01.06.2022

Projekte

Gartenschau Eppingen 2022

Vom Stadtweiher öffnet sich der Blick auf das Panorama der Eppinger Altstadt. Foto: Auftakt agentur für gestaltung

Vom Stadtweiher öffnet sich der Blick auf das Panorama der Eppinger Altstadt. Foto: Auftakt agentur für gestaltung

Vom 20. Mai bis 2. Oktober 2022 lädt die Stadt Eppingen zur Gartenschau, um die Stadt, den Sommer und die Natur aus nächster Nähe erleb- und erfahrbar zu machen.

Mit ihren Fachwerkhäusern und eingebettet zwischen Schwarzwald und Odenwald möchte sich Eppingen für zukünftige Entwicklung des steigenden Zuzugs rüsten. Zudem möchte die Stadt ihren Einwohner*innen eine lebenswerte Basis bieten. Abbild des regen Treibens der Stadt ist definitiv die Fülle an unterschiedlichen Vereinen und Gruppierungen, die auch in der Gartenschau Eppingen 2022 vertreten sind.

Vom Stadtweiher öffnet sich der Blick auf das Panorama der Eppinger Altstadt. Foto: Auftakt agentur für gestaltung
Vom Stadtweiher öffnet sich der Blick auf das Panorama der Eppinger Altstadt. Foto: Auftakt agentur für gestaltung

Verschmelzung von Erholung und Kerngebiet

136 Tage lang sollen – selbstverständlich neben Flora und Fauna – Themen wie Wasser, Erholung und Lebensqualität tonangebend sein für die Entwicklung der Region hin zu einer nachhaltigen und qualitätsvoll gestalteten Zukunft. Dabei verknüpfen sich Stadtplanung, Begrünung, Wirtschafts- und Nachhaltigkeitspolitik zu einem bunten Strauß neuer Ideen, die eingefasst vom Konzept des Berliner Büros Planorama in der Gartenschau Eppingen den Weg zu neuen, grünen Konzepten der Stadtentwicklung zeigt.

Auftaktplatz, Visualisierung: Planorama
Wassernase, Visualisierung: Planorama
Bürgerhaus Schwanen, Visualisierung: Planorama
Spielplatz am Steinplatz, Visualisierung: Planorama

Die Stadt als Kulisse der Gartenschau Eppingen

Auf insgesamt vier Teilen des Areals, Bachwegle, Schwanen an der Bahnhofstraße, Bahnhofswiesen mit Stadtweiher und der Zusammenfluss von Elsenz und Hilsbach, warten 30 regionale Austeller*innen mit ihren Ideen für die Gestaltung öffentlicher Räume auf. Das Besondere dabei ist, dass auch die Eppinger Innenstadt in das Konzept von Planorama eingebunden wird. So schließen sich Erholung und Kerngebiet nicht mehr aus, sondern verschmelzen zu einem stimmigen Miteinander, das voneinander profitiert: der Grünraum von der naheliegenden Infrastruktur, die Innenstadt von umgebenden Ruheräumen.

Von der Stadt wurde das Konzept des „Grünen Bogens“ entwickelt, der sich um die historische Altstadt auf circa 15 Hektar aufspannt. Dieser bildet das programmatische Korsett der Gartenschau. Darauf aufbauend wird das Areal unter Einbindung von Veranstaltungen und vielseitigem Rahmenprogramm für die Dauer des Sommers bespielt. Dieser wird auch gleich in das Motto der Gartenschau Eppingen eingebunden: „Der Sommer, die Stadt und Du!“. Als zeitliches Fixum des Jahres schafft der Sommer die ideale Basis, um das Potenzial der Stadt in der Gegenwart, aber auch für die Zukunft zu präsentieren. So wird die gegebene Topografie des seit über tausend Jahre bestehenden Siedlungsraums mit seinen Bächen, dem Weiher und offene Parkflächen zur Kulisse der Gartenschau.

Einblicke in Handwerk, Gesundheit und Sortenvielfalt

Historische Gärten, die direkt an den denkmalgeschützten Stadtmauern liegen, zeigen die traditionsreiche Funktion von Nutzgärten auf. Hierbei wird Wert auf den Erhalt des historischen Bestands gelegt, der bei Bedarf mit neuen Materialien schonend ergänzt wird. Das Bürgerhaus Schwanen und die Altstadtpromenade sollen zum Aufenthalt einladen und die Insektenvielfalt sowie die Nähe zur Elsenz betonen. Hier gibt es auch Platz für Veranstaltungen unter dem grünen Blätterdach des prächtigen und teils alten Baumbestandes.

