22.04.2021

Event

Deutscher Landschaftsarchitektur-Preis 2021: Projekte

Detail Fontänenfeld, Detail Lichtkonzept und Leuchten © Nikolai Benner, Planorama Landschaftsarchitekturma, 2019
Detail Fontänenfeld, Detail Lichtkonzept und Leuchten © Nikolai Benner, Planorama Landschaftsarchitekturma, 2019

Deutscher Landschaftsarchitektur-Preis 2021: Projekte

Am Freitag, 23. April 2021 ist es so weit: Die renommierte Fachjury des Deutschen Landschaftsarchitektur-Preises wählt aus 35 nominierten Projekten in insgesamt neun Kategorien ihre Favoriten. Wir stellen Ihnen hier eine Auswahl der für den Landschaftsarchitektur-Preis 2021 nominierten Projekte vor.

Bereits 14-mal verlieh der Bund Deutscher Landschaftsarchitekten (bdla) den Deutschen Landschaftsarchitektur-Preis. Dieses Jahr entscheidet die Jury, bestehend aus neun hochkarätigen Preisrichter*innen – darunter Prof. Dr. Karin Helms, Präsidentin der IFLA Europe und Till Rehwaldt, Präsident des bdla – zum 15. Mal über die besten deutschen Projekte im Bereich der Landschaftsarchitektur.

Hahnplatz von oben © Nikolai Benner, Planorama Landschaftsarchitekturma, 2019
Detail Fontänenfeld, Detail Basaltpflaster und Stufen © Nikolai Benner, Planorama Landschaftsarchitekturma, 2019
Detail Fontänenfeld, Detail Lichtkonzept und Leuchten © Nikolai Benner, Planorama Landschaftsarchitekturma, 2019
Detail Fontänenfeld, Detail Lichtkonzept und Leuchten © Nikolai Benner, Planorama Landschaftsarchitekturma, 2019

„Hahnplatz“ – Planorama Landschaftsarchitektur

Planorama Landschaftsarchitektur ist gleich mit mehreren Projekten vertreten. Eines davon ist ihre Neugestaltung des Hahnplatzes in Prüm in der Eifel. Diese bringt eine neue Ruhe in das Areal. Die Freifläche, die davor zergliedert und zusammenhanglos vor der einstigen Benediktiner-Abtei lag, erhielt durch den Entwurf von Planorama eine neue Aufenthaltsqualität. Die Platzgestaltung zeichnet sich nicht nur durch ihre Offenheit und Zugänglichkeit aus, sondern auch durch die Materialität: Das Eifel-typische Basaltgestein zieht sich durch die Gestaltung, etwa in Form von Bändern, die den Raum gliedern und Höhenunterschiede vermitteln. Außerdem sorgen ein Fontänenfeld und speziell gefertigtes Mobiliar aus Holz und Bronze dafür, dass Besucher*innen gerne verweilen.

Festungspark Fort Asterstein, Blick zum Reduit © Marc Leppin, Franz Reschke Landschaftsarchitektur GmbH, 2020
„We are all Detroit“ porträtiert die Entwicklung der Städte Bochum und Detroit nach dem Rückzug der Autoindustrie. (Foto: Filmproduktion Loekenfranke 2021)
Blick entlang des ehemaligen Kolonnenweges, Blick zum Reduit © Marc Leppin, Franz Reschke Landschaftsarchitektur GmbH, 2020

„Festungspark Fort Asterstein“ – Franz Reschke Landschaftsarchitektur

Auch Franz Reschke Landschaftsarchitektur ist mehrfach unter den Nominierten zu finden. Das Büro bewarb sich unter anderem mit dem Projekt „Festungspark Fort Asterstein“ um den Deutschen Landschaftsarchitektur-Preis 2021. Der Park gehört zur Großfestung Koblenz und ist damit Bestandteil des UNESCO-Welterbes Mittelrheintal. Die Gestaltung der Freiflächen soll das Potenzial des Areals als öffentliche Parkanlage ausschöpfen. Die Planer*innen legten in ihrer Gestaltung viel Wert auf eine barrierefreie Wegeführung. Sie integrierten den Astersteiner Friedhof in den Park und stellten Sichtbezüge zum Fort Konstatin aus dem Baumbestand frei. Der Park ist nicht nur mit einem neuen Wegeleit- und Informationssystem ausgestattet, sondern auch mit speziell entwickelten, großformatigen Bänken und Wiesenmöbel aus Werkbeton.

