Wie nehmen Kinder und Jugendlichen ihre Städte wahr? Welche Ansprüche und Bedürfnisse stellen sie an ihre Umgebung? Und wenn das wichtig ist (was es natürlich ist): Wie können wir als Planer ihr Mitspracherecht in der Raumgestaltung stärken? Mit diesen Fragen setzt sich die drumrum Raumschule auseinander. Der gemeinnützige Schweizer Verein sensibilisiert seit 2010 mit öffentlichen und privaten Workshops, partizipativen Schulprojekten und grenzüberschreitender Zusammenarbeit Kinder, Jugendliche und interessierte Erwachsene für die baukulturellen Herausforderungen unserer Zeit. Und ihre Arbeit kommt an – auch bei der Verwaltung. Das drumrum-Projekt an der Schule in Wauwil, einem keinen charmanten Örtchen im Kanton Luzern, wurde im Dezember 2016 mit dem Jugendaward des Kantons ausgezeichnet.
Videodokumentation von Esther Pesche.
Auftrag der drumrum Raumschule
Anfang 2016 stand fest: Die Schule Wauwil erhält einen Neubau, den Erweiterungsbau Linde 3. Damit dieser nicht nur den ästethischen und funktionalen Ansprüchen des Architekten entspricht, sondern auch nachhaltig auf die Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler reagiert, beschlossen Schulleitung und Gemeinderat die Kinder- und Jugendlichen partizipativ in die Gestaltung miteinzubeziehen. Sie kontaktierten die drumrum Raumschule – das Konzept «PAUSEN(T)RÄUME – SCHULE WAUWIL» und «SCHUL(T)RÄUME – SCHULE WAUWIL» entstand.
PAUSEN- UND SCHUL(T)RÄUME – SCHULE WAUWIL
Und dieses geht sogar noch über die eigentliche Aufgabenstellung hinaus: Anstatt allein die Innenausstattung und Farbgestaltung des Neubaus zu diskutieren, nutzen die Akteure die Gelegenheit, sich mit dem dezentral angelegten Pausenhof der Schule auseinander zusetzen. In insgesamt drei Workshops definierten Schülerinnen und Schüler aller Jahrgangsstufen erste Ideen für die Betrachtungsräume, entwickelten konkrete Konzepte und stellten diese in Modellen dar. Das Ergebnis besteht in der gelungenen Entwicklung von Ideen für die Umgestaltung des Schulhofareals und Konzepten zur Farbgestaltung und Innenraumausstattung des Erweiterungsbaus Linde 3. Und damit noch nicht genug. Die Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen bilden die Grundlage für die Aufträge an die Fachplanenden und werden bei den weiteren Planungsschritten berücksichtigt. Damit dieses Versprechen auch eingehalten wird, begleitet die drumrum Raumschule weiterhin mit punktueller Fachberatung primär die Pausenplatzkommission.
Als Anerkennung für die Bemühungen und das Engagement wurde das Partizipationsprojekt an der Schule Wauwil mit dem Kinder- und Jugendaward der Dienststelle Soziales und Gesellschaft des Kantons Luzern DISG ausgezeichnet. Wir sind gespannt, welche drumrum-Projekte 2017 folgen!