Gerade erst mit dem Deutschen Landschaftsarchitekturpreis 2021 ausgezeichnet, nehmen Lohaus Carl Köhlmos schon den nächsten Gewinn mit nach Hause. In der Sitzung am 11. Mai prämierte die Jury zum Wettbewerb „Holstenstraße Plus“ das Büro Lohaus Carl Köhlmos mit dem ersten Preis. Der Entwurf packt einen Großteil – 3,4 Hektar – der Kieler Innenstadt an. Alles zum Projekt hier.
Lohaus Carl Köhlmoos überzeugen die Jury
In den letzten Jahren erlebte die Kieler Innenstadt einen beachtlichen Wandel mit zahlreichen Sanierungs-, Um- und Neubauprojekten. Zwei Beispiele, aus der jüngsten Vergangenheit sind der Holsten-Fleet, eine innenstädtische Wasserfläche und die Umgestaltung des Alten Bootshafens.
Nun soll das Herz der Kieler Innenstadt, das Quartier zwischen Holstenplatz und Altem Markt, großflächig umgestaltet werden. Dabei wollten die Stadtverwalter*innen im Rahmen des Wettbewerbs „Holstenstraße Plus“ die Frage beantwortet wissen, wie dieser Teil Kieler Innenstadt zukünftig, vor dem Hintergrund des Online-Handels, neuer Mobilitätsansprüche und von Klimaschutzzielen, aussehen soll.
Der Entwurf des Büros Lohaus Carl Köhlmos aus Hannover überzeugte die Fachjury letztendlich am meisten. Mehr Bäume, ein neues Stadtparkett aus Granit, neue Sport- und Freizeitflächen, Wasserspiele sowie eine Verweilmöglichkeit im Grünen sind die Eckpfeiler des Konzepts. Optische Identität soll im Quartier zukünftig außerdem durch einheitlich gefärbte Granitoberflächen in grau-beige geschaffen werden; optische Abwechslung durch verschiedene Pflasterformate. Angetan zeigte sich die Jury auch von der Aufteilung des Holstenplatzes in einen dicht mit Bäumen bewachsenen Südteil und einen offenen und beispielsweise für Veranstaltungen nutzbaren Nordteil.
Die Jury kritisierte im siegreichen Entwurf unter anderem eine fehlende gestalterische Analogie des Haltestellenbereichs zum Holstenplatz und die eingebrachte Idee eine Umkleidung aller Bäume des Holstenplatzes mit Hochbeeten, was eine nicht-raumgerechte Ausstrahlung und eine verminderte Nutzungsflexibilität zur Folge hätte. Trotz einiger Mängel zeige der Entwurf aber eine Reihe gut nachvollziehbarer konzeptioneller und gestalterischer Setzungen, so die Jury.
In mehreren Schritten wird jetzt der siegreiche Entwurf zur Umgestaltung des Quartiers Holstenstraße, unter anderem mithilfe einer Öffentlichkeitsbeteiligung, weiter verfeinert. Der Spatenstich wird nicht vor 2023 stattfinden.