22.06.2023

Projekt

Kirchenpauerkai Hamburg: grüne Promenade an der Elbe eröffnet

Eröffnung des Projekts Kirchenpauerkai Hamburg, Quelle: Miguel Ferraz
Eröffnung des Projekts Kirchenpauerkai Hamburg, Quelle: Miguel Ferraz

Stellen Sie sich vor, Sie sind in Hamburg. Sie flanieren neben einer historischen Kaimauer an der Elbe entlang. Ihr Blick wandert über das Wasser – zur Freihafenelbbrücke, dem Stadtviertel Grasbrook und dem Schifffahrtsverkehr. Neben dem maritimen Flair rauschen Blätter im Wind und Bäume spenden ersehnten Schatten. Sie stehen in der größten und grünsten Promenade der HafenCity, dem Kirchenpauerkai Hamburg. Mehr zu diesem neuen Projekt erfahren Sie hier.


Zusammenspiel aus Natur, Bewegung und Begegnung

Die HafenCity ist nun um eine grüne Promenade reicher. Denn der erste Abschnitt des Projekts Kirchenpauerkai Hamburg wurde im Mai eröffnet. Die neue Promenade befindet sich im Baakenhafenquartier. Neben dem Baakenpark bildet sie jetzt dort die größte Freifläche. Auch rückt der Stadtteil HafenCity mit dem neuen Projekt erstmalig auf breiter Front direkt ans Elbufer. 

Der Kirchenpauerkai Hamburg ist stolze 30 Meter breit. Dabei misst der erste Realisierungsabschnitt bereits 560 Meter Länge. Letzten Endes wird sich die Promenade aber auf eine Gesamtlänge von über 1 000 Metern erstrecken. Damit reicht sie von Baakenhöft im Westen bis hin zur U-Bahn-Station „Elbbrücken“. Der Kirchenpauerkai Hamburg stellt also eine wichtige Verbindung zwischen den westlichen Bereichen der HafenCity, den Stadtgebieten südlich und östlich der Elbbrücken, sowie der Innenstadt dar. Darüber hinaus ist die Promenade Bestandteil des über 1 200 Kilometer langen Elberadwegs. 

Flanieren am neuen Kirchenpauerkai Hamburg, Quelle: Miguel Ferraz
Flanieren am neuen Kirchenpauerkai Hamburg, Quelle: Miguel Ferraz

Eine Uferkante wird grün

Der freiraumplanerische Entwurf stammt von Atelier LOIDL Landschaftsarchitekten Berlin GmbH. Der Grund hierfür ist, dass das Planungsbüro vor ein paar Jahren den Wettbewerb um das Quartier Baakenhafen für sich entschied. Somit sind die dortigen Freiflächen aus ihrer Feder. 

Karen Pein, Senatorin für Stadtentwicklung und Wohnen, äußert sich wie folgt zum Projekt: „In der HafenCity hat in den letzten gut zwanzig Jahren eine außergewöhnliche Transformation stattgefunden: aus einer rauen Hafenfläche wurde ein freundlicher und lebendiger Stadtraum mit ganz besonderen Freiräumen. Dazu gehören spannende Plätze und Parkanlagen – sowie viele Promenaden in bester Wasserlage, die wie ein grüner Saum die HafenCity umgeben und für erholungsreiche Freiräume und ein verbessertes Mikroklima gleichermaßen sorgen. Der Kirchenpauerkai vereint diese Vorzüge ganz offensichtlich: üppig begrünt und direkt an der Elbe gelegen ist hier ein neues Highlight der HafenCity für Mensch und Natur entstanden.“

Dr. Andreas Kleinau ist Vorsitzender der Geschäftsführung HafenCity Hamburg GmbH, welche die Bauherrin des Bauvorhabens ist. Auch er sieht in dem Kirchenpauerkai Hamburg viel mehr als eine Promenade im üblichen Sinne. Zum einen ist da die Dimensionierung und außergewöhnliche Lage. Zum anderen sorgt der parkähnliche Charakter für eine positive Überraschung. Das Projekt schaffe so „Naturerlebnisse direkt am Elbufer“. 

