10.01.2022

Aktuelles

Ikonen der 90er-Jahre: die G+L im Januar 2022

Im Jahr 2000: EXPO-Besucher*innen schauen von den Stufen auf den Platz am östlichen Ende der Allee der Vereinigten Bäume von Dieter Kienast.

Im Jahr 2000: EXPO-Besucher*innen schauen von den Stufen auf den Platz am östlichen Ende der Allee der Vereinigten Bäume von Dieter Kienast (J.-H. Janßen / wikimedia commons).


Die Landschaftsarchitektur-Ikonen waren mutiger und lauter

Ansätze, Personen, Projekte – die erste Ausgabe des Jahres 2022 widmet die G+L der Landschaftsarchitektur-Ikonen der 90er-Jahre. Mit Blick auf die heutigen baukulturellen Herausforderungen diskutieren wir, inwiefern die Ideen von Landschaftspark Duisburg-Nord, Berliner Mauerpark, Schouwburgplein & Co. bis heute Bestand haben, wie sich die Profession seit jeher entwickelt hat, was wir aus den damaligen Ansätzen und Gedanken heute lernen können – und was wir heute definitiv anders machen müssen.

Ja, liebe Leser*innen, tatsächlich! Wir beginnen das neue Jahr mit der Vergangenheit. Wir beginnen 2022 mit einem Blick zurück – mit einem Blick zurück auf ein beeindruckendes Jahrzehnt, das aufgrund zahlreicher Ereignisse in die Geschichtsbücher einging, aber auch für die Professionen der Landschaftsarchitektur und Stadtplanung wegweisend war. 

So ein Heft, eine solch umfassende Retrospektive haben wir in knapp 132 Jahren G+L – zumindest soweit ich weiß – noch nie gemacht. Und ja, wir sind so frech, das Heft „Ikonen der 90er“ zu nennen. Die Schelte hierfür haben wir schon vorab von vielen Stimmen aus der Profession kassiert. Der Begriff „Ikone“ sei schwierig, man möge ihn nicht. Die Landschafts­architektur ist zu bescheiden, um ihre ikonischen Meisterwerke und Meister*innen anzuerkennen. Understatement ist so 2021, lassen wir es also krachen.

Dieter Kienast, Martha Schwartz, West 8, Peter Latz, Hans J. Loidl, Duisburg-Nord, Schouwburgplein, Mauerpark, die EXPO 2000 – sind das echt alles keine Landschaftsarchitektur-Ikonen? Sollte man diese nicht als solche feiern? Wir finden doch. Und vor allem kann und sollte man weiter von ihnen lernen wollen. Das Spannende: Die Ikonen selbst tun es quasi auch, sie lernen und gehen weiter. So wurden (oder werden noch) zum Beispiel die Projekte Mauerpark, Schouwburgplein oder auch der MVRDV-Pavillon auf dem EXPO-2000-Gelände im Zuge heutiger Anforderungen weiterentwickelt. Aber mehr dazu auf den folgenden Seiten!

Im Jahr 2000: EXPO-Besucher*innen schauen von den Stufen auf den Platz am östlichen Ende der Allee der Vereinigten Bäume von Dieter Kienast (J.-H. Janßen / wikimedia commons).

Fest steht: Vor rund 30 Jahren standen unsere Professionen ähnlich großen Herausforderungen wie heute gegenüber. Vielleicht ist es meine Millennial-Sicht, aber ich habe das Gefühl: In den 90er-Jahren war der Spirit in der Planung ein anderer, man ist diese Herausforderungen anders angegangen – mutiger und lauter. Fast alle, die ich hierzu befragt habe, die die Zeit hautnah erleben durften, haben mir diesen Eindruck bestätigt. Was ist also passiert? Und wie kriegen wir das wieder gedreht?

Erinnern Sie sich noch an unsere Neujahrsvorsätze vom ­vergangenen Jahr? Wir wollten mit der G+L noch lauter, mutiger sein und den Finger noch stärker in die richtigen Wunden legen. Gut: Ich muss mir für 2022 keine neuen Vorsätze merken. Aber: ­Ist uns das eigentlich gelungen? Was denken Sie?
Schreiben Sie uns, wir freuen uns.

Sie finden die G+L 01/22 zum Thema Landschaftsarchitektur-Ikonen der 90er-Jahre bei uns im Shop.

Eine Ikone der 90er-Jahre ist auf jeden Fall Dieter Kienast. Vor einigen Jahren veröffentlichten wir bereits seine zehn Thesen zur Landschaftsarchitektur. Sie haben nichts an Aktualität verloren.

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