03.02.2020

Wettbewerb

Europan 15

die sich nach Westen erstreckt. © Gehrmann / Eßmann / Vollmer / Thomä


„Produktive Städte 2“, Standort Selb, Preis für „Scherben bringen Glück“

Junge Planerinnen und Planer stecken viel Zeit und Energie in Ideenwettbewerbe – und die Entwürfe landen danach in der Schublade. Nicht so beim EUROPAN-Wettbewerb. 900 Arbeiten reichten junge Planer aus ganz Europa 2019 für verschiedene Standorte ein: Im Wissen, dass der Wettbewerb das Ziel hat, so viele Entwurfsansätze wie möglich zu realisieren. Hier sehen Sie die Siegerentwürfe des Europan 15 für die Standorte in Deutschland.

Der EURPAN-Siegerentwurf für den Standort Selb versteht das Bahnhofsgelände als produktives Herz und stärkt und weitet dieses aus durch eine zentrale Promenade und einen neuen Campus. © Gehrmann / Eßmann / Vollmer / Thomä
Blick in die Promenade, die sich nach Westen erstreckt. © Gehrmann / Eßmann / Vollmer / Thomä
Gebäudestruktur, Erschließung und Stakeholders © Gehrmann / Eßmann / Vollmer / Thomä
Entwicklungsphasen der produktiven Mitte © Gehrmann / Eßmann / Vollmer / Thomä

„Produktive Städte 2“, Standort Bergische Kooperation, Preise für „Bergisch plugin“ und „the productive region“

EUROPAN, der europaweit größte Ideenwettbewerb für junge Planer unter 40 Jahren stand zum zweiten Mal unter dem Motto „Produktive Städte“ und schrieb die Aufgabenstellung weiter, wie sich unsere Städte ressourcenschonend und fair entwickeln können. 901 Entwürfe, deren Sieger Chancen auf Realisierung haben, lieferten Ideen zu Synergien und gemeinschaftliche Lösungsansätze.

Für die deutschen Wettbewerbsstandorte Selb und den als „Bergische Kooperation“ bezeichneten Zusammenschluss vierer Städte im Bergischen Land gingen 23 Projekte für den Europan 15 ein. Aufgabe im oberfränkischen Selb war es, bei der Neugestaltung des Stadteingangs rund um den Bahnhof an die innerstädtische Porzellanproduktion anzuknüpfen, die dort eine lange Tradition innehat. Architekt Simon Gehrmann und die Architekturstudenten Roderich Eßmann, Margarita Vollmer und Robin Thomä verstehen das Bahnhofsareal in ihrem Siegerentwurf „Scherben bringen Glück“ als produktives Herz. Ihr konzeptioneller Ansatz, dem Areal die Funktionen Begegnung, Produktion und Aufenthalt wiederzugeben, ermöglicht neue Akteure und Allianzen, ohne die Identität des Ortes zu verlieren.

 

„Bergisch plugin“ präsentiert Planungsprinzipien, die sich auf alle vier Städte der Bergischen Kooperation übertragen lassen. © Werner / Airaudo / Branchereau / Scharwächter
Langfristige Entwicklung in Ratingen © Rieser
Der konzeptionelle Ansatz bietet Planungshilfe für die Themen Raum, Nutzung, Ökologie und Mobilität und schafft damit ein gemeinsames Qualitätsverständnis für die künftige städtebauliche Entwicklung. © Rieser
„The producitve region“ setzt auf regionale und gemeinschaftliche Themen. © Rieser
Szenarien für die Entwicklung von Solingen © Werner / Airaudo / Branchereau / Scharwächter
Die Vorschläge betreffen alle Planungsebenen, darunter großräumige wie „Fläche aktivieren“ und konkrete wie „produktive Dachflächen“. © Werner / Airaudo / Branchereau / Scharwächter

Zwei Entwürfe siegten für den Standort Bergische Kooperation des Städtedreiecks Hilden, Ratingen, Solingen und Wülfrath, die kooperativ nach Strategien für ihren urbanen Wandel suchten. „Bergisch plugin“ des Stadtplaners Nikolai Werner, der Architekten Vassilissa Airaudo, Daniel Branchereau und des Architekturstudenten Moritz Scharwächter entwickelte Planungsprinzipien, die sich auf die jeweiligen Städte trotz Unterschiede in Größe und Art übertragen lassen. Diese neun Prinzipien eigenen sich, den Bestand weiterzuentwickeln, aber auch Neues zu integrieren

Der Stadtplaner Marc Rieser überzeugte die Jury ebenfalls mit einer umfassenden Planungsstrategie: „The productive region“ setzt auf regionale und gemeinschaftliche Themen, die auf übergreifenden Leitbildern basieren. Der entwickelte Instrumentenkoffer zu Raum, Nutzung, Ökologie und Mobilität ermöglicht aber, individuell auf lokale Qualitäten und Potentiale der verschiedenen Standorte zu reagieren.

Die Preisverleihung und Ausstellung der EUROPAN 15-Preisträger findet am 13. Dezember in Berlin statt, im Projektraum „Glaskiste“, ExRotaprint Berlin.

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