Am 5. November wird Undine Giseke mit dem Gottfried-Semper-Architekturpreis ausgezeichnet. Erstmals erhält damit eine Frau und eine Landschaftsarchitektin den Preis der mit 25.000 Euro dotiert ist.
Das zentrale Arbeitsgebiet der Landschaftsarchitektin ist die kreative Bearbeitung städtischer Transformationsprozesse von Schrumpfung, Stagnation bis Hyperwachstum von Städten in allen Maßstabsebenen. Ihre Arbeiten zeichnen sich durch die Verbindung praktischer Landschaftsplanung und Landschaftsgestaltung mit theoretisch fundierter wissenschaftlicher Arbeit auf dem Feld der Landschaftsökologie und Landschaftsarchitektur aus.
Undine Giseke, geboren 1956 in Minden/Westfalen, studierte zunächst Germanistik und Soziologie in Düsseldorf und Berlin, anschließend Landschaftsplanung und Landschaftsarchitektur an der TU Berlin. Sie ist Mitbegründerin des Büros bgmr Landschaftsarchitekten (Becker Giseke Mohren Richard, Berlin und Leipzig). 2003 wurde sie zur Universitätsprofessorin an der TU Berlin, Institut für Landschaftsarchitektur und Umweltplanung, berufen und leitet dort das Fachgebiet Landschaftsarchitektur und Freiraumplanung. Als Studiendekanin für den Studiengang Urban Design setzt sie für neue Wege in der interdisziplinären Lehre ein. Undine Giseke wirkt in zahlreichen Gremien mit, unter Anderem als Vorsitzende des Kuratoriums der IBA Heidelberg, im Beirat für den Peter-Joseph-Lenné-Preis des Landes Berlin sowie im wissenschaftlichen Beirat des Laurier Centre for Sustainable Food Systems in Waterloo, Kanada. Sie ist zudem Mitglied der Deutschen Akademie für Städtebau- und Landesplanung (DASL).
Mit ihrem Projekt “Urban Agriculture as an Integrative Factor of Climate-Optimised Urban Development” arbeitet Undine Giseke seit 2005 im Rahmen des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung initiierten internationalen Projektes “Megastädte von Morgen” in Casablanca. Urbane Landwirtschaft wird hier als Strategie zur klimagerechten Stadtentwicklung in schnell wachsenden Megastädten systematisch erforscht und erfolgreich erprobt.
Der Gottfried-Semper-Architekturpreis wird seit 2007 alle zwei Jahre von der Akademie und der Sächsischen Landesstiftung Natur und Umwelt verliehen. Er richtet sich an Persönlichkeiten, die sich in besonderer Weise um umweltverträgliches Bauen verdient gemacht haben.