29.04.2021

Event

BUGA Erfurt Eröffnung – eine Zusammenfassung

Erfurt

Die BUGA Erfurt Eröffnung letzten Freitag begleiteten ein paar Pannen. Es gab Ärger um fehlende Corona-Teststationen, die CDU-Stadtratsfraktion kritisierte den Umgang mit Gastronom*innen auf und außerhalb des Geländes. Sieben Feldhasen futterten zudem den gesamten BUGA-Kohlrabi weg und die XXL-Rutschen auf dem BUGA-Areal am Erfurter Petersberg konnten zu Beginn nicht genutzt werden. Sie waren zu schnell.
Nichtsdestotrotz
 zeigten sich Ministerpräsident Bodo Ramelow, Erfurts Oberbürgermeister Andreas Bausewein und BUGA-Geschäftsführerin Kathrin Weiß bei der Eröffnung zufrieden. Aktuell kann die Gartenschau nur mit einem gültigen negativen Corona-Test sowie einer gesonderten Zutrittskarte besucht werden. Geimpfte sollen künftig die BUGA Erfurt ohne Test erleben dürfen.

Die offizielle Eröffnung der Bundesgartenschau in Erfurt fand am 23. April 2021 statt. Niemand anderes als Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow, Erfurts Oberbürgermeister Andreas Bausewein und BUGA-Geschäftsführerin Kathrin Weiß begrüßten pünktlich um 9 Uhr die ersten BUGA Erfurt Besucher*innen. Ramelow, Bausewein und Weiß hatten sich in einer Pressekonferenz eine Woche zuvor gemeinsam für die geplante Eröffnung der Erfurter Bundesgartenschau stark gemacht. Trotz Corona-Pandemie und trotz bundesweit steigender Inzidenzzahlen. Ihre Argumentation: Die beiden BUGA-Erfurt-Ausstellungsorte egapark und Petersberg wären mit 36 und sieben Hektar Fläche weitläufig. Das Schutzkonzept würde entsprechend greifen und die täglichen Besucher*innenzahl würde von 24 000 auf 15 000 reduziert.

Thüringer Ministerpräsident Bodo Ramelow, Geschäftsführerin der BUGA2021 Kathrin Weiß, BUGA-Mitarbeiterin Romy Naumann und Oberbürgermeister der Stadt Erfurt Andreas Bausewein (v.l.n.r.), Foto: Steve Bauerschmidt

BUGA Erfurt Eröffnung – der erste Tag

So kam es dann auch. Die BUGA Erfurt Eröffnung fand planmäßig statt. Sie präsentiert sich vom 23. April bis zum 10. Oktober auf den zwei innenstadtnahen Arealen egapark und Petersberg. Insgesamt 6 000 Personen besuchten die Erfurter Gartenschau am ersten Tag. Die offizielle Pressestelle der BUGA definierte die Besucher*innenzahl unter den Umständen der Corona-Pandemie als Erfolg. Die 7-Tage-Inzidenz lag an diesem Tag bei 181,1. Am zweiten Tag griffen im Zuge des bundesweiten Infektionsschutzgesetzes neue Auflagen.

Die Regelungen sehen vor, dass die Gartenschau vorerst nur mit einem negativen Corona-Test besucht werden kann. So fanden sich am zweiten Tag der BUGA Erfurt nur noch 4 000 Besucher*innen ein.
Die Mehrzahl davon waren Dauerkartenbesitzer*innen. Und dennoch: Mit diesen Besucher*innenzahlen ist die Erfurter Bundesgartenschau laut MDR trotz Pandemie erfolgreicher als andere Bundesgartenschauen vor ihr. So zählte die BUGA Hamburg 2013 an ihrem ersten Tag nur 3 000 Besucher*innen, die BUGA Schwerin im Jahr 2009 nur 4 000 Besucherinnen.

BUGA2021 im egapark, das große Blumenbeet, Foto: Steve Bauerschmidt

Zu schnelle Rutschen bei der BUGA Erfurt Eröffnung

Eine Herausforderung für die BUGA Erfurt stellten die nötigen Corona-Tests sowie fehlende Testmöglichkeiten dar. Rund 500 Anrufe gingen täglich bei der BUGA ein sowie hunderte an Mails mit Fragen zu den Tests. Die CDU-Stadtratsfraktion kritisierte die dezentrale Teststrategie des SPD-Oberbürgermeisters Bausewein. Sie wäre „krachend gescheitert“. Laut Stadtrat Michael Hose würde es an zentralen Teststationen mangeln. Beobachtungen geben ihm Recht: Am Wochenende kam es zu Warteschlangen an den Teststellen. Gleichzeitig sollte ein zusätzliches Testzentrum diesen Mittwoch in Betrieb gehen. Der Status hierzu ist unbekannt.
Eine weitere Herausforderung waren zu schnelle Rutschen am Petersberg. Ja, tatsächlich. Die XXL-Rutschen auf dem Gelände waren noch kurz vor der Eröffnung mit einem falschen Mittel poliert worden. Dieses machte die Rutschen zu schnell. Aus Sicherheitsgründen sperrte die BUGA Erfurt sie zunächst und gab sie Samstagmittag wieder frei.