Blick Richtung Wasserplatz, Bootshafen und Förde am frühen Abend / Vordergrund Fußgängerbrücke Nord © Thomas Rosenthal, bgmr Landschaftsarchitekten GmbH, 2020
Wasserplatz bei Nacht © Thomas Rosenthal, bgmr Landschaftsarchitekten GmbH, 2020
Fußgängerbrücke Süd am Abend © Thomas Rosenthal, bgmr Landschaftsarchitekten GmbH, 2020
Überflug Blickrichtung Innenstadt / Kleiner Kiel © Thomas Rosenthal, bgmr Landschaftsarchitekten GmbH, 2020

Deutscher Landschaftsarchitektur-Preis 2021: Jurysitzung und Kategorien

„Kleiner Kiel-Kanal – Holstenfleet Kiel“ – bgmr Landschaftsarchitekten

Mit dem „Kleinen Kiel-Kanal – Holstenfleet Kiel“ finden sich auch bgmr Landschaftsarchitekten unter den Nominierten. Die Planer*innen setzten den Wunsch der Stadt um, aus der Durchgangsstraße einen neuen Freiraum für ihre Bewohner*innen zu schaffen. Dazu entwarf bgmr zwei Wasseranlagen, die zentrale Bestandteile der öffentlichen Wasser-Platz-Folge geworden sind: Sie ordnen sich zwischen den Binnenseen und dem Bootshafen ein. Die Reinigung des Gewässers erfolgt durch ein Schilfband, das während Hitzesommern gleichzeitig durch Verdunstung als Kühlungsbeet funktioniert. Die Wasserbecken können an heißen Tagen zur Abkühlung genutzt werden. Es gibt begehbare Inseln und Sitzelemente am Rand. Damit nimmt der Freiraum eine wichtige Rolle in der Innenstadtbelebung ein. bgmr fokussierten bei dem Projekt auf eine intensive Öffentlichkeitsbegleitung und stärkt mit dem Entwurf den Fahrrad- und Fußverkehr.

„Waller Sand“ – A24 Landschaftsarchitektur

Zu den Nominierten gehört auch das Projekt „Waller Sand“ in Bremen von A24 Landschaftsarchitektur. Die Parkanlage verbindet Hochwasserschutz mit qualitativem Freiraum und schafft einen multifunktionalen öffentlichen Raum für die Bremer*innen. Das ehemals vernachlässigte Gebiet im Westen der Bremer Innenstadt ist Teil einer Halbinsel und erhält durch den Entwurf von A24 neue Aufmerksamkeit: Der Park eröffnet den Bewohner*innen Bremens hochwertige Aufenthaltsmöglichkeiten und schützt die Stadt gleichzeitig vor Hochwasser. Die Deichanlagen wurden nicht nur modernisiert und damit sicherer, sondern auch als Stadtstrand gestaltet. Waller Sand ist ein Best-Practice-Beispiel für urbanen Deichbau und vermittelt im Konflikt „Sicherheitstechnik vs. Freiraumnutzung“ mit hoher landschaftsarchitektonischer Kompetenz.

„Zechenpark / Quartiersplatz / Kloster Kamp“ – bbzl böhm benfer zahiri landschaften städtebau

Ebenfalls nominiert ist das Projekt „Zechenpark / Quartiersplatz / Kloster Kamp“ im Rahmen der Landesgartenschau Kamp-Lintfort von bbzl böhm benfer zahiri landschaften städtebau (Alles zur Landesgartenschau Kamp-Lintfort erfahren Sie hier). Der Entwurf bezieht sich stark auf den Verlauf und die Topografie des Flusses Große Goorley, der die städtebauliche Struktur Kamp-Lintforts prägt. Das Konzept vertieft die Verknüpfung zwischen der Großen Goorley und den angrenzenden Stadtquartieren und akzentuiert den Kontrast zwischen den Ordnungssystemen in Kamp-Lintfort, die einerseits landschaftsgeprägt und andererseits orthogonal sind. Der Zechenpark verbindet nun die angrenzenden Quartiere mit dem Stadtzentrum von Kamp-Lintfort und nimmt eine wichtige Rolle im Stadtgefüge ein. Der Quartiersplatz hingegen hat eine identitätsstiftende Funktion und vermittelt zwischen Park und Quartier – besonderes Highlight: ein ebenerdig integriertes Wasserspiel. Das Klosterareal behält seine ursprüngliche Form, aber erhält eine überarbeitete Wegeführung und drei neue Paradiesgärten.

Insgesamt 119 Arbeiten hatten die Zulassung zum Wettbewerb erhalten und waren zum Online-Voting der fünf Fachjuror*innen freigegeben. Diese trafen ihre Entscheidung und sprachen 35 Nominierungen aus. In der Jury-Sitzung am Freitag, 23. April 2021 wählen die Preisrichter*innen nun jeweils einen Favoriten in einer von neun Kategorien:

Mit der Kategorie „Junge Landschaftsarchitektur” fördert und unterstützt die aktuelle Auslobung gezielt Berufsanfänger*innen bis 40 Jahre bzw. bis zehn Jahre nach Kammereintrag.

Der Deutsche Landschaftsarchitektur-Preis zeichnet alle zwei Jahre außergewöhnliche Projekte der Landschaftsarchitektur und Stadtplanung aus. Im Mittelpunkt stehen dabei deren Konzeption und eine soziale und ökologische Siedlungs- und Landschaftsentwicklung.

Alle Projekte, die für den Deutschen Landschaftsarchitektur-Preis 2021 nominiert sind, finden Sie hier: www.deutscher-landschaftsarchitektur-preis.de.

Scroll to Top