17.01.2023

Wettbewerb

Europan 17 – Living Cities 2: Wettbewerb ab März 2023 offen

Eines der Gewinnerprojekte von EUropan 16 war das "Archive of European Culture" in Landshut. Bildquelle: Europan Deutschland
Eines der Gewinnerprojekte von EUropan 16 war das "Archive of European Culture" in Landshut. Bildquelle: Europan Deutschland

Der thematische Wettbewerb Europan 17 richtet sich an junge Expert*innen aus der Stadtplanung, Landschaftsarchitektur und Architektur unter 40. Bewerbungen für die diesjährige Ausgabe des Wettbewerbs sind ab März 2023 möglich.


Europan 17: Living Cities 2

Als Werkzeug für europäische Städte und urbane Stakeholders bietet Europan die Möglichkeit, innovative Strategien für Transformation zu entwickeln. Teilnehmende an dem Wettbewerb reichen hierzu ihre Ideen für definierte Standorte ein, auf die bei Erfolg die Umsetzung folgt. Im Jahr 2023 trägt der Europan 17-Wettbewerb den Titel „Living Cities 2 – Lebendige Städte“. Er fragt danach, wie wir in den urbanisierten Räumen unserer Städte und Kommunen dem Klimawandel begegnen können. Auch soziale, wirtschaftliche und kulturelle Ungleichheiten sollen mit innovativen, integrativen Projekten und neuen Planungsprozessen behandelt werden.

Der Europan-Wettbewerb hat überdies das Ziel, vernachlässigte, leere, brachliegende oder stigmatisierte Flächen anhand neuer Ideen wieder zu attraktivem Stadtraum zu machen. So sollen lebendige, integrative und durchmische Stadträume entstehen. Der Bewerbungsstart ist im März 2023.

Europan wird seit Ende der 1980er Jahre europaweit ausgelobt. Alle zwei bis drei Jahre findet der Wettbewerb mit einem neuen thematischen Schwerpunkt statt. Dabei gibt es verschiedene Standorte in den teilnehmenden Ländern, für die Teams aus ganz Europa zukunftsweisende Ideen vorschlagen können.

Die Vertreter*innen eines Standorts können Städte oder öffentliche Einrichtungen sein, wobei auch die Zusammenarbeiten mit privaten Partner*innen möglich ist. Mit dem Wettbewerb Europan 17 suchen sie nach Antworten und Projekten für die Transformation von Standtorten. Sie unterstützen die Realisierung des prämierten Wettbewerbsbeitrags. Dafür können Städte und Kommunen einen Standort für den Wettbewerb vorschlagen, der einen strategischen Ansatz und innovative Ideen zur Transformation braucht, was mit einem „herkömmlichen“ Wettbewerb nicht erreicht werden kann.


Das Ziel von Europan

Europan führt alle zwei Jahre einen internationalen Planungs- und Architekturwettbewerb durch. Dabei handelt es sich um einen Ideenwettbewerb, der europäische Städte mit neuen Generationen an Architekt*innen, Stadtplaner*innen und Freiraumplaner*innen zusammenbringen soll. Zu jedem Wettbewerb gibt die internationale Organisation, die unter anderem in Deutschland ein Büro hat, ein aktuelles Thema vor. Dieses ist dabei für die Entwicklung der europäischen Stadt stets von zentraler Bedeutung. Auch im Jahr 2021 war das Thema „Living Cities“.

An jedem Europan-Wettbewerb nehmen über 50 europäische Städte sowie mehr als 2 000 Teams teil. Internationale Formate begleiten den Wettbewerb, um den Austausch und die Vernetzung dadurch auf europäischer Ebene zu fördern. Dabei sollen diese beiden Zwecke erfüllt werden:

  • Entwicklung neuer Lösungen für die lokale Stadtentwicklung
  • Nationale und internationale Vernetzung für junge Planer*innen

Dabei entsteht eine Plattform für eine kontinuierliche Debatte rund um die Transformation der europäischen Stadt. Zudem ermöglicht Europan die Entwicklung von Planungsprozessen und Pilotprojekten. Das Europan-Netzwerk besteht aus europäischen Expert*innen der Fachdisziplinen Architektur, Städtebau, Stadtplanung und Landschaftsarchitektur. Etwa 250 Städte und Kommunen in Europa unterstützen das Netzwerk mit ihrem Praxiswissen.