Lageplan. Quelle: Atelier Loidl

Spiel mit Kontrasten

Für wen ist der parkähnliche Freiraum am Wasser? Beim Entwurf dachte man nicht nur an den Menschen, sondern auch an die Natur. Was auch lobenswert ist – die Promenade ist barrierefrei zugänglich und somit inklusiv. 

Der Kirchenpauerkai Hamburg ist in unterschiedliche Bereiche gegliedert. So erfüllt er verschiedene Nutzungsbedürfnisse. Die Promenade wird stets parallel zur Uferkante geführt. Wer nicht flanieren mag kann den separat angebotenen Radweg oder Joggingpfad nutzen. An der Promenade schließen multifunktionale „Spiel- und Sporttaschen“ an (Calisthenics-Anlagen, Netzlandschaft, Stangenspiel). Sie schmiegen sich in eine modellierte Hügellandschaft. Diese Grünfläche setzt sich aus einer Wiese und Baum- und Strauchpflanzungen zusammen. Sie knüpft an der Bebauung mit charakteristisch roter Warftwand an. Durch ihre Topografie und Weitläufigkeit schafft sie einen sanften Übergang hin zum neuen öffentlichen Bereich.

Visualisierung zum Begegnungsort Mensch Natur. Quelle: Atelier Loidl
Visualisierung zur Atmosphäre. Quelle: Atelier Loidl

Außerdem: als historischen Wink gibt es zwei „Kranplätze“. Dort stehen restaurierte Kampnagel- und Kocks-Kräne. Sie stammen aus dem Jahr 1959 beziehungsweise 1970. Die Idee dahinter ist, dass sie an die Zeit erinnern, als der Kai noch dem Hafenumschlag diente. Auch an Sitzgelegenheiten wurde zum Glück nicht gespart. Ganze 350 Stück finden Sie hier. Es handelt sich dabei meist um Vollholz Quader im rustikalen Stil, passend zum Hafenflair.

Als Akzent stechen die Spiel- und Sportgeräte mit ihrer knallroten Farbigkeit heraus. Man könnte sagen, dass Natur und Mensch beim Kirchenpauerkai in Kontrast gesetzt werden. So folgen die Grünflächen keiner augenscheinlichen Ordnung. Die Bäume und Sträucher stehen in lockeren Gruppen. Die Wiese formt leichte Hügel. Bei Wind neigt sich die Vegetation sanft und nachgiebig. Dagegen sind die dem Menschen zugeordnete Strukturen starr. Von den Bänken und Belagsflächen bis zu den Kränen und Ausstattungselementen ist alles geometrisch und farblich prägnant.

Entspannen auf dem Kranplatz. Quelle: Miguel Ferraz
Entspannen auf dem Kranplatz. Quelle: Miguel Ferraz

innerstädtisches Hafenflair mit ökologischer Vielfalt?

Wie zuvor angekündigt kommt auch die ökologische Funktionen im Kirchenpauerkai Hamburg nicht zu kurz. Es wurden verschiedene Vegetationsstrukturen geplant. Da gibt es zum Einen die Hügellandschaft mit heimischer Wiesenvegetation. Gerade im ungemähten Zustand wird diese eine gute Ausgleichsfläche für die Natur sein. Zum Anderen punktet der Kirchenpauerkai mit Baumreichtum. Insgesamt sollen hier 117 Bäume und 58 Sträucher hin. So setzt hoffentlich eine weit greifende ökologische Wirkung ein. Punktabzug gibt es leider für die Belagsflächen aus versiegelnden Materialien (Kunstrasen, EPDM, Walzasphalt).

Von der Wiesenlandschaft zur Elbuferkante. Quelle: Miguel Ferraz
Von der Wiesenlandschaft zur Elbuferkante. Quelle: Miguel Ferraz

Folgen Sie diesem Link, um Dronenaufnahmen vom Kirchenpauerkai Hamburg zu sehen.

Was sich ganz in der Nähe befindet? Zum Beispiel der neue Baakenpark.

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