Eine detaillierte Bedarfsanalyse für den vorgesehenen Standort sollte ebenso selbstverständlich sein wie das gründliche Studium örtlicher Vorgaben. Nur, wenn Sie wissen, welches Aufkommen von Fahrrädern zu erwarten ist, wie lang die Abstellzeiten bei unterschiedlichen Nutzungsprofilen sind und welche Bedürfnisse die Nutzer*innen haben, können Sie die Komponenten Ihrer Abstellanlage auch sinnvoll zusammenstellen und dimensionieren.
Wer also wird die Abstellanlage künftig nutzen? Wie viele Kurzzeitparkende wird es im Vergleich zu denjenigen geben, die ihr Rad für längere Zeit abstellen? Welche Art von Fahrrädern wird abgestellt? Die Antworten auf diese Fragen geben Ihnen wertvolle Anhaltspunkte, um ihre Anlage nutzer*innengerecht auszustatten. Auf dem Markt gibt es eine Vielzahl unterschiedlicher Stellkonzepte fürs Rad. Beachten Sie hier in erster Linie die Bedürfnisse der Nutzer*innen und lassen Sie sich weniger von optischen Überlegungen leiten. Entscheidend für die Akzeptanz einer Fahrradabstellanlage ist deren Nutzwert. Generell sollte daher auf Fahrradständer zurückgegriffen werden, die es durch entsprechende Bügel erlauben, auch den Rahmen mitanzuschließen. Ein weiteres Detail ist die maximale Reifenbreite, die in den Fahrradständer passt. Dem Trend zu immer breiteren Reifen am Fahrrad sollten Abstellanlagen entsprechend Rechnung tragen. Ebenso im Trend: das elektrifizierte Fahrrad. Für die Nutzer*innen von E-Bikes ist es ein besonderes Komfortmerkmal, wenn Lademöglichkeiten in der Abstellanlage zur Verfügung stehen. Wer ein teures E-Bike für längere Zeit abstellen möchte, freut sich darüber hinaus über die zusätzliche Sicherheit, die abschließbare Fahrradboxen oder auch Fahrradhäuser bieten.
Zwar beliebt, aber weniger gut geeignet sind Fahrradanlehnen – also meist aus Flachstahl bestehende, ungefähr hüfthohe, auf dem Kopf stehende U-Profile. Sie sind je nach Ausführung zwar schick, weil sie schlicht sind und nicht sofort als Fahrradständer ins Auge fallen. Doch ihr Nutzwert ist deutlich geringer als der anderer Ständerformen. Dadurch, dass das Fahrrad an solchen Anlagen nur mäßig gegen Umstoßen und Hin- und Herrollen gesichert ist, ist etwa ist das Risiko von Beschädigungen besonders an Rahmen und Lenker erhöht. Dazu kommt, dass diese Art von Fahrradständern nur für ein Rad zur gleichen Zeit geeignet ist. In der Praxis kommt es jedoch häufig zu einer Doppel- oder sogar Dreifachbelegung. Die Folge: Lenker und Kabel verheddern sich oder es wird versehentlich das Nachbarrad mitangeschlossen.