Die Konferenz mit unsäglichen Namen „Fahrradkommunalkonferenz“ gilt als zentrale Fachkonferenz für diejenigen, in Kommunen für Radverkehr verantwortlich sind. Die Konferenz findet seit 2007 jährlich statt, jeweils an einem anderen Orten. Die Gastgeberin war im November 2021 die Freie Hansestadt Bremen. Dementsprechend tauschten sich am 22. und 23. November 2021 Verantwortliche für den Radverkehr aus verschiedenen deutschen Kommunen aus.
Im Fokus stand die Frage, wie Maßnahmen zur Verbesserung des Radverkehrs schneller umgesetzt werden können. Außerdem wurde auf der Fahrradkommunalkonferenz debattiert, wie weitere Ziele zum Ausbau des Radverkehrs erreicht werden können. Der Austausch widmete sich Umsetzungsstrategien und Handlungsoptionen für geschützte Radinfrastruktur, Förderprogrammen, zivilgesellschaftlichen Bewegungen, Flächenkonkurrenzen und Radlogistik. Darüber hinaus war aber auch der Fachkräftemangel ein Thema. Auf dem Weg zur Umsetzung von Maßnahmen bedarf es auch neuer und innovativer Konzepte zur Personalgewinnung in Kommunen.
Radverkehr in den Kommunen
Aus dem Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur war zu hören, dass der Radverkehr in den Kommunen lebt. Er wird dort gestaltet, geplant und verbessert. Das Ministerium selbst kann nur finanzielle Mittel zur Verfügung stellen, die in den Kommunen dann in Projekte fließen. Aktuell handelt es sich um Rekordmittel für den Radverkehr. Denn mit rund 1,5 Milliarden Euro stellt eine riesige Geldsumme zur Verfügung. Sie soll helfen mehr und bessere Radwege zu schaffen, Fahrradparkhäuser zu gestalten, sichere Kreuzungen oder Radschnellwege zu bauen. Die Mittel für viele Maßnahmen sind da. Jetzt müssen sie konsequent abgerufen und gezielt vor Ort eingesetzt werden. Dieser zweite Schritt scheint nicht einfach. Darauf verweist schon das dynamische Ausrufungszeichen im Motto der Fahrradkommunalkonferenz „Wandel gestalten!“.
Bremen als Gastgeberin
Die Fahrradkommunalkonferenz war 2021 ein Ort, an dem die Teilnehmenden lernen konnten, welche Möglichkeiten, Angebote und guten Vorbilder für die Verbesserung des Radverkehrs es bereits gibt. Die Konferenz bot die Chance, voneinander zu lernen, sich auszutauschen und Ideen zu bekommen. In der Gastgeberkommune Bremen waren dann auch gleich gute Bespiele für die Umsetzung zu sehen. Hier starteten bereits etliche verkehrspolitische Innovationen. Dazu gehört die erste Fahrradstraße, die ersten „mobilpunkte” und erste Fahrradzonen.
Denn Bremen ist mit über 25 Prozent Radverkehrsanteil eine Fahrradstadt. Jede*r Radfahrer*in, der*die hier unterwegs ist, spürt die Verbesserungen. Dennoch muss es weitergehen, sagt die Gastgeberin. Bremen plant ein Netz von Rad-Premiumrouten, die zum Teil schon in der Umsetzung sind. Aber auch in Bremen läuft nicht alles glatt. Auf der Konferenz kommen auch Konflikte zur Sprache, die mit der Umsetzung der Radverkehrsförderung in begrenzten Straßenräumen verbunden sind. Insbesondere für solche schwierigen Themen ist der Austausch mit anderen Verantwortlichen auf der Fahrradkommunalkonferenz von großem Wert.