22.06.2022

Wettbewerb

Karl Foerster-Stiftung – Ulmer-Preis 2021

Karl-Foerster Ulmer-Preisverleihung (Foto: © Uni-Kassel)
Ulmer-Preisverleihung (Foto: © Uni-Kassel)

Am 11. Mai wurde der Ulmer-Preis 2021 von der Karl Foerster-Stiftung an zwei Masterarbeiten vergeben. Beide Arbeiten stellen innovative Ansätze in der Pflanzenverwendung vor. Alles zu den Sieger*innen hier.

Der Ulmer-Preis 2021

Am 11. Mai 2022 wurden die Studierenden Patrick Putzig und Sebastian Hobmeier mit dem Ulmer-Preis der Karl Foerster-Stiftung ausgezeichnet. Dieser Preis geht seit 2007 jährlich an Absolvent*innen und Studierende der Landschaftsarchitektur und -planung. Sein Preisgeld wird dabei vom Verlag Eugen Ulmer aus Stuttgart gestiftet.

Die Stiftung hat das zentrale Anliegen, das Bewusstsein für die Auseinandersetzung mit Pflanzen als Gestaltungsmittel in der Landschaftsarchitektur zu fördern. Dafür soll der Berufsnachwuchs motiviert werden, sich mit der Einzigartigkeit von Pflanzen als Baumittel auseinanderzusetzen.

Eine Fachjury, bestehend aus fünf Vertreter*innen des Kuratoriums der Karl Foerster-Stiftung, entschied über die Vergabe des Ulmer-Preises 2021. Zwei Masterarbeiten wurden eingereicht, die beide so hohe Qualität aufwiesen, dass zwei gleichwertige Ulmer-Preise im Wert von je 2 000 Euro verliehen wurden. Die Preisverleihung fand an der Universität Kassel statt.

Foto: Mönch K36, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons
Foto: © Mönch K36, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

Die Preisträger der Karl-Foerster-Stiftung

Sebastian Hobmeier, Student der Universität Kassel, erhielt den Ulmer-Preis der Karl Foerster Stiftung für seine Masterarbeit am Fachgebiet Landschaftsbau, Landschaftsmanagement und Vegetationstechnik. Er konzentrierte sich auf die Potentiale der kombinierten Verwendung von Ansaaten und Gehölzen im urbanen Raum und legte den Fokus auf „Coppicing“ als Pflege und Gestaltungsmittel in der Pflanzenverwendung.

Die Jury der Karl Foerster Stiftung begründete ihre Preisgabe an Hobmeier dabei wie folgt: „Die Arbeit greift ein aktuelles Thema auf. Sie erörtert theoretische Grundlagen und leitet daraus Verwendungsempfehlungen ab. Die Umsetzung von pflegereduzierten und -vereinfachten Pflanzungen, wie sie die Arbeit zeigt, hat das Potential die Freiraumqualität durch eine phantasievolle Pflanzenverwendung zu steigern. Die sehr umfassende und in der Tiefe durchaus beeindruckende Arbeit wird daher als preiswürdig beurteilt.“

Auch Patrick Putzig, ebenfalls von der Universität Kassel, erhielt den Ulmer-Preis 2021 für seine Masterarbeit am Fachgebiet Landschaftsarchitektur/Technik. Er schrieb über Entwurfsstrategien für den standortspezifischen Einsatz von Gehölzstrukturen in der Stadt, sogenannte „Treescapes“.

Die Begründung der Jury lautete dabei: „Die Arbeit identifiziert bestimmte markante Gehölzbilder in der Kulturlandschaft und beschreibt diese anhand differenzierter Parameter. Diese Gehölzstrukturen werden in ihrer Entstehung erklärt und auf ihren Einsatz in der Landschaftsarchitektur überprüft. Aus den Ergebnissen entwickelt die Arbeit eine Typologie für den Einsatz der Gehölzstrukturen in der Landschaftsarchitektur der Stadt. Sowohl der Ansatz als auch die gefundenen Ergebnisse stellen außergewöhnliche Leistungen der Pflanzenverwendung dar.“

 

Die Karl-Foerster-Stiftung für angewandte Vegetationskunde

Die Stiftung wurde im Jahr 1965 gegründet, um somit Prof. Dr. h.c. Karl Foerster (1874-1970) zu seinem 91. Geburtstag zu ehren. Foerster war einer der bedeutendsten Staudenzüchter und Gartenschriftsteller des 20. Jahrhunderts. Sein Vater war der Astronom Wilhelm Foerster und pflegte zudem eine Freundschaft mit Alexander von Humboldt. Seine Mutter Ina Foerster war Malerin.

Karl Foerster arbeitete lange in seiner Gärtnerei in Bornim bei Potsdam, wo er Gräser und Farne in die Kultur einführte, Wildstauden gartenfähig machte und witterungsfeste Beetstauden züchtete. So entstand eine neue, weltoffene Gartenkunst, die Foerster-Matternsche Schule. Sie ist auch als Bornimer Stil bekannt.

Der Namensgeber der Stiftung träumte zudem von einem immerwährenden Garten, der ein Gegengewicht zum Grau der Städte darstellen sollte. Bekannte Musiker*innen, Dichter*innen, Maler*innen, Bildhauer*innen, Architekt*innen, Gärtner*innen und Wissenschaftler*innen versammelten sich im Bornimer Kreis, um diese Idee zu diskutieren. Foerster veröffentlichte währenddessen viele Bücher wie etwa „Der Steingarten der sieben Jahreszeiten“, „Blauer Schatz der Gärten“ oder „Einzug der Gräser und Farne in die Gärten“. Die Stiftung wurde von seinem Freund, dem Landschaftsarchitekten Hermann Mattern, und weiteren Mitgliedern des Bornimer Kreises ins Leben gerufen, um das Gedankengut von Foerster sowohl zu sichern , als auch weiterzuführen.

Mehr über den Pritzker Preis für Architektur 2022 lesen Sie hier mehr.

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