Bis zum Jahr 2025 will die Signa Real Estate in Hamburg den drittgrößten Wolkenkratzer Deutschlands fertigstellen. Der Hamburger Elbtower soll 245 Meter hoch werden, die aktuell geschätzten Kosten belaufen sich auf 700 Millionen. Kritiker*innen bezeichnen das Projekt als „ökologische Katastrophe“ und „städtebauliches Monster“. Alles zum Projekt lesen Sie hier.
Er wird nach der Elbphilharmonie das nächste Bauprojekt der Superlative in der HafenCity: ein Wolkenkratzer so hoch wie ihn Hamburg noch nie gesehen hat. Mit seinen 245 Metern wird der Elbtower nach seiner Fertigstellung mit großem Abstand das höchste Gebäude in der Hansestadt sein. Das aktuell höchste Hochhaus in Hamburg – die Elbphilharmonie mit ihren 110 Metern – wird der neue Wolkenkratzer folglich um mehr als das Doppelte übertreffen. Deutschlandweit wird er nach dem Commerzbank Tower und dem Messeturm in Frankfurt schließlich das dritthöchste Gebäude sein.
Elbtower wird Büros in Bestlage bieten
Der von David Chipperfield Architects entworfene Elbtower wird auf einer dreieckigen Liegenschaft an den Elbbrücken errichtet. Ein siebengeschossiger, für die öffentliche Nutzung vorgesehener Sockel erstreckt sich fast über die ganze Liegenschaft und trägt den schmaleren Turmaufbau, der sich nach oben hin auffächert. Hier sollen ab 2025, nachdem der Elbtower fertig ist, Büros und Hotels in Bestlage einziehen.
Die Nachfrage sei jetzt schon groß, stellte Torben Vogelgesang, Standortleiter der Bauherrin Signa, in einer Diskussionsrunde in der Hamburger Patriotischen Gesellschaft fest. Schließlich gebe es in Hamburg derzeit kein entsprechendes Angebot an Flächen in über 65 Metern Höhe.
Expert*innen üben scharfe Kritik am Projekt
Stadtforscher Dieter Läpple bezeichnete den Bau des Elbtowers derweil als „ökologische Katastrophe“. Allein für den für die Bodenplatte benötigten Beton würde eine „unglaubliche Konzentration von grauer Energie“ aufgewendet. Als monofunktionales, rigides Gebäude würde der Elbtower außerdem vom Konzept her nicht in die HafenCity passen, reflektiere diese doch die Abkehr von der städtebaulichen Moderne, so der emeritierte Professor weiter.
Entsprechend des Journalisten Dirk Meyhöfer sei der Elbtower ein „städtebauliches Monster“, das umgebenden Stadtteilen schaden würde. Die Marke und das Narrativ, die der Turm vertrete, seien keine Hamburgerische und er stelle sich mitunter die Frage nach dem Sinn des Projekts.
Mehr Informationen zum Hamburger Elbtower erhalten Sie hier und bei David Chipperfield Architects.
Die Diskussion „Elbtower – Gut für Hamburg?! Stadtgespräche in der Patriotischen Gesellschaft“:
Nicht nur in der HafenCity entstehen Bauprojekte der Superlative. Im Hamburger Stadtteil Wandsbeck planen die Architekt*innen von ADEPT derweil Deutschlands größtes Holzgebäude.