Der erste Preisträger des Pritzker-Preises war der Architekt Philip Johnson, der „für 50 Jahre Vorstellungskraft und Vitalität, die sich in einer Vielzahl von Museen, Theatern, Bibliotheken, Häusern, Gärten und Unternehmensstrukturen niedergeschlagen haben“, die Auszeichnung bekam.
Im Jahr 2004 war die Architektin Zaha Hadid die erste Frau, die den Preis erhielt. Ryue Nishizawa gewann 2010 und war mit 44 Jahren der jüngste Architekt, der einen Pritzker-Preis entgegennahm. Weitere Preisträger*innen waren:
- Jacques Herzog und Pierre de Meuron im Jahr 2001
- Kazuyo Sejima und Nishizawa im Jahr 2010
- Rafael Aranda, Carme Pigem und Ramón Vilalta im Jahr 2017
- Yvonne Farrell und Shelley McNamara im Jahr 2020
- Anne Lacaton und Jean-Philippe Vassal im Jahr 2021
Die Geschichte des Preises
Die Idee für den Pritzker-Preis stammt von Jay sowie Cindy Pritzker, die ein größeres öffentliches Bewusstsein für Architektur fördern und gleichzeitig mehr Kreativität in diesem Beruf anregen wollten. Der Name Pritzker kommt von der Familie, die einen Ruf für ihre zahlreichen internationalen Geschäftsinteressen hat. Sie sitzt in Chicago und ist Eigentümerin der Hyatt Hotels.
Die Familie Pritzker ist seit langem für ihre Unterstützung von Aktivitäten in den Bereichen Bildung, Wissenschaft, Medizin und Kultur bekannt. Heute ist der Sohn von Jay und Cindy, Tom Pritzker, Vorsitzender sowie Präsident der Hyatt Foundation. Er sagte: „Als gebürtige Chicagoer ist es nicht verwunderlich, dass unsere Familie ein ausgeprägtes Bewusstsein für Architektur hat, da sie in der Geburtsstadt des Wolkenkratzers lebt, einer Stadt voller Gebäude, die von Architekturlegenden wie Louis Sullivan, Frank Lloyd Wright, Mies van der Rohe und vielen anderen entworfen wurden.”
Viele Verfahren und Auszeichnungen des Pritzker-Preises sind dem Nobelpreis nachempfunden, so zum Beispiel das Preisgeld, die offizielle Urkunde und die Bronzemedaille. Vor 1987 erhielten die Preisträger anstelle der Medaille eine Henry-Moore-Skulptur in limitierter Auflage.
Die Verleihung des Pritzker-Preises
Während die Bekanntgabe des Pritzker-Preisträgers in der Regel früh im Jahr, im Januar oder Februar, stattfindet, wird die offizielle Zeremonie im Mai abgehalten. Die Wahl des Ortes unterstreicht die Bedeutung der gebauten Umwelt und bietet einen einzigartigen Rahmen für die Zeremonie, während gleichzeitig historische, architektonische Leistungen oder Werke vorheriger Pritzker-Preisträger*innen gewürdigt werden. Die Orte werden in der Regel vor der Auswahl des Preisträger*innen ausgewählt, was bedeutet, dass es keine Verbindung zwischen den beiden gibt.
An der nur auf Einladung stattfindenden Veranstaltung nehmen internationale Gäste sowie Gäste aus dem Gastgeberland teil. Das Event besteht aus einer Begrüßung durch eine*n Würdenträger*in des Gastgeberlandes, Kommentaren der Jury, der Preisverleihung durch Tom Pritzker sowie einer Dankesrede der ausgezeichneten Person.
Im Jahr 2022 wird die Zeremonie im Marshall Building in London stattfinden, das von Grafton Architects entworfen wurde. Die Preisträgerinnen des Jahres 2020, Yvonne Farrell und Shelley McNamara, haben den Entwurf geleitet. Das Marshall Building ist das bisher größte akademische Gebäude der London School of Economics and Political Science. Es wurde 2021 fertiggestellt.
Was für Architekt*innen der Pritzker-Preis ist, der sogenannte „Nobelpreis der Architektur“, ist für Journalist*innen der Pulitzer-Preis: Der Pulitzer-Preis 2021 ging jedoch nicht an eine*n Journalist*in, sondern an die britische Architektin Alison Killing.