29.03.2019

Wettbewerb

Jüdischer Garten – Wettbewerb


Wettbewerb zum Jüdischen Garten – eine Kultur der Haltung und der Handlung

Für die Gärten der Welt in Berlin soll ein Jüdischer Garten entstehen, um die bereits vertretenen Weltreligionen zu ergänzen. Das atelier le balto hat mit seinem Entwurf hat das Wettbewerbsverfahren für sich entschieden. Bis zum 03. April 2019 kann man die eingereichten Entwürfe in einer Ausstellung betrachten. Alles zum Wettbewerb „Jüdischer Garten“ lesen Sie hier.

Wie sieht ein Garten aus, der nicht in einer Tradition überlieferter Gestaltungsideen steht, nicht originär in der Kultur verwurzelt ist? Das war die Herausforderung für den Entwurf des Jüdischen Gartens in Berlin-Marzahn. Dort, in den Gärten der Welt, entstanden in den vergangenen Jahren auf Initiative der Grün Berlin GmbH Anlagen für alle großen Weltreligionen. Nur ein jüdischer Garten fehlte noch. Und das ausgerechnet in einer Stadt, deren Kultur und Geschichte untrennbar mit der Jüdischen verbunden ist. Erst jüngst, zum Lichterfest im Dezember ist ein 10 Meter hoher Chanukka-Leuchter am Brandenburger Tor aufgestellt worden. Auch in den Gärten der Welt soll das Judentum nun Einzug halten.

Im Oktober entschied atelier le balto Landschaftsarchitekten zusammen mit Manfred Pernice und Wilfried Kuehn den Wettbewerb für sich, den die Senatsverwaltung zusammen mit der Grün Berlin GmbH im Mai diesen Jahres ausgelobt hatten. Im Gegensatz zu den anderen Gärten der Welt, die introvertierte, geschützte Räume bilden, öffnet sich der Jüdische Garten nach außen, ist Begegnungsort. Atelier le balto war es wichtig zu zeigen: „Die jüdische Kultur ist Teil der Stadt.“ Ein Netz aus Wegen und kleinen Plätzen umschließt Pflanzfelder. Dort sollen Pflanzen wachsen, die mit der Geschichte der Berliner Juden in Verbindung stehen. Welche genau das sind, das wollen die Landschaftsarchitekten im Laufe des Jahres herausfinden.

Da eben keine überlieferte Gartentradition existiert, stand die Auseinandersetzung mit dem Naturverständnis im Judentum im Mittelpunkt des Wettbewerbs. Schon im Verfahren wurden die Teilnehmer beraten: von verschiedenen Vertretern der jüdischen Kultur, die auch eine Expertise zum Naturverständnis erarbeiteten. Auch in die weitere Ausarbeitung soll die jüdische Gemeinde Berlins einbezogen werden. Es ist also noch vieles offen. Und genau das soll es auch sein: ein Garten im Prozess, den die Berliner Schritt für Schritt zum Teil ihrer Kultur machen sollen. Denn: „Das Judentum ist primär eine Kultur der Haltung und der Handlung, nicht eine Kultur des fertigen Bildes“, stellten die Verfasser fest.

Eröffnung im Oktober 2021

Mitte Oktober 2021 eröffnete die Berliner Senatorin für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz Regine Günther den Jüdischen Garten in den Gärten der Welt in Berlin. Für die Gestaltung ist mitunter atelier le balto verantwortlich. Die Baukosten für den 2 000 Quadratmeter Garten betrugen rund zwei Millionen Euro. Hier erfahren Sie alles zum realisierten Entwurf: Jüdischer Garten.

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