15.10.2018

Wettbewerb

Wettbewerbsübersicht Oktober 2018 (1/2)

akzentuieren runde Sitzbänke und ein weiterer Baum das Wasserspiel.

Neugestaltung der Haupteinkaufsstraße in Winsen (Luhe) – 1. Preis capattistaubach Landschaftsarchitekten, Berlin

Interessiert an aktuellen Wettbewerbsergebnissen der Landschaftsarchitektur, aber kaum Zeit sich diese richtig anzuschauen? In der Wettbewerbsübersicht der G+L informiert Heike Vossen über die spannendsten Wettbewerbsergebnisse der letzten zwei Wochen und was man über sie wissen muss.

Im Rahmen der Innenstadtsanierung plant Winsen die Haupteinkaufsstraße neu zu gestalten, um sie als Rückgrat einer funktionsfähigen Innenstadt zu stärken. Einstimmig kürte die Jury capattistaubach als ersten Preisträger unter zehn Teilnehmern. Die Berliner Landschaftsarchitekten überzeugten mit einem schlüssigen Stadtbodenkonzept, das die bisher verschieden geprägten Bereiche über eine einheitliche Gestaltsprache zu einem stadträumlichen Kontinuum verwebt und intuitive Wegeführungen stärkt. Der niveaugleich geführte Pflasterteppich aus Granit reicht von Fassade zu Fassade. Pflaster- und Entwässerungslinien zonieren als hell abgesetzte „Rinnenplatten“ und Schnurkanten Gebäudevorzonen, Flanierbereiche und Fahrgassen – sie bilden Leitlinien im Stadtraum und dienen zugleich als taktiles Leitsystem. Ein als „Stadtparkett“ konzipierter Flechtverband aus Granit akzentuiert die Aufenthaltsbereiche zwischen Kirchplatz und Rathaus. Fontänenfeld und Wasserbecken bilden zusätzlich Anziehungspunkte und prägen die beiden Platzbereiche.

Präsentationspläne
Präsentationspläne
FSWLA Landschaftsarchitektur erhielten den ersten Rang bei der Mehrfachbeauftragung im freiraum- und verkehrsplanerischen Workshopverfahren Willy-Brandt-Platz in Gladbeck. © FSWLA Landschaftsarchitektur
Drei Leitmotive zeichnet die Neugestaltung aus: großkronige Solitärbäume die bestehende Bäume ergänzen, Rundbänke und eine vielseitige Nutzbarkeit. © FSWLA Landschaftsarchitektur
Um den Aufenthaltscharakter vor dem Rathaus zu stärken, akzentuieren runde Sitzbänke und ein weiterer Baum das Wasserspiel. © FSWLA Landschaftsarchitektur

Umgestaltung in Herrenberg – 1. Preis Stefan Fromm Landschaftsarchitekten, Dettenhausen, mit WICK + PARTNER, Stuttgart

Die Seestraße in Herrenberg soll sich in den nächsten Jahren von einer stark befahrenen Straße zum Boulevard für Flaneure wandeln, auf dem Autos – je nach Verkehrsaufkommen – nur noch Tempo 20 bis 40 fahren dürfen. Der Entwurf von Stefan Fromm Landschaftsarchitekten mit WICK + PARTNER überzeugte die Jury durch einheitlichen Stadtboden, lockerer Baumpflanzung und großzügigen Wasserspiegel im Bereich des Seelesplatzes. Die Planer leiten das langgezogene Wasserelement, das „Seele“, aus der historischen Situation ab, und fassen es bandartig mit Platten, Sitzbänken und Sitzstufen. Pavillons, genutzt als Café, Informations- und Mobilitätspunkte, strukturieren die längliche Platzfläche, die im südlichen Teil mit kleinem Wasserlauf anschließt. Der übergreifende Stadtboulevard integriert die Eingangsplätze in die Pflasterstruktur des neuen Stadtbodens und betont die Zugänge zur Altstadt. Dabei mindert er die trennende Wirkung zum Seeländer-Areal, auf dem bis 2019 ein neues Zentrum mit Einzelhandel, Büros, Gastronomie und Wohnen entsteht.

Präsentationspläne
Präsentationspläne
FSWLA Landschaftsarchitektur erhielten den ersten Rang bei der Mehrfachbeauftragung im freiraum- und verkehrsplanerischen Workshopverfahren Willy-Brandt-Platz in Gladbeck. © FSWLA Landschaftsarchitektur
Drei Leitmotive zeichnet die Neugestaltung aus: großkronige Solitärbäume die bestehende Bäume ergänzen, Rundbänke und eine vielseitige Nutzbarkeit. © FSWLA Landschaftsarchitektur
Um den Aufenthaltscharakter vor dem Rathaus zu stärken, akzentuieren runde Sitzbänke und ein weiterer Baum das Wasserspiel. © FSWLA Landschaftsarchitektur

Willy-Brandt-Platz in Gladbeck – 1. Rang FSWLA Landschaftsarchitektur GmbH, Düsseldorf

Gladbeck setzt mit dem Workshopverfahren zur Neugestaltung des Willy-Brandt-Platzes auf die Revitalisierung der Innenstadt. FSWLA Landschaftsarchitektur siegte in der Mehrfachbeauftragung, die einen barrierefreien, familienfreundlichen und sicheren Platz forderte. Die Jury würdigt die behutsame Weiterentwicklung des Bestands – der Entwurf stärkt dabei vorhandene Qualitäten, ohne den Platz zu überladen. Leitmotive bilden großkronige Solitärbäume, Rundbänke und eine vielseitige Nutzbarkeit. FSWLA behält die zentralen Elemente Sitzbank und Wasser bei, jedoch in modifizierter Form. So gestalten die Planer die bestehende runde Sitzbank neu und versehen sie mit Sitzauflagen. Um den Aufenthaltscharakter zu verbessern, hebt FSWLA die Platzoberfläche an und umfasst das Wasserspiel vor dem Rathaus mit runden Sitzbänken. Ergänzende Bäume rhythmisieren den Platz in sonnige und schattige Bereiche. Die Oberflächen gestalten sich einheitlich bis zu den angrenzenden Gebäuden, die notwendige Fahrtrasse erfolgt im Sinne von Shared Space im selben Farbton.

Präsentationspläne
Präsentationspläne
FSWLA Landschaftsarchitektur erhielten den ersten Rang bei der Mehrfachbeauftragung im freiraum- und verkehrsplanerischen Workshopverfahren Willy-Brandt-Platz in Gladbeck. © FSWLA Landschaftsarchitektur
Drei Leitmotive zeichnet die Neugestaltung aus: großkronige Solitärbäume die bestehende Bäume ergänzen, Rundbänke und eine vielseitige Nutzbarkeit. © FSWLA Landschaftsarchitektur
Um den Aufenthaltscharakter vor dem Rathaus zu stärken, akzentuieren runde Sitzbänke und ein weiterer Baum das Wasserspiel. © FSWLA Landschaftsarchitektur

 

Heike Vossen ist freie Landschaftsarchitektin und hat einen Abschluss der Freien Journalistenschule. Als Fachjournalistin schreibt sie über Themen für die Bau- und Planungsbranche. Ihr Fachbuch „Gärten am Hang“ erschien beim Verlag Eugen Ulmer. Kontakt: info@gruentext.de

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