Die Landesgartenschauen hatten es 2020 nicht leicht: Die Schauen in Ingolstadt und Überlingen verschoben ihre Eröffnung auf 2021. Nur die Landesgartenschau Kamp-Lintford öffnete ihre Tore. 2021 ist aber ein BUGA-Jahr. Wird die BUGA in Erfurt dieses Jahr stattfinden? Wir sprachen mit Kathrin Weiß, der Geschäftsführerin der BUGA 21.

Kathrin Weiß, wird die BUGA 21 in Erfurt planmäßig Mitte April eröffnet?
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Die BUGA findet im nächsten Jahr statt. Nach einer so langen Phase der Einschränkungen wollen die Menschen positive Erlebnisse genießen. Wir arbeiten selbstverständlich auch an einer Variante, die unter aktuellen Hygiene- und Abstandsregeln funktionieren muss. Unser großes Plus ist, dass die BUGA im Freien stattfindet.
Vielfalt des Gartenbaus
Was zeichnet die BUGA 21 aus?
Freuen dürfen sich die Besucher*innen auf die Pflanzenvielfalt. Die Besonderheit in Erfurt ist sicher, dass wir keine Konversionsflächen entwickelt haben, sondern uns vor allem in den eintrittspflichtigen Ausstellungsflächen vorrangig in historischen und denkmalgeschützten Arealen bewegen. Das ist mit Blick auf die nachhaltige Entwicklung von Bestandsflächen ein spannendes Konzept. Unter den denkmalpflegerischen Rahmenbedingungen galt es, Angebote zu schaffen, die zu den heutigen Ansprüchen an die Nutzung von grünen Erholungs- und Freizeitflächen passen.
Wir bringen eine barocke Zitadelle auf dem Petersberg zum Erblühen, laden zur Zeitreise durch die Thüringer Gartenepochen ein und schaffen gleichzeitig eine dauerhafte grüne Infrastruktur. Ein besonderer temporärer Höhepunkt wird der Festungsgraben. Auf über 3 400 Quadratmetern erleben die Besucher*innen die Vielfalt des Gartenbaus. Mit bekannten historischen Gemüsesorten, Arznei- und Heilkräutern oder Färbepflanzen, die ihren züchterischen Ursprung in Erfurt haben, nehmen wir Bezug auf die Erfurter Geschichte als Stadt des Erwerbsgartenbaus und als Blumenstadt.
In dieser Dimension ist das einmalig in der Geschichte von Bundesgartenschauen. Der egapark feiert zur BUGA Erfurt 2021 sein 60-jähriges Jubiläum und wird zum Garten der unendlichen Erlebnisse. Wir zeigen, wie ein Gartendenkmal mit Angeboten wie dem Wissenswald, dem Danakil, dem Deutschen Gartenbaumuseum oder vielfältigen Themengärten nachhaltig seinen attraktiven Platz als Naherholungs- und Bildungsort sowie im touristischen Angebot Thüringens behauptet. Pflanzenverwendung in Zeiten des Klimawandels wird ebenso thematisiert wie Artenvielfalt und Nachhaltigkeit.
Mehr Lebensqualität und Bekanntheit
Mit der BUGA 21 kehrt das Format zurück zu seinen Wurzeln. Die erste inter nationale Gartenschau fand 1865 im Erfurter egapark statt. Wie greifen Sie das auf?
Das Deutsche Gartenbaumuseum widmet sich einem wesentlichen Punkt der Erfurter Gartenbaugeschichte mit einer neuen Dauerausstellung. Es befindet sich auf dem historischen Parkgelände, dort, wo die ersten Schauen stattfanden. In Erlebnisräumen werden die Themen rund um den Gartenbau spielerisch und unterhaltsam inszeniert. Das Museum ist einzigartig für eine BUGA, und darauf sind wir schon ein wenig stolz.
Die Erfurter Altstadt liegt zwischen den beiden Ausstellungsflächen egapark und Petersberg. Wie beziehen Sie diese ein?
Es lohnt sich auch, den Blick von den Ausstellungsflächen in die Stadt zu richten. Erfurt wird wieder zur Blumenstadt. Schon zum BUGA-Start werden 300 000 Frühblüher dem Namen Blumenstadt alle Ehre machen, noch mehr Grünflächen folgen. Die bunten Blumenfelder an den Stadteinfahrten begrüßen die Gäste mit Farben- und Blumenpracht.
Inwiefern nutzen Sie die BUGA 21 als Entwicklungsmotor für das städtische Umfeld?
Wir sind mit drei Zielen gestartet: die Zukunftssicherung des egaparks mit neuen touristischen Angeboten und der Sanierung des Flächendenkmals, die Entwicklung des Petersberges als Erholungsort und touristisches Ziel sowie die Ausgestaltung von Nordpark und Geraaue zum großen Landschaftspark. Das haben wir geschafft, wenn die BUGA Erfurt 2021 eröffnet wird, und das ist eine Riesenleistung von allen Beteiligten. Erfurt gewinnt dadurch mehr Lebensqualität für die Erfurter*innen und wird überregional noch bekannter. Der Tourismus in ganz Thüringen profitiert durch die BUGA.