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„Das IBA Projekt Birspark Landschaft ist ein Prozesskatalysator“

von Theresa Ramisch
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16.12.202022.01.2021
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  • IBA Basel 2020

Die Gemeinden im unteren Birstal Aesch, Arlesheim, Birsfelden, Dornach, Duggingen, Grellingen, Muttenz, Münchenstein, Pfeffingen und Reinach in der Region Basel sind durchgängig bebaut, dicht erschlossen und umgeben von einem grünen Band von Wald- und Wiesenflächen. Gemeinsam setzen sie sich im Rahmen des IBA Projekts Birspark Landschaft für die gemeinde- und kantonsübergreifende Entwicklung eines urbanen Landschaftsraumes ein. Wir haben uns mit Christoph Heitz, IBA Basel Projektträger und Bauverwalter in der Gemeinde Muttenz im Kanton Basel-Land, über das Projekt unterhalten.

Christoph Heitz ist Architekt FH und seit 2003 Bauverwalter in der Gemeinde Muttenz im Kanton Basel-Landschaft.

 

Christoph Heitz, warum braucht die Region das IBA Projekt Birspark Landschaft?

Für die Beantwortung dieser Frage muss ich wohl ein bisschen ausholen. Vor rund 15 Jahren wurde unter anderem durch den damaligen Kantonsplaner Hans-Georg Bächtold mit der These einer Birsstadt der erste Korridorraum in der Region Basel definiert. Damit wurden die Gemeinden zwischen Pfeffingen und Birsfelden motiviert und auf den Weg zu einer gemeinsamen und vielversprechenden Zukunft geschickt.

Wir wollten den gesäten Samen für die überkommunale Zusammenarbeit behutsam und vorsichtig gedeihen lassen. Deshalb haben wir uns entschieden, den Prozess mit einer Aufgabe zu starten, welche nicht durch die Zuteilung von Siedlungsflächen und Festsetzung von Verkehrsanlagen Ängste wecken und Opposition aufbauen würde. Unser erstes gemeinsames Projekt war die Erarbeitung eines unter den acht Gemeinden und zwei Kantonen abgestimmten Freiflächenkonzepts entlang der Birs.

“Vor 15 Jahren wären wir gescheitert”

Und aus dem Konzept von 2009 wurde noch während der Erarbeitung der Birsuferweg als erstes Projekt zur Umsetzung ausgewählt, korrekt?

Ja, dieses sah zwischen Angenstein und Birsköpfli verschiedene Maßnahmen in den Bereichen Durchgängigkeit, Aufenthaltsbereiche, Vegetation und Signalisation vor. Die Umsetzung des inhaltlich bescheidenen, aber prozessual sehr lehrreichen und wertvollen Projekts wurde 2012 abgeschlossen. Wir haben uns dabei untereinander sowohl auf politischer als auch auf Verwaltungsebene wesentlich besser kennen und schätzen gelernt. Damit haben wir das Fundament für die weitere Zusammenarbeit gelegt.

Wann wurden die anderen Gemeinden aktiv?

Motiviert durch den ersten Erfolg und durch die IBA Basel 2020 starteten sechs der acht Birsstadtgemeinden bald darauf, mit dem Projekt Birspark Landschaft. Unser Bestreben war selbstverständlich nicht nur konzeptionell gemeinsam unterwegs zu sein, sondern den schönen Worten mittels eines Aktionsplans auch konkrete Taten folgen zu lassen. Wie wir alle wissen, muss die Politik jeweils erst Farbe bekennen, wenn es an die kostenrelevanten Umsetzungen geht.

Seit dem Beginn unserer überkommunalen Zusammenarbeit sind auch die gemeinsamen Strukturen – wie der Verein mit der Geschäftsstelle – in der Birsstadt gefestigt worden und es werden in verschiedenen Themenbereichen – Siedlung, Mobilität, Energie und Alter – aufeinander abgestimmte Lösungen erarbeitet. Hätten wir damals, vor 15 Jahren, direkt mit dem Anspruch gestartet Siedlung, Verkehr und Landschaft im Rahmen einer Planungsregion Birsstadt behördenverbindlich festlegen zu wollen, wären wir wohl gescheitert.

Wenn Sie mich nun also fragen, wozu die Region Basel das Projekt Birspark Landschaft braucht, dann behaupte ich – selbstverständlich nebst der Aufwertung des Landschaftsraums – insbesondere als gutes Beispiel für den Aufbauprozess einer stabilen überkommunalen Zusammenarbeit. Das Projekt Birspark Landschaft ist dabei ein „Prozesskatalysator“.

“Ein Ende ist weder vorgesehen noch absehbar”

Unter Federführung der Gemeinde Muttenz haben die am Projekt beteiligten Gemeinden gemeinsam mit dem Planungsbüro oekoskop und den betroffenen Anspruchsgruppen 2016 einen Aktionsplan verabschiedet, der sechs Leuchtturmprojekte umfasst. Um welche Projekte handelt es sich hier?

Da sechs der damals acht – heute zehn – Birsstadtgemeinden den Aktionsplan in Auftrag gegeben hatten, sind es die folgenden sechs Leuchtturmprojekte:

  • Aesch: Aufwertungen der Versickerungsanlage „Kuhweide“
  • Dornach: Aufwertungen der Aue Birsbogen
  • Arlesheim: Aufwertungen des Industriegebiets mit Pocket Parks
  • Reinach: Natur- und Erlebnisweiher im ehemaligen Areal ARA
  • Münchenstein: Aufwertung Birsufer mit Biotopen und Aufwertung Grube Blinden
  • Muttenz: Natur- und Erholungsgebiet „Schänzli“ anstelle der Reitsportanlage

Welche Ziele setzt der Aktionsplan?