Das Gewinnerprojekt "Viriditas ante portas" am Standort Schwäbisch Gmünd beim Wettbewerb Europan 16. Bildquelle: Europan Deutschland
Das Gewinnerprojekt „Viriditas ante portas“ am Standort Schwäbisch Gmünd beim Wettbewerb Europan 16. Bildquelle: Europan Deutschland

Bisherige Standorte von Europan

Der Europan-Wettbewerb wird in jedem teilnehmendem Land von einer Regionalorganisation durchgeführt. In Deutschland ist es der gemeinnützige Verein Europan Deutschland. Er hat die Weiterentwicklung des Wohnungs- und Städtebaus sowie die Förderung des Wettbewerbswesens für Städtebau und Architektur auf europäischer Ebene zum Ziel. Seit 1989 gibt es den Verein, der zu den acht Gründungsmitgliedern von Europan gehört. Heute nehmen die folgenden 13 Länder ständig an Europan teil: Belgien, Deutschland, Finnland, Frankreich, Italien, Kroatien, Niederland, Norwegen, Österreich, Polen, Schweden, Schweiz und Spanien.

In den letzten 30 Jahren gab es insgesamt 15 europaweite Europan-Verfahren. Daraus sind zahlreiche innovative und prämierte Projekte entstanden, die neue Perspektiven aufzeigen und bestehende, „schwierige“ Standorte transformieren. 25 Länder und über 600 Städte waren bis heute an dem Wettbewerbsverfahren beteiligt. Wer am Wettbewerb Europan 17 teilnehmen möchte, kann innerhalb Deutschlands eine formlose Interessensbekundung per E-Mail oder Telefon an den deutschen Europan-Verein schicken. Darauf folgt ein Erstgespräch mit weiteren Informationen.

Im Jahr 2021 nahmen die deutschen Standorte Ettlingen, Landshut, Schwäbisch Gmünd, Selb und Wernigerode am Europan 16 Wettbewerb teil. Mehr über die Europan 16 Standorte in Deutschland lesen Sie hier.

Das Projekt "Queerbeet" gewann bei Europan 16 in Ettlingen. Bildquelle: Europan Deutschland
Das Projekt „Queerbeet“ gewann bei Europan 16 in Ettlingen. Bildquelle: Europan Deutschland

Europan 17: Teilnehmende

Für den diesjährigen Wettbewerb sind Bewerbungen ab März möglich. Unter anderem hat bereits der Stadtrat von München der Teilnahme am Ideenwettbewerb Europan 17 zugestimmt. Nun sucht er nach Ideen von jungen Planer*innen aus ganz Europa. Es geht um die Zukunft einer Teilfläche des Münchner Europarks am Helene-Wessel-Bogen. Diese Flächen sind derzeit stark versiegelt und weisen eine monofunktionale Nutzung auf. Sie sollen zu einem nachhaltigen, zukunftsfähigen und resilienten Stadtbaustein werden.

In Norwegen stehen bereits vier Standorte für Europan 17 fest, darunter der Ort Larvik. Dieser hat einen alten Fischerhafen, der inzwischen verfallen ist. Gemeinsam mit der näheren Umgebung soll er zu einem attraktiven Stadtteil werden. In Italien gehört der Ort Cantù in der Lombardei zu den Standorten. Und in Spanien nimmt unter anderem die Schlucht von Chiva bei Valencia als Standort an Europan 17 teil. Dort wird es um die Flussbettregenerierung gehen.

Europaweit soll es bis zu 50 Standorte für den Wettbewerb Europan E17 geben. Die Ergebnisse sollen im Dezember 2023 feststehen und werden dann dem jeweiligen Stadt- oder Kommunalrat vorgestellt. Dies eröffnet die Möglichkeit, Projektideen in Strukturkonzepte mit einzubinden.

Übrigens: Mehr über den Standort-Call für Europan 17 erfahren Sie hier.

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