Unter dem Motto „Typisch regional genießen, Picknick, gärtnern und naschen“ wird im Bereich Bachwegle der Schwerpunkt auf Genuss gelegt, sowohl in Sachen Kulinarik als auch ästhetischer Floristik. Der Rosengarten zeugt von der bunten Blumenpracht, regionale Vereine bieten Einblicke in die Aktivitäten rund um die Themen Handwerk, Gesundheit und Sortenvielfalt – auch im digitalen Zeitalter.

Die Historische Gärten grenzen an die denkmalgeschützten Stadtmauern. Foto: Auftakt agentur für gestaltung
In ihnen wird die traditionsreiche Funktion von Nutzgärten aufgezeigt. Foto: Auftakt agentur für gestaltung

Das Thema Wasser auf der Gartenschau Eppingen

Am Weiherpark gibt es unter anderem den Steinplatz zu entdecken. Dieser lädt die jungen Besucher*innen der Gartenschau Eppingen zum freien Spielen und Erkunden ein. Der Stadtweiher selbst mit seiner flachen Böschung wurde unter Berücksichtigung des Arten- und Naturschutzes renaturiert und in die Planung mit einbezogen. So ist von hier aus auch das Altstadtpanorama zu bewundern. Ergänzt wird dieses durch eine Freiraumgestaltung, die Blumen- und Pflanzpodeste sowie Sitzgelegenheiten beinhaltet.

Weiters greift der Kleinbrückentorplatz das Thema Wasser durch vierzehn sogenannte Wassertische aus Naturstein auf. Diese bilden den Mühlkanal in seinem Verlauf nach. Hier befindet sich unter anderem auch der Stadtpavillon, wo kleine Schaugärten je einen der sechs Stadtteile in seiner Besonderheit repräsentieren. Der Pavillon gibt der Gartenschau Eppingen einen Veranstaltungsort für Vorträge und Events. Direkt daneben wird den Partnerstädten (Epping/England, Szigétvar/Ungarn und Wassy/Frankreich) und der dort anzutreffenden Flora und Fauna Rechnung getragen.

Der Stadtweiher wurde renaturiert und in die Planung mit einbezogen. Foto: Auftakt agentur für gestaltung

Eine nachhaltige Bereicherung für die Stadt

Schließlich ergänzt die sogenannte Wassernase am Zusammenfluss von Elsenz und Hilsbach das Programm um einen Ort des Verweilens. Zudem verbindet dieser das Rad- und Gehwegenetz der Umgebung mit der Stadt. Dieser Ort bildet gleichzeitig auch den Beginn des östlichen Areals der Gartenschau Eppingen. Mit vielen Programmpunkten bedient dies die Bereiche Spielen, Unterhaltung und Ausstellung. So gibt es hier unter anderem Schaugärten des Vereins für Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau zu entdecken. Des weiteren finden sich hier weiterführende Informationen zu anderen Gartenschauen des aktuellen sowie der kommenden Jahre. Darunter sind die Gartenschau Balingen und die Landesgartenschau Neuenburg am Rhein. Auch viele weitere Vereine, Bürgerprojekte, Museen, Schulen, sowie Tiergehege und spezielle Pflanzenschauen sind hier vertreten. Sie bilden die Vielfältigkeit des gesellschaftlichen Zusammenlebens in der Region ab.

Abseits der Gartenschau Eppingen ist aber auch die bestehende Infrastruktur mit eingebunden. Diese ergänzt das Programm beispielsweise um eine Ausstellung, eine Blumenhalle sowie den Bezirks-Obst- und Gartenbauverein Eppingen. Die Daueranlage selbst soll mit ihren Rückzugs-, Grün- und Erholungsräumen eine nachhaltige Bereicherung für die Stadt sein. Durch die Gartenschau verspricht sich die Stadt eine Stärkung des Bezugs zu den angrenzenden Flusslandschaften sowie die Vernetzung der innerstädtischen Freiräume mit dem Ausbau des Fuß- und Radwegenetzes.

Das könnte Sie auch interessieren: Letztes Jahr gewann Planorama den Wettbewerb für die Landesgartenschau Schweinfurt 2026.

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