Die übergeordneten Ziele des Aktionsplans sind die Verbesserung der Naturwerte (Aufwertung und Vernetzung), die Verbesserung der Erholungsnutzung für die Einwohner*innen der Birsstadt (Zugänge und Aufenthaltsorte) und die Sensibilisierung der Besucher*innen der Birspark Landschaft.

Wie bereits erläutert, können die im Aktionsplan aufgeführten Maßnahmen zur Zielerreichung durch die einzelnen Gemeinden individuell in Abhängigkeit zu ihren jeweiligen Möglichkeiten umgesetzt werden. Der Aktionsplan soll zu gegebener Zeit aktualisiert und ergänzt werden. Wir befinden uns auf dem Weg und ein Ende der Arbeit ist weder vorgesehen noch absehbar.

Das Schänzli-Areal mit einer Grundfläche von rund 74 000 Quadratmetern ist Teil der Gesamtentwicklung Hagnau-Schänzli. Foto: Marcel Amstutz
In den Arealen Hagnau werden in sechs Hochhäusern rund 630 Wohnungen und Gewerbeflächen für rund 700 Arbeitsplätze erstellt. Visualisierung: Nightnurse Images
Demgegenüber wird das Schänzli zu einem Natur- und Erholungsraum transformiert. Visualisierung: Nightnurse Images
Seit mehr als zehn Jahren verfolgt die Gemeinde Muttenz die gleichzeitige Entwicklung der Areale Hagnau und Schänzli. Plan: Burckhardt Partner AG
Situationsplan Schänzli (Plan: Burckhardt Partner AG)

 

“Die Entwicklung des Gebiets wird zu einem Leuchtturm”

Sie persönlich haben in das Schänzli-Projekt viel Herzblut investiert. Worum geht es hier?

Das Schänzli-Areal mit einer Grundfläche von rund 74 000 Quadratmetern wurde immer als Teil der Gesamtentwicklung Hagnau-Schänzli gedacht und im Rahmen dreier Sondernutzungsplanungen (Quartierplanvorschriften) in Ergänzung zum dicht bebaubaren Areal Hagnau (Ost und West) vom Souverän beschlossen. Dem Erlass vorangegangen war ein ausführlicher Partizipationsprozess weit über den gesetzlich vorgegebenen Einbezug hinaus. In den Arealen Hagnau werden in sechs Hochhäusern rund 630 Wohnungen und Gewerbeflächen für rund 700 Arbeitsplätze erstellt.

Demgegenüber wird das Schänzli zu einem Natur- und Erholungsraum transformiert. Dass sich für eine solche Siedlungsentwicklung relativ einfach Investoren finden lassen, scheint offensichtlich, aber bei der Landschaftsentwicklung ist das wesentlich schwieriger. Deshalb hat hier die Gemeinde Muttenz Verantwortung übernommen. Seit mehr als zehn Jahren verfolgen wir mit großem Engagement und Beharrlichkeit die gleichzeitige Entwicklung der Areale Hagnau und Schänzli. Das Planungsrechtliche Instrument über das Areal Schänzli ist rechtskräftig und wir arbeiten aktuell daran, die Grundlagen für ein Varianzverfahren über diesen in der Region einzigartigen Landschaftsraum vorzubereiten. Die Entwicklung des Gebiets Hagnau-Schänzli ist für die Region bezüglich der inhaltlichen und prozessualen Komplexität beispielhaft und wird in der Birsstadt zu einem Leuchtturm.

“Wir wollen in fünf Jahren die wesentlichen Maßnahmen abgeschlossen haben”

Was sind Ihre Ziele beim Projekt Birspark Landschaft für die kommenden Jahre, die Post-IBA-Basel-Jahre?

Inhaltlich liegt mein persönlicher Fokus klar bei unserem Leuchtturmprojekt Natur- und Erholungsgebiet „Schänzli“. Wir wollen die Transformation des Areals in fünf Jahren soweit vorantreiben, dass die wesentlichen Baumaßnahmen abgeschlossen sind und sowohl die Natur als auch die Bevölkerung die ihnen zugeteilten Räume beleben können. Es ist eine komplexe Aufgabe und wir werden hart daran arbeiten.

Außerdem glaube ich, dass das Projekt Birspark Landschaft auch in den kommenden Jahren für die Zusammenarbeit in der Birsstadt weiterhin wertvoll sein wird. Wir werden basierend darauf die gemeinsame Kostentragung von gemeindeübergreifenden Maßnahmen diskutieren und der Politik Lösungen dafür aufzeigen können. Die damit verbundenen Argumentationen von Pro und Contra in der Öffentlichkeit wird das Bewusstsein der Bevölkerung für die Birsstadt festigen.

Mehr zu dem Projekt lesen Sie hier.

Christoph Heitz ist Architekt FH und seit 2003 Bauverwalter in der Gemeinde Muttenz im Kanton Basel-Landschaft. Von 2001 bis 2003 war er Leiter der Abteilung Hochbau/Planung der Einwohnergemeinde Muttenz.

Warum wir eine IBA-Basel-Serie gestartet haben? Das lesen Sie hier.

Sämtliche Beiträge zur IBA Basel 2020 finden Sie hier.

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