Interessiert an aktuellen Wettbewerbsergebnissen der Landschaftsarchitektur, aber kaum Zeit sich diese richtig anzuschauen? In der Wettbewerbsübersicht der G+L informiert Heike Vossen regelmässig über die spannendsten Wettbewerbe. Hier sind weitere Wettbewerbsergebnisse im April 2021.
Stadtquartier am alten Güterbahnhof in Duisburg; 1. Preis CKSA Christoph Kohl Stadtplaner Architekten mit Fugmann Janotta und Partner, beide Berlin
Mit einer charismatischen Idee eines großzügigen Parks bis zur Innenstadt, begleitet von einem raumprägenden Rückgrat an differenzierten Stadtbausteinen, überzeugte der Siegentwurf die Jury. Das Parkmotiv der topographisch bewegten Dünenlandschaft leiten die Verfasser*innen aus den Nord-Süd-gerichteten Transitkorridoren ab. Die Oberflächenmodulation des Parks reagiert auf die Anschlusshöhen nach außen. Fuß- und Radwege sowie die Vegetation begleiten das Spiel mit den Höhen – es entstehen neue Blickwinkel auf den Park, das Quartier und die neue Stadtsilhouette.
Die Dünenlandschaft fungiert nach außen als Lärmschutz, der Park in seiner Gesamtheit dient als Frischluftkorridor und Baustein im städtischen Freiraumverbund. Die baulichen Volumina adaptieren die fließenden Raumbewegungen – entsprechend schwungvoll verläuft ihre Raumkante. Begrünte keilförmige Wohnstraßen reichen tief in das neue Stadtquartier und verzahnen den Park mit der Blockbebauung. Sie bieten Raum für Nachbarschaftstreffs in Form kleiner Plätze oder Spielräume.
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Auftritt Sportpark, Mannheim; 1. Preis BHM Planungsgesellschaft, Bruchsal
Der im Rahmen der BUGA 23 geplante und rund 200 Hektar große Grünzug Nordost soll Mannheims „grüne Lunge“ werden. Der zukünftige Sportpark stellt neben dem rückgebauten Militärgelände Spinelli einen wichtigen Trittstein bei der Entwicklung des Grünzugs dar. Mit großer Geste und unterschiedlichen Grünstrukturen überzeugte der Siegentwurf der BHM Planungsgesellschaft aus Bruchsal. Eine acht Meter hohe Bastion überformt den westlichen Bahndamm und dient als Landmarke und räumliches Gelenk.
Zugleich fungiert die nach Süden abfallende Mauerseite als Kletterwand und Hauptattraktion des Sportparks. Basis des Parks bildet eine modellierte Landschaft, die Bewegungsangebote und raumbildende Elemente vereint. Der Park lässt sich sowohl als Aktiv-Parcours nutzen, als auch als Natur-Parcours. Ersteres strukturiert den Freiraum über eine Kette von Bewegungsangeboten, die wichtige Orte definieren und in den Landschaftsraum integrieren. Parallel dazu bilden Orte des Naturerlebens eine Kette unterschiedlicher Habitate, dazu zählen kiesige Ruderalflächen, Trockenstandorte und feuchte Senken.
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Alle Bilder: Franz Reschke Landschaftsarchitektur GmbH
Kulturpark Strausberg und Landratsamt; 1. Preis Franz Reschke Landschaftsarchitektur, Berlin
Keine Neuerfindung aber eine zukunftsfähige Weiterentwicklung ist das Ziel des Siegentwurfs. Dafür stärken die Verfasser*innen die räumliche Fassung, zonieren den Park und schaffen eine klare Trennung zwischen freier Parkfläche in der Mitte und intensiv genutzten Arealen für Spiel- und Sport entlang der Ränder. Zwei in leichtem Schwung verlaufende Wege leiten als Parkspange vom Entree am Altstadtrand bis zum Seeufer und weiter auf den sogenannten Horizontsteg. Dieser ragt weit in den See hinaus und setzt Wasser und Uferkante in Szene.
Ein dichter Baumrahmen fasst zukünftig den Park an seinen Rändern im Norden und Süden. Die Bäume bilden dabei nicht nur Abschluss und Parkkulisse, sondern schaffen einen klaren Kontrastraum zur offenen Weite der zentralen Wiesenmitte und des Sees. Die Aktivitätszonen grenzen südlich und nördlich der großen Wiesenfläche an, ergänzt mit Sitzstufen und Terrassen. Bindeglied zwischen Park und Altstadt ist der weitläufige Eingangsbereich mit baumüberstandenen Stufen. Materialgleich mit den Belagsflächen der Altstadt leitet er barrierefrei weiter in den Parkraum.
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