03.10.2019

Event

Landschaftsarchitektur im Museum

Jetzt kommen endlich auch mal Landschaftsarchitektinnen und -architekten ans Podium des Deutschen Architekturmuseums (DAM). Eine Veranstaltungsreihe nimmt die Notwendigkeit von Grün in der Stadt ins Visier. 

Sie hätte es verdient, vor ausverkauftem Haus stattzufinden, die Vortragsreihe „Internationale Landschaftsarchitektur“, die das Deutsche Architekturmuseum in Frankfurt zusammen mit dem bdla Hessen bis November in der Mainmetropole organisiert. Schließlich überlässt das DAM nicht alle Tage Landschaftsarchitekten das Podium. Zudem ist noch nie so viel über die Notwendigkeit von Grün in der Stadt gesprochen worden, sodass man mit einer großen Zuhörerschaft auch unter Landschaftsarchitekten und Stadtplanern hätte rechnen dürfen. Zwei Vorträge hat es bisher gegeben, zwei weitere folgen im Oktober und November. Es gibt also noch Hoffnung.

Kamel Louafi erklärte anhand seiner Projekten, dass nur Landschaftsarchitekten die Vorstellungskraft hätten, wie sich Bäume und Grün über die Jahrzehnte in die Stadt einfügten. Im Bild: Biskra Gärten. (Foto: Louafi)
Blick auf die Dafne-Schippersbrug-Brücke in Utrecht, ein Projekt von Bureau B+B. (Foto: Bureau B+B Urbanism and Landscape Architecture)

Als hätte er das mangelnde Interesse geahnt, machte der deutsch-algerische Landschaftsarchitekt Kamel Louafi, der Mitte August zum Auftakt der Reihe sprach, seinen Berufskollegen Mut, für Projekte Leitideen zu entwickeln und diese beim Auftraggeber auch durchzusetzen. Er stellte seinen Vortrag unter das Motto „Das Imaginäre artikulieren“. Nur Landschaftsarchitekten hätten die Vorstellungskraft, wie sich Bäume und Grün über die Jahrzehnte in die Stadt einfügten. „Wir bauen für die Zukunft“, so Louafi. Der Niederländer Gert-Jan Wisse vom Bureau B&B in Amsterdam, der über „Unexpected Conditions“ sprach, plädierte für kreative Freiraumgestaltungen wie eine Fahrradbrücke in Utrecht. Radler gewinnen dort über eine überdimensionale Serpentine die für die Brücke erforderliche Höhe und durchqueren auf diesem Weg einen Park, der dadurch belebt wird, und passieren Dach und Hof einer Schule. So sehen belebte, urbane Räume aus. Ein Beispiel, das Schule machen könnte – zumindest wenn genügend Interessierte davon erfahren.

10. Oktober 2019
Neue Stadtlandschaften für lebenswerte Städte – weltweit
Dieter Grau, Ramboll Studio Dreiseitl, Executive Partner, Freier Landschaftsarchitekt bdla, Überlingen

7. November 2019
Kontext, Klischee und Adaption – Arbeiten von Latz + Partner
Tilman Latz, Latz + Partner, Partner und Design Director, Freier Landschaftsarchitekt bdla, Architekt und Stadtplaner, Kranzberg

Die Vorträge finden immer von 19 bis 21 Uhr im Auditorium des Deutschen Architekturmuseums, Schaumainkai 43, statt, der Eintritt beträgt 5 Euro.

Dieser Text ist in G+L 10/2019 erschienen. Lesen Sie hier mehr über Konzepte der Kreativen Stadt.  

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