Gärten, Pflanzen und schöne Landschaftsräume aber auch Kunst, Musik und Gesang waren Helene Hölzls Leben. Ein Nachruf von Marlene Dolar Doná und Antonia Gresser.
Werdegang von Helene Hölzl
Mit dem Waldpark in Potsdam hat Helene vor über 20 Jahren – damals noch für das Amsterdamer Landschaftsarchitekturbüro B&B – ihr erstes großes Projekt entworfen. Dieses spiegelt den für sie typischen, sensiblen Umgang mit dem Ort wider. Es war Teil der Bundesgartenschau 2001 und wurde in der Architekten-Welt viel beachtet und häufig publiziert.
Später im Jahr 2005, als wir unseren Verein ‚LAS – Landschaftsarchitektur in Südtirol‘ gründeten, wussten wir darum, dass Helene in Holland und zuvor in Deutschland weilte und arbeitete, und dass sie an der TU München, in Berlin und Rom studierte. Zudem hatte sie Lehraufträge als Universitätsdozentin am Politecnico Mailand und Politecnico Turin. Einige Male kam sie als Gast zu uns, präsentierte sich in Kolloquien als weltoffene und ideenreiche Diskussionsteilnehmerin bis sie schließlich 2006 Mitglied der LAS wurde und sich sehr für deren Themen engagierte.
So dauerte es nicht lange, bis Helene einfiel, eine Wanderausstellung zum Thema ‚Grün planen‘ zu initiieren. Wir anderen waren schon fast müde, unseren Landsleuten, den Gemeinden und Landesbeamten die Inhalte unseres Berufes vorzutragen, denn das war nicht einfach. Helene Hölzl hatte viele Ideen und einen riesigen Elan, uns alle mitzureißen um eine tolle Ausstellung aufs Parkett zu bringen, die wir 2008 in allen interessierten Gemeinden Südtirols einrichten und vortragen konnten.
Landschaft und Straßenbau
Einige Zeit danach startete Helene im Landhaus Bozen wieder einen Workshop. Diesmal ging es um das Thema Straßen. Etliche Vertreter der einzelnen Ressorts, die mit dem Thema zu tun hatten, waren zugegen und jeder trug seine Gedanken dazu vor. Nachdem alle angehört wurden, ergriff Helene das Wort. Die Ruhe und Sachlichkeit, mit der sie ihre Ansichten ausdrückte, ließ alle aufhorchen und es wurde still im Saal. Sie hatte eine ganz eigene, besonnene und gleichzeitig sehr überzeugende Herangehensweise ans Thema und verstand es, alle ins Gespräch einzubinden und bei den Teilnehmern Enthusiasmus für die Sache zu erzeugen. Es war keine leichte Sache, das Thema ‚Landschaft‘ mit den Beamten des Straßenbaues auf Augenhöhe zu diskutieren. Helene schaffte auch diese Hürde. Mitwirkende haben konstruktiv und zielführend miteinander kommuniziert.
Helene hat sich in den vergangenen Jahren ehrgeizig für die Inhalte der Landschaftsarchitektur und – Landschaftsplanung im neuen Raumordnungsgesetz als aktives Mitglied der Kammer der Architekten, Landschaftsplaner, Raumplaner und Denkmalpfleger in Südtirol eingesetzt und einiges erreichen können.