10.07.2019

Projekt

Blau-grüne Perspektiven: avela-Tagung in Nürtingen


Im Fokus: Resilientes Stadtgrün

2009 gegründet, hat sich die Akademie für Vegetationsplanung und Landschaftsbau an der HfWU (Hochschule für Wissenschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen), kurz avela, heute zu einer anerkannten Institution für den fachlichen Austausch und Wissenstransfer im Garten- und Landschaftsbau entwickelt. Unter anderem mit einer Jahrestagung zur Bautechnik und Vegetationsplanung, die sich weitgehend ohne Starreferenten zu einem etablierten Treffunkt der grünen Branche im Südwesten entwickelt hat.

Vor dem Hintergrund der Klimaänderungen stand in diesem Jahr resilientes Stadtgrün im Fokus der Vorträge mit insbesondere zwei Themenbereichen: dem Erhalt und der Anlage von klimaaktivem Stadtgrün sowie dem Wassermanagement in Städten und Siedlungen. Dabei haben etwa Maßnahmen zum Freiraumschutz wachsenden Stellenwert in der Region Stuttgart mit ihren 179 Gemeinden und Städten, wie Silvia Weidenbacher von Verband der Region Stuttgart zu berichten wusste. Derzeit etwa werde in Forschungs- und Modellprojekten an Klimaanpassungs-Strategien gearbeitet, wo die grüne und blaue Infrastruktur eine maßgebliche Rolle spiele und erste Maßnahmen bereits umgesetzt seien. Mit ihren Arbeiten und Beispielen zeigten die Referenten darüber hinaus, was es noch zu verbessern gilt und wie dies getan werden kann. So etwa Katrin Korth, die betonte, wie wichtig das Wechselspiel funktionaler und gestalterischer Aspekte sei und sich speziell für die Freiraumplanung neue Chancen auftäten.

Taschenparks auf den offenen U-Bahn-Trassen in Wien (Foto: Katrin Korth)
Vernetzung grüner und blauer Infrastrukturen am Beispiel der Ammerrenaturierung in Tübingen. (Foto: Anne Faden)
bebrünte Innenhöfe in Brüssel (Foto: Kathrin Korth)

Jan Dieterle von der TU Stuttgart plädierte für multifunktionale Flächennutzungen bei der Überflutungsvorsorge, während Marco Schmidt von der TU Berlin vor allem auf die Verdunstung gegen den “Urban Heat Island Effect” setzt und dies mit interessanten Zahlen zu unterstützen wusste. Zum avisierten fachlichen Austausch des  von Sigurd Henne und Sigrun Schnee entwickelten Formats der Reihe trägt neben Gesprächen vor allem auch bei, dass stets Raum für Fragen im Plenum bleibt, die diese eher familiäre Veranstaltung ihren besonderen Reiz geben – selbst bei diesmal rund 250 Teilnehmern.

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