Die Installation „Firebird descent“ schwebte bis Ende September über dem von West 8 designten Stadtpark auf der Insel Neu Holland in St. Petersburg. Wechselnde Kunstinstallationen sind Teil des Parkkonzepts.
Neu Holland ist eine historische Landmarke unweit der Newa in St. Petersburg, Über drei Jahrhunderte von den Militärs genutzt und streng gehütet, war die Insel wohl im Bewusstsein der Einwohner der Stadt präsent, aber bis vor wenigen Jahren nicht zugänglich. Erst mit dem Ende der militärischen Nutzung setzte eine Diskussion über die mögliche Öffnung der Insel für die Bürger ein. Nach einem 2010 von Roman Abramovich gemeinsam mit Daria Zhukova entwickelten Konzept soll das Eiland in die Stadt integriert werden und neues Leben dorthin bringen. Der erste Schritt dazu war 2011 der Wettbewerb „Neue Ideen für Neu Holland“, den Work AC aus New York gewannen. Zudem wurde von 2011 bis 2013 getestet, wie das Areal von der Bevölkerung angenommen würde. Gut 700 000 Besucher in knapp zehn Monaten zeigten, wie begehrt der Ort ist und führten dazu, die erhaltenen Gebäude für Freizeit und Kultur umzunutzen sowie einen Stadtpark anzulegen.
Geplant von West 8 aus Rotterdam, öffnete er im Sommer 2016 und ist seither frei zugänglich. Dabei war es erklärtes Ziel der Planer, Kunstinstallationen im Park einzubringen. Wie etwa jetzt den „Firebird descent“ der Gruppe „Poetic Kinetics“ aus Los Angeles: Unter Bezug auf den magischen Feuervogel der slawischen Mythenwelt, der mit dem Wind lebt und den dieser bewegt, war der Feuervogel bis Ende September dort zu erleben. Zehn insgesamt rund 10 000 Quadratmeter große, über den Köpfen der Besucher wogende Schwingen aus schmalen Stoffstreifen – vom dezenten Aufplustern des vermeintlichen Gefieders bei leichten Brisen bis zum heftigen Auf und Ab der gesamten Installation bei kräftigen Böen. Gespannt warten nun alle, was dem Feuervogel folgen wird.