BUGA2021 im egapark, Gärtnermarkt, Foto: Steve Bauerschmidt

BUGA überprüft Unterlassungsklage

Aber nicht nur die Rutschen machten der BUGA Erfurt Probleme, sondern auch sieben Hasen. So sagte die Ausstellungschefin Beate Walther dem MDR THÜRINGEN, dass sieben Hasen insgesamt 150 Pflanzen abgefressen hätten – darunter den gesamten Kohlrabi. Die Feldhasen seien auf dem Gelände zuhause.
Weniger unterhaltsam sind hingegen aktuelle Meldungen zu einer Unterlassungsklage gegen die CDU-Stadtratsfraktion, die die BUGA GmbH derzeit prüft. Fotos in sozialen Netzwerken hatten BUGA-Gäste beim Essen von To-Go-Snacks in der Nähe der Imbissstände gezeigt. Die CDU-Fraktionen im Thüringer Landtag und im Erfurter Stadtrat warfen daraufhin der BUGA eine Ungleichbehandlung der Gastronom*innen auf und außerhalb des Gartenschau-Geländes vor.

BUGA2021 im egapark, Aussichtsturm, Foto: Steve Bauerschmidt

Ziel: 1,8 Millionen Besucher*innen

Aller Herausforderungen und Pannen zum Trotz zeigten sich Ramelow, Bausewein und Weiß bei der Eröffnung erleichtert. Allen voran Erfurts Oberbürgermeister kehrte den Optimisten in sich raus: Er denke, die Corona-Situation würde sich in den kommenden Wochen grundlegend ändern. Seiner Meinung nach würde sich die Impfquote steigern. Die BUGA Erfurt könne dann jeden Tag 24 000 Besucher*innen auf das Gelände lassen.
Die Bundesgartenschauen der letzten Jahre zählten im Schnitt zwischen einer und zwei Millionen Besucher*innen. Herausstach dabei die BUGA Koblenz. Sie zählte im Jahr 2011 insgesamt 3,5 Millionen und nahm 13 Millionen Euro ein. In Thüringen rechnet man aktuell mit 1,9 Millionen Besucher*innen. Aus ökonomischer Sicht wäre die Erfurter Bundesgartenschau ab 1,855 Millionen Gästen ein Erfolg, so Bausewein. Dann würde man mit einer schwarzen Null die 190-Millionen-Euro-BUGA in Erfurt abschließen.

Tüte mit Blüte, die ersten Besucher*innen erhalten Blumen von den Mitarbeiter*innen der BUGA. Foto: Steve Bauerschmidt
Tüte mit Blüte, die ersten Besucher*innen erhalten Blumen von den Mitarbeiter*innen der BUGA. Foto: Steve Bauerschmidt

Geimpfte künftig ohne Test auf BUGA-Gelände

 

Für die Ziele der Erfurter Bundesgartenschau ist der weitere Verlauf der Corona-Pandemie entscheidend. Aktuell empfängt die Website der BUGA Erfurt ihre Besucher*innen in roten Signalfarben. Groß schreit sie der Hinweis „Ohne Anmeldung kein Einlass!“. Aktuell ist demnach ein Besuch der aktuellen BUGA – auch für Dauerkartenbesitzer*innen – nur mit vorheriger Onlineanmeldung sowie einem gültigen negativen Corona-Test möglich. Der Test muss von offizieller Stelle durchgeführt werden. Selbstschnelltest sind nicht zulässig. Der Corona-Test darf nicht älter als 24 Stunden sein und Besucher*innen, die nicht aus Erfurt kommen, sollen ein Testzertifikat aus ihrem Heimatort mitbringen.
Auf dem Gelände selber gelten die altbekannten AHA-Regeln (Abstand + Hygiene + Alltagsmaske), die gastronomischen Angebote sind nur als „To-Go“ möglich. Es finden zudem derzeit keine Veranstaltungen statt und auch sämtliche Gebäude sind geschlossen.

Im Zuge des Impfgipfels von Bund und Ländern, der am 26. April 2021 stattfand, will der Freistaat Thüringen laut dpa bald die formale Gleichstellung von Geimpften und Genesenen mit negativ Getesteten in einer neuen Corona-Landesverordnung verankern. Das würde bedeuten, dass Geimpfte und Genesene künftig ohne aktuellen Corona-Test das Gelände der BUGA Erfurt besuchen dürften.

Mehr zur BUGA Erfurt, was sie auszeichnet und worauf sich Besucher*innen freuen können, das lesen Sie hier im G+L Interview mit BUGA-Chefin Kathrin Weiß.

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