„Kleiner Kiel-Kanal – Holstenfleet Kiel“ – bgmr Landschaftsarchitekten
Mit dem „Kleinen Kiel-Kanal – Holstenfleet Kiel“ finden sich auch bgmr Landschaftsarchitekten unter den Nominierten. Die Planer*innen setzten den Wunsch der Stadt um, aus der Durchgangsstraße einen neuen Freiraum für ihre Bewohner*innen zu schaffen. Dazu entwarf bgmr zwei Wasseranlagen, die zentrale Bestandteile der öffentlichen Wasser-Platz-Folge geworden sind: Sie ordnen sich zwischen den Binnenseen und dem Bootshafen ein. Die Reinigung des Gewässers erfolgt durch ein Schilfband, das während Hitzesommern gleichzeitig durch Verdunstung als Kühlungsbeet funktioniert. Die Wasserbecken können an heißen Tagen zur Abkühlung genutzt werden. Es gibt begehbare Inseln und Sitzelemente am Rand. Damit nimmt der Freiraum eine wichtige Rolle in der Innenstadtbelebung ein. bgmr fokussierten bei dem Projekt auf eine intensive Öffentlichkeitsbegleitung und stärkt mit dem Entwurf den Fahrrad- und Fußverkehr.
„Waller Sand“ – A24 Landschaftsarchitektur
Zu den Nominierten gehört auch das Projekt „Waller Sand“ in Bremen von A24 Landschaftsarchitektur. Die Parkanlage verbindet Hochwasserschutz mit qualitativem Freiraum und schafft einen multifunktionalen öffentlichen Raum für die Bremer*innen. Das ehemals vernachlässigte Gebiet im Westen der Bremer Innenstadt ist Teil einer Halbinsel und erhält durch den Entwurf von A24 neue Aufmerksamkeit: Der Park eröffnet den Bewohner*innen Bremens hochwertige Aufenthaltsmöglichkeiten und schützt die Stadt gleichzeitig vor Hochwasser. Die Deichanlagen wurden nicht nur modernisiert und damit sicherer, sondern auch als Stadtstrand gestaltet. Waller Sand ist ein Best-Practice-Beispiel für urbanen Deichbau und vermittelt im Konflikt „Sicherheitstechnik vs. Freiraumnutzung“ mit hoher landschaftsarchitektonischer Kompetenz.
„Zechenpark / Quartiersplatz / Kloster Kamp“ – bbzl böhm benfer zahiri landschaften städtebau
Ebenfalls nominiert ist das Projekt „Zechenpark / Quartiersplatz / Kloster Kamp“ im Rahmen der Landesgartenschau Kamp-Lintfort von bbzl böhm benfer zahiri landschaften städtebau (Alles zur Landesgartenschau Kamp-Lintfort erfahren Sie hier). Der Entwurf bezieht sich stark auf den Verlauf und die Topografie des Flusses Große Goorley, der die städtebauliche Struktur Kamp-Lintforts prägt. Das Konzept vertieft die Verknüpfung zwischen der Großen Goorley und den angrenzenden Stadtquartieren und akzentuiert den Kontrast zwischen den Ordnungssystemen in Kamp-Lintfort, die einerseits landschaftsgeprägt und andererseits orthogonal sind. Der Zechenpark verbindet nun die angrenzenden Quartiere mit dem Stadtzentrum von Kamp-Lintfort und nimmt eine wichtige Rolle im Stadtgefüge ein. Der Quartiersplatz hingegen hat eine identitätsstiftende Funktion und vermittelt zwischen Park und Quartier – besonderes Highlight: ein ebenerdig integriertes Wasserspiel. Das Klosterareal behält seine ursprüngliche Form, aber erhält eine überarbeitete Wegeführung und drei neue Paradiesgärten.
Insgesamt 119 Arbeiten hatten die Zulassung zum Wettbewerb erhalten und waren zum Online-Voting der fünf Fachjuror*innen freigegeben. Diese trafen ihre Entscheidung und sprachen 35 Nominierungen aus. In der Jury-Sitzung am Freitag, 23. April 2021 wählen die Preisrichter*innen nun jeweils einen Favoriten in einer von neun Kategorien:
Mit der Kategorie „Junge Landschaftsarchitektur” fördert und unterstützt die aktuelle Auslobung gezielt Berufsanfänger*innen bis 40 Jahre bzw. bis zehn Jahre nach Kammereintrag.
Der Deutsche Landschaftsarchitektur-Preis zeichnet alle zwei Jahre außergewöhnliche Projekte der Landschaftsarchitektur und Stadtplanung aus. Im Mittelpunkt stehen dabei deren Konzeption und eine soziale und ökologische Siedlungs- und Landschaftsentwicklung.
Alle Projekte, die für den Deutschen Landschaftsarchitektur-Preis 2021 nominiert sind, finden Sie hier: www.deutscher-landschaftsarchitektur-preis.de.