03.12.2018

Redaktion

G+L 12/2018: Schweiz


 Redaktionstipps:

Bevölkerungszunahme, massive Bautätigkeiten, Klimawandel: Die Schweiz ist nicht mehr das Land malerischer Alpenchalets. Die Landschaft wandelt sich. Die Folge ist eine weitreichende Diskrepanz zwischen der Schweiz, an deren Idealbild man sich fast verzweifelt festhält, und der Schweiz, die tatsächlich existiert – inklusive Zersiedlung und schneelosen Bergen. Welche Position muss die Schweizer Landschaftsarchitektur hierbei einnehmen? Um Antworten zu dieser Frage zu finden, widmen wir uns in der Dezemberausgabe der Garten+Landschaft der Schweizer Landschaftsarchitektur und ihren Herausforderungen. 

 

Was fällt Ihnen zum Thema Schweiz und ihre Landschaft ein? Woran denken Sie? An den tosenden Rheinfall in Schaffhausen vielleicht, das Rigi-Bergmassiv am Vierwaldstättersee, das malerische Alpenpanorama am Genfer See, die Aperitivo-Terrassen am Lago Maggiore oder an die Mondlandschaft auf dem Albulapass? Ja, die Schweiz hat landschaftlich viel zu bieten. Ohne Zweifel versteht jeder, warum die Eidgenossen stolz auf ihre Heimat sind. Hier gilt keine Neutralität, hier wird gefühlt.

Die Krux ist, dass die emotionalen Bilder, die wir von der Schweizer Landschaft im Kopf haben, nicht mehr mit der Realität zusammen­passen. Verantwortlich hierfür sind Bevölkerungswachstum, enorme Bautätigkeiten und – natürlich – auch der Klimawandel. Das einstige Heidi-Land verabschiedet sich, trocknet mit seinen Bergseen aus und weicht der Hüsli-Schweiz, die sich mit einer Armada von Einfamilie­n­haussiedlungen im Mittelland breit macht. Und wie reagiert die Schweizer Landschaftsarchitektur? Natürlich versucht sie, Antworten auf die neuen Dynamiken zu finden. Aber so richtig gelingen mag es ihr oft noch nicht. Es fehlen die entsprechenden Instrumente sowie die angemessen großmaßstäblichen Konzepte. Ohne die wächst die Schweiz unkontrolliert vor sich hin.

Welchen Herausforderungen sich die Schweizer Landschaftsarchitektur en detail in ihren Metropolen und Städten, Agglomerationen und ländlichen Räumen derzeit stellt, und wie, das beleuchten wir im vorliegenden Heft. Unsere Autoren sind allesamt Schweizer und die vertreten durchaus unterschiedliche Positionen.

Von Seiten der Redaktion möchten wir Ihnen dabei folgende Artikel besonders ans Herz legen:

Über die aktuelle Position der Schweizer Landschaftsarchitektur spricht Lukas Schweingruber vom Studio Vulkan in einem Interview. Ein Plädoyer von Dominik Sigrist ruft zu einem neuen Umgang mit den Alpen auf. Praxisnah wird es mit einem Projekt am Bielersee: Dort soll ein dichtes Quartier mit qualitätsvollen Freiraum direkt am See entstehen – doch die Gegnerschaft wächst. Ein Plädoyer von Dominik Sigrist ruft zu einem neuen Umgang mit den Alpen auf.

Lust auf die Schweiz bekommen? Das gesamte Heft gibt es hier. 

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