19.10.2022

Wettbewerb

Hopfenmarkt Hamburg – Wettbewerb

Der Entwurf für den neuen Hopfenmarkt Hamburg. Copyright: Duplex Architekten und TREIBHAUS Landschaftsarchitektur
Der Entwurf für den neuen Hopfenmarkt Hamburg. Abbildung: Duplex Architekten und TREIBHAUS Landschaftsarchitektur

Den ersten Platz zur Neugestaltung des Hopfenmarktes in Hamburg gewannen Treibhaus Landschaftsarchitektur sowie Duplex Architekten. Mehr über den Gewinnerentwurf lesen Sie hier.

Der Wettbewerb um den Hopfenmarkt Hamburg

Der Hopfenmarkt ist ein früherer Marktplatz in der Hamburger Altstadt. Er befindet sich direkt vor der Ruine der ehemaligen Hauptkirche St. Nikolai. Vor etwa einem Jahrhundert waren dort beim Markt noch jeweils 900 Stände vertreten. Bis Mitte 2014 fand auf dem Hopfenmarkt Hamburg jeden Donnerstag ein Wochenmarkt statt. Seitdem diente der Platz vor allem zum Parken.

Dementsprechend hat die Stadt Hamburg einen Wettbewerb zur Neugestaltung des Hopfenmarktes ausgerufen. Dabei ging es um die Errichtung eines Archäologischen Fensters zur „Neuen Burg“, die sich früher auf dem Platz befand. Die Fachjury hat den ersten Platz für den Hopfenmarkt an den Entwurf von Duplex Architekten sowie Treibhaus Landschaftsarchitektur vergeben. Den zweiten Platz belegten MONO Architekten Greubel & Schilp & Schmidt mit Planorama – Maik Böhmer.

Anerkennungen erhielten die Entwürfe von kleyer.koblitz.letzel.freivogel architekten mit bbz Landschaftsarchitekten sowie von Summa Femmer Architekt:innen mit Grieger Harzer Landschaftsarchitekten.

Die historische Keimzelle „Neue Burg“ ist bis heute im Stadtgrundriss von Hamburg sichtbar. Der erste Plan sieht vor, die besondere Entstehungsgeschichte besser erlebbar zu machen. Sie soll als Ausgangspunkt für eine attraktive Neugestaltung des Platzes dienen. Die doppelte Wettbewerbsaufgabe mit Neugestaltung des Platzes sowie der Errichtung einer Ausstellungsfläche war besonders anspruchsvoll.

Der Siegerentwurf zeigt die alte Stadtmauer von Hamburg. Copyright: Duplex Architekten und TREIBHAUS Landschaftsarchitektur
Der Siegerentwurf zeigt die alte Stadtmauer von Hamburg. Abbildung: Duplex Architekten und TREIBHAUS Landschaftsarchitektur

Das Design von Treibhaus Landschaftsarchitektur sowie Duplex Architekten

Die Entwürfe von Duplex Architekten und Treibhaus Landschaftsarchitektur sehen für den Hopfenmarkt Hamburg eine offene sowie fußgängerfreundliche Gestaltung vor. Außerdem sollen die erst vor wenigen Jahren entdeckten Teile des Walls der „Neuen Burg“ zu sehen sein. Dieses etwa 1 000 Jahre alte Bauwerk ist außergewöhnlich gut erhalten. Es wird den Mittelpunkt der neuen Platzfläche des Hopfenmarktes darstellen.

Der Ausstellungspavillon stellt laut Duplex Architekten die Analogie einer überdachten Ausgrabungsstätte dar. Er bedeckt den „Einschnitt in die Unterwelt“. Hier sind künftig die Grundmauern von Hamburgs erster Siedlung zu besichtigen. Die Ausrichtung des Pavillons orientiert sich am Verlauf der unterirdischen Wallanlage. Gleichzeitig soll das Gebäude an die Markthallen des Hopfenmarktes erinnern, die hier früher standen.

Prof. Jórunn Ragnarsdóttir, Freie Architektin und Juryvorsitzende, sagte: „Aus neun hervorragenden Beiträgen ist es gelungen, den Entwurf von Duplex Architekten mit dem ersten Preis auszuzeichnen. Raumübergreifendes Baumdach, attraktive Gestaltung des Stadtbodens und präzise Setzung eines Holzpavillons schaffen einen unverwechselbaren Ort in der Stadt. Der sensible Umgang mit dem denkmalgeschützten Mahnmal St. Nikolai und seine Einbindung in das Gesamtkonzept wird sehr positiv beurteilt. Die Hamburgerinnen und Hamburger können sich auf einen spannenden Platz mit großer Erzählkraft freuen.“

Der Holzpavillon stellt das neue Zentrum des Hopfenmarktes Hamburg dar. Copyright: Duplex Architekten und TREIBHAUS Landschaftsarchitektur
Der Holzpavillon stellt das neue Zentrum des Hopfenmarktes Hamburg dar. Abbildung: Duplex Architekten und TREIBHAUS Landschaftsarchitektur

Das Preisgericht

Das Wettbewerbsverfahren bestand darin, 30 Teams aus Architekt*innen sowie Freiraumplaner*innen einzuladen, um Lösungen für den Hopfenmarkt Hamburg vorzuschlagen. Daraus wählte das Preisgericht neun Beiträge aus. Die Bürger*innen der Stadt konnten das Verfahren dann besichtigen und kommentieren. Die Jury berücksichtigte die Kommentare bei ihrer Entscheidung.

Zum Preisgericht gehörten neben Oberbaudirektor Franz-Josef-Höing, Prof. Dr. Rainer-Maria Weiss, Direktor Archäologisches Museum Hamburg, Michael Mathe, Leiter des Fachamts Stadt- und Landschaftsplanung im Bezirksamt Hamburg-Mitte, Bernd Netz, Leiter der Abteilung Landschaftsplanung und Stadtgrün der Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft, Dr. Nils Meyer, stellvertretender Leiter des Denkmalschutzamtes sowie eine Reihe renommierter Architekt*innen, Sachverständige aus Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft.

Im nächsten Schritt werden nun beide Preisträgerteams zu einem Verhandlungsverfahren eingeladen.

Franz-Josef-Höing, Oberbaudirektor, sagte: „Der Hopfenmarkt wird wieder zu einem attraktiven Ort in der Innenstadt. Das archäologische Fenster wird ein markantes, schönes, offenes Haus und zugleich erhält der Hopfenmarkt eine hohe Aufenthaltsqualität und bleibt ein baumüberstandener Platz, der zum Verweilen einlädt.“

Zum Hamburger Hopfenmarkt

Der Hopfenmarkt Hamburg war früher der Hauptplatz der mittelalterlichen Neustadt. Dieser ist nicht mit dem heutigen Stadtteil Hamburg-Neustadt zu verwechseln. Vielmehr liegt der Hopfenmarkt in der Altstadt der Hansestadt. Das damalige Rathaus befand sich ebenfalls am Hopfenmarkt. Später erhielt der Markt die Bezeichnung „Neuer Markt“.

Der Name des Marktplatzes stammt aus dem 14. Jahrhundert. Er leitet sich davon ab, dass Bierbrauer hier ihren Bedarf an Hopfen deckten. Im Laufe der Jahrhunderte wurde der Hopfenmarkt ein Hamburger Großmarkt für Lebensmittel. Im späten 19. Jahrhundert gab es hier ausschließlich Gemüse zu kaufen.

Heute steht auf dem Platz der Vierländerin-Brunnen. Er erinnert daran, dass die früher gehandelten Waren vor allem aus den Vierlanden stammten. Außerdem gibt es eine kleine Grünfläche mit dem Kunstwerk „Tempel“ von Ulrich Rückriem.

Übrigens: In Hamburg tut sich viel! Lesen Sie hier mehr über das Naturschutzgroßprojekt „Natürlich Hamburg“ im Park Planten un Blomen.

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