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Geschickt gespielt

von Anne Kathrin Koophamel
14.11.201903.03.2020
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240 000 Spielplätze gibt es in Deutschland, und es werden immer mehr. Franz Danner vom TÜV Süd hat viele von ihnen mitentwickelt und testet regelmäßig, wie viel Spaß sie machen. Dazu rutscht er selbst – und ärgert sich, wenn alles zu weich gepolstert ist. Ein Interview.

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Der sechs Meter hohe Mikadowald eines Spielplatzes. Foto: Dietmar Hopp Stiftung

Herr Danner, gibt es für unsere Spielplätze zu viele Vorschriften? In Teilen ja, aber häufig werden Normen falsch interpretiert und schränken Kreativität unnötig ein. Nehmen Sie die Hangrutsche: Die ist sehr beliebt. Aber sie braucht an der Seite stabile Oberflächen, damit das Erdreich nicht wegrutscht, wenn die Kinder hochlaufen. Harte Oberflächen gelten oft als Risiko, weil man darauf fallen und sich wehtun kann. Liegt die Rutsche aber direkt auf dem Boden auf, gibt es keine Fallhöhe und Sie könnten sogar Stein an den Seiten platzieren, wenn er nicht scharfkantig ist. Viele verbauen aber Kunststoff, der dann bei Regen zur gefährlichen Rutschpartie wird. Wir schaffen also neue Gefahren.

Wie wird ein Spielplatz spannend? Indem er etwas für viele Altersgruppen bietet, sodass sich Kinder auch nach Jahren selbst herausfordern können. Viele bauen in einem Neubaugebiet einen Spielplatz, der sich vor allem an Kleinkinder wendet, weil junge Familien dort leben. Doch was ist, wenn die Kinder nicht mehr zwei, sondern fünf Jahre alt sind? Dann sollten sie immer noch etwas finden – zum Beispiel einen Turm, den sie erklettern müssen und nicht einfach durch eine Leiter erreichen. Ein guter Spielplatz muss immer wieder einen Reiz auf Kinder ausüben – und auf die Eltern am besten auch.

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Grundvoraussetzungen fürs Leben

Rutsche, Schaukel und Sandkasten reichen nicht mehr?
 Alle drei sind Grundbedürfnisse, die wichtig sind. Aber sie alleine machen keinen guten Spielplatz. Balancieren, Klettern, sich vielfältig bewegen und sich wohlzufühlen sind genauso entscheidend. Aber zunehmende Regulierungen machen es schwer, neue Spielsituationen zu schaffen. Dabei muss man eigentlich nur Umdenken.

Wie zum Beispiel? Mit der Dietmar Hopp Stiftung haben wir auf 19 Spielplätzen senkrechte Kletterstangen mit sechs Metern Höhe gebaut. Erlaubt ist eine Fallhöhe von vier Metern. Aber die Stangen sind mit 60 Millimeter Durchmesser deutlich dicker; man kann also nur bis nach oben klettern, wenn man wirklich fit ist und Erfahrung hat. Kleine Kinder schaffen das nicht – sie können also auch nicht fallen. Inzwischen kommen Turnvereine auf den Platz, um zu trainieren.

Welche Anforderungen an Spielgeräte gibt es noch? 
Sie müssen günstig sein. Ein vernünftiger Mix aus Anschaffungskosten, Pflegeaufwand und Dauerhaftigkeit, da die Kassen der Kommunen leer sind. Gefragt sind zurzeit Parcours. Dabei lernen Kinder Balancieren, Springen und Fallen – alles Grundvoraussetzungen fürs Leben.

Welche Materialien sind gerade im Trend? HPL-Materialien als farbige Oberfläche, weil sie länger halten als Holz. Als tragendes Element werden gerne Rubine, Eiche oder Lärche eingesetzt, die nicht chemisch imprägniert sind. Beliebt ist auch Edelstahl, weil er sich meistens gut an die Umgebung anpasst.

Es gibt immer mehr Kitas in Deutschland – wie sollte so ein Spielplatz aussehen? Kleinkinder brauchen viele kleine Angebote. Ein niedriger Balken zum Balancieren, eine kleine Stufe, dazu Wasser, Laub, Matsch, Sand – die Haptik fördert die Sinne. Wichtig ist, dass es nicht nur gepolsterte Flächen gibt, sondern, dass man sich auch mal wehtut. Das gehört zum Spielen, sonst denkt das Kind, wenn ich vom Garagendach springe, lande ich auch weich.

Unfälle passieren, wenn ein Spielplatz öde ist

Was sind die klassischen Fehler bei der Planung? 
Die Nachbarn nicht einzubinden, zum Beispiel beim Lärmschutz. Wird ein Spielplatz einfach hingesetzt, führt das immer zu Streit. Der Platz sollte auch für alle zugänglich sein: für den Senior mit Rollator, für die Mutter mit dem Kinderwagen, für Gehbehinderte. Das heißt nicht, dass jedes Spielgerät für einen Rollstuhlfahrer geeignet sein muss – das ist gar nicht möglich. Aber man sollte alle Bevölkerungsgruppen einbinden, sich an diesem Ort zu begegnen.

Was ist Ihr liebstes Spielgerät? Die Schaukel. Wenn sie sehr lang aufgehängt ist, dann ist sie ein Erlebnis, das alle Sinne berührt.

 

Der Artikel erschien erstmals in der Ga+La 12/2017. Hier geht es zum Shop.

Wagten einen ganzheitlich-perspektivischen Blick auf die Räume der Trauer und die absolute Bedeutung des Ortes: (v.l.) David Czasny, Matthias Horx, Prof. Dr. Dr. Michael Lehofer, Dr. Thomas Schnelzer, Birgit Aurelia Janetzky und Prof. Dr. Constanze Petrow bei der abschließenden Gesprächsrunde (Foto: Thomas Schlorke / Blaurock Markenkommunikation)
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