23.01.2023

Wettbewerb

Klimaaktive Kommune 2022: Auszeichnungen

Auf grauem Grund sind blaue und gelbe Farbflächen angelegt. Der Text lautet: Wettbewerb Klimaaktive Kommune 2022
Wettbewerbsmotiv „KLIMAAKTIVE KOMMUNE 2022“. credit: DEUTSCHE INSTITUT FÜR URBANISTIK (DIFU)

Im Rahmen des Projektes „Klimaaktive Kommunen – Ideenpool und Wegweiser“ zeichnete das Deutsche Institut für Urbanistik (Difu) nun zehn Kommunen aus. Wer die Preisträger*innen im Wettbewerb „Klimaaktive Kommune 2022“ sind, erfahren Sie hier.


Wettbewerb „Klimaaktive Kommune 2022“ entschieden

Klimaschutz betrifft alle. Und wenn sich zeitnah etwas ändern soll, können nicht genug Maßnahmen getroffen werden, um der Katastrophe entgegenzuwirken. Deshalb sind Projekte auf globaler wie lokaler Ebene von Bedeutung. Und ebenjene letztere Maßstäblichkeit betrachtet der Wettbewerb „Klimaaktive Kommune 2022“. Damit zeichnet das Deutsche Institut für Urbanistik (Difu) dieses Jahr 10 Kommunen aus, die sich besonders für den Klimaschutz einsetzen. Die Preisverleihung fand Ende November im Rahmen der Kommunalen Klimakonferenz in Berlin statt. Bundeswirtschafts- und Klimaschutzminister Robert Habeck lobte in seiner Rede den Ehrgeiz, die Kreativität und den Umsetzungswillen, der in den Gemeinden zu beobachten sei. „Die ausgezeichneten Kommunen sind Vorbild dafür, wie mit Klimaschutz mehr Lebensqualität, gutes Zusammenleben und mehr regionale Wertschöpfung vor Ort erreicht werden können.“, betonte er weiterhin. Das Klimaschutzministerium überreichte die Preise gemeinsam mit Vetreter*innen weiterer Institutionen. Darunter zum Beispiel der Deutsche Städtetag, der Deutsche Landkreistag, das Umweltbundesamt und schließlich das Deutsche Institut für Urbanistik. 

 


Klimaschutz kann vielfältig sein

Die ausgezeichneten Projekte zeigen dabei, welche Vielfalt im Engagement für den Klimaschutz stecken kann. Denn die unterschiedlichen Gemeinden und Kommunen finden jeweils ihre ganz eigenen Ansätze für eine nachhaltigere Gestaltung der Zukunft. Diese haben nicht nur einen direkten positiven Effekt für das Klima, sondern übernehmen auch eine Vorbildfunktion für andere Regionen. Die Leiterin des Difu-Forschungsbereichs Umwelt Cornelia Rösler spricht von einem großen Potential, dass durch den Wettbewerb der Klimaktiven Kommune der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden kann. „Die vorbildlichen Projekte machen anderen Kommunen zugleich Mut, ebenfalls aktiv zu werden. In diesem Sinne regt der Wettbewerb zu Austausch, Nachahmung und Weitermachen an.“


Preiskategorien im Wettbewerb „Klimaaktive Kommune 2022“

Die Projekte sind, wie bereits erwähnt, vielfältig. Das Difu vergibt die Preise grundsätzlich in drei Kategorien.

  • Darunter Kategorie 1: Ressourcen- und Energieeffizienz,
  • weiterhin die Kategorie 2: Klimagerechte Mobilität,
  • und letztlich Kategorie 3: Klimafreundliche Verwaltung.

Darüberhinaus wird alljährlich ein Sonderpreis zu Klimaschutz und Naturschutz vergeben. Insgesamt hatten sich für den Turnus 2022 rund 110 Teilnehmer*innen beworben. Daraus wählte die Jury dann die 10 überzeugendsten Projekte aus.

Vor einer Leinwand mit dem Titel Wettbewerb: Klimaaktive Kommune steht eine große Gruppe an Menschen, die ein Banner des Wettbewerbs hochhalten.
Alle Preisträger*innen des diesjährigen Wettbewerbs. Credit. Difu

Ressourcen- und Energieeffizienz

In der Kategorie 1 konnten die Stadt Mindelheim, der Kreis Viersen und der Landkreis Lörrach überzeugen. Mindelheim schickte die Energetische Sanierung des Maria-Theresia-Freibads ins Rennen. Durch die Nutzung von erneuerbaren Energien und den schