Für 550 Millionen Euro sollen auf einer fast 20 Fußballfelder großen Fläche des Bahnhofs Altona in Hamburg 1 900 Wohnungen und ein Park entstehen. Kritik wird derweil laut an den rasant gestiegenen Kosten für den Bau des neuen Regional- und Fernbahnhofs Altona an der S-Bahn-Station Diebsteich. Alles zum Projekt lesen Sie hier.
Knappe zwei Kilometer sind es, die der bisherige Kopfbahnhof Hamburg-Altona in Richtung Norden umziehen soll. Hier, auf dem Gelände des heutigen S-Bahnhofs Diebsteich, soll bis zum Jahr 2027 ein neuer Fern- und Regionalbahnhof mit insgesamt acht Gleisen entstehen. Das dann frei werdende überirdische Gelände des bisherigen Bahnhofs Altona wird schließlich ab 2030 im Rahmen des zweiten Bauabschnitts des neuen Quartiers Mitte Altona bebaut, während der unterirdische S-Bahnhof und die Busstation erhalten bleiben.
In zwei Bauabschnitten ist geplant, das neue Quartier Mitte Altona fertigzustellen. Im ersten Bauabschnitt, der von 2015 bis voraussichtlich Ende 2021 dauern wird, entstehen ca. 1 600, größtenteils barrierefreie Wohnungen, ein zentraler Park sowie Quartiersplätze, Kitas, Geschäfte, Büros und kleine Gewerbebetriebe. Weitere 1 900 Wohnungen, dazu Kleingewerbe, öffentliche Einrichtungen und Grünflächen werden anschließend im zweiten Bauabschnitt errichtet.
Verlegung des Bahnhofs Altona erzeugt Kritik
Kritik an den Kosten des neuen Bahnhof Altona in Diebsteich kommt unter anderem vom Verein Prellbock Altona: Statt der von der Bahn angekündigten 360 Millionen Euro solle der neue Bahnhof in Altona jetzt über 540 Millionen kosten – eine Kostensteigerung um über 50 Prozent. Viel zu klein würde der Bahnhof außerdem für die zu erwartenden Reisendenzahlen werden. Dazu wäre er schlecht an den rechtlichen Verkehr angebunden, was Pendler*innen wieder zum Auto greifen lassen würde. Ein Skandal auch in Sachen Klimaschutz und CO2, so die Bürger*inneninitiative.
Die Bahn hält dagegen, dass Baustopps und Änderungen der Planungen des Areals zu der Kostensteigerung geführt haben. So habe das Projekt nach einem Eilantrag gegen die Baumaßnahmen eine zweijährige Baupause hinnehmen müssen. Das habe zu einer konjunkturbedingten Erhöhung der Baupreise geführt. Ebenfalls für erhebliche Teuerungen sollen die Anpassungen der Pläne zugunsten von Anwohner*innen und Reisende gesorgt haben.
Mehr zur Verlegung des Bahnhofs Altona nach Diebsteich können Sie auf dem Hamburger Stadtportal erfahren.
Den Rahmenplan zum neuen Quartier finden Sie hier.
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