Im neu gegründeten Kompetenznetzwerk bekommen Wissenschaftler*innen die Chance, sich mit all denjenigen Expert*innen des Landes zu vernetzen, die den Wiederaufbau des geschundenen Ahrtals begleiten wollen. Damit wollen die Forschenden zunächst dem Ahrtal, aber auch weiteren vom Hochwasser betroffenen Gebieten helfen, zu zukunftsfähigen Modellregionen zu werden. Da die Entwicklung einer modellhaften Region nicht allein in den Händen von Hochschulangehörigen liegt, kommt der Zusammenarbeit mit den betroffenen Kommunen und Landkreisen und den Behörden des Landes große Bedeutung zu. Über diesen Zusammenschluss von Wissenschaftslandschaft und Akteur*innen vor Ort ist das Ministerium sehr erfreut. Es schätzt die im Netzwerk zusammenkommende Expertise und erhofft wichtige Impulse für die großen Zukunftsfragen, die mit dem Wiederaufbau verbunden sind. Der erste Workshop der neuen Zusammenarbeit bildet nur den Anfang eines mehrstufigen Prozesses. In dessen Laufe folgen weitere Veranstaltungen mit und auch in den betroffenen Landkreisen und Kommunen.
Übertragbare Ergebnisse
Die Ergebnisse, die im Kompetenznetzwerk zusammenkommen, sollen nicht nur dem Ahrtal helfen. Vielmehr sind sie auch für andere Regionen relevant. Die Wissenschaft sieht sogar eine Chance darin, die Aktivitäten zum Wiederaufbau im Ahrtal begleiten zu dürfen. Ihre Vertreter*innen sind bestrebt, neben kurzfristigen Bedarfen, auch die mittel- bis langfristigen Gestaltung in den Blick zu nehmen. Dabei wird Spielraum für zukunftsorientierte Forschungsthemen bleiben, die langfristig einen Mehrwert in der Stadt- und Regionalentwicklung schaffen. Die Vision, aus dem Ahrtal eine Modellregion für resiliente und nachhaltige Kommunal- und Regionalentwicklung zu machen, treibt viele der Akteur*innen des Kompetenznetzwerks an. Sie alle wollen zur weiteren Entwicklung der Themenfelder Klimaanpassung, Hochwasser und Resilienz beitragen.
Auftaktworkshop
Den Workshop zum Auftakt des Kompetenznetzwerks empfanden viele Teilnehmende als gelungen. Er hat gezeigt, wie wichtig der Austausch und die Vernetzung ist und inwiefern das Ahrtal davon profitieren kann. Teil des Workshops waren vier Breakout-Sessions, in denen die Teilnehmer*innen sich zu verschiedenen Fragestellungen und Handlungsfeldern austauschten. Schon dieser erste Diskurs hat geholfen, gemeinsam eine wissenschaftliche Agenda zur Begleitung des Wiederaufbaus zu entwerfen. Darüber hinaus konnten in dieser ersten virtuellen Begegnung bereits erste Kooperationen identifiziert und nächste Arbeitsschritte angedacht werden. Dazu zählt zum Beispiel ein Folgeworkshop im Themenfeld Technische Infrastruktur. Darin werden Vertreter*innen verschiedener Disziplinen und Hochschulen zusammenkommen und sich über ein zukunftsfähiges und nachhaltiges Energiekonzept für die Modellregion Ahr austauschen.
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