01.07.2015

Projekt

Individuelle Planung als Standard

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Die Swarovski Kristallwelten sind eine der meist besuchten Touristenattraktionen Österreichs. Hier erstreckt sich auf 7,5 Hektar ein Landschaftspark nahe dem Hauptsitz von Swarovski in Wattens. In den letzten Monaten wurde der Erlebnispark mit einer Gesamtinvestitionssumme von 34 Millionen Euro deutlich erweitert. Im Mittelpunkt stehen neben einer kristallinen Parklandschaft der Ausbau des Familien- und Kinderangebots. So auch im Spielturm – ein gläsernes Haus über vier Etagen.

Auf den vier Ebenen eröffnen sich diverse Spielaktivitäten, welche durch ein einmaliges, 14 Meter hohes, dreidimensionales Kletternetz verbunden werden. Mit 97 Kubikmetern ist es die größte Spielstruktur im Turm und erstreckt sich über alle Etagen. Das Netz ist direkt in den Bau eingelassen und das größte Raumnetz, das je in einem Gebäude installiert wurde. Mit der Umsetzung wurde die Berliner Seilfabrik beauftragt. Anfang der 1970er Jahre wurde hier das erste Raumnetz für Spielgeräte gebaut.

Ein Raumnetz besteht aus gleichmäßigen, geometrischen Raumzellen. Bei einem klassischen Seilspielgerät wird das Netz über symmetrisch angeordnete Spannpunkte gleichmäßig gespannt. Für den Spielraum wurden bereits bei der Planung des Gebäudes in Stahlbauweise Öffnungen für die Montage eines Raumnetzes gelassen. Diese stellten nun eine besondere Herausforderung für das Expertenteam der Berliner Seilfabrik dar. Gemäß dem Entwurf des Spielturms folgten sie keiner Symmetrie. Aus dem 40-jährigen Erfahrungsschatz konnte das Berliner Konstruktionsteam schöpfen.

Die Hauptabspannpunkte des riesigen Raumnetzes wurden über das Astem TT Spannsystem des Spielgeräteherstellers an den vorgesehenen Öffnungen des Stahlrahmens befestigt. Auf das Gebäude „zugeschnittene“ Randseile wurden zusätzlich an den Seiten des Raumnetzes zwischen den Holzausfachungen der Decken sowie an der Fensterseite zwischen der Stahlkonstruktion gespannt. Von dort aus wurden mit Hilfe von Spannschlössern zusätzliche Abspannseile an das Raumnetz geführt. So konnte die wichtige gleichmäßige Spannung des Raumnetzes hergestellt werden. Trotz einer detaillierten Vorbereitung mit 3D Planung wäre eine Umsetzung ohne den Einsatz von Spezialisten der Berliner Seilfabrik vor Ort nicht möglich gewesen, da die Seile teilweise individuell „eingefädelt“ werden mussten, um sich dem Gebäude perfekt anzupassen und maximale Sicherheit und Langlebigkeit zu gewähren.

Das zehnköpfige Berliner Creative Center des Spielgeräteherstellers ist auf solche individuellen Planungen spezialisiert. In Christchurch, Neuseeland geht es für die Berliner gerade in die letzte Phase eines besonderen Projektes. Da wo 2010/ 2011 eine Flut und schwere Erdbeben die Region erschütterten, entsteht eine gigantische Kletterlandschaft auf und um einen Hügel. Über drei große Türme, durch Tunnel miteinander verbunden, kann bald jeder Besucher den Hang erklimmen. Auf der anderen Seite des Hügels führt ein rund 175 Quadratmeter großes, trapezförmiges Flächennetz den Besucher nach unten oder wieder hinauf. „Bei uns ist individuelle Planung Standard.“, betont David Köhler, geschäftsführender Gesellschafter der Berliner Seilfabrik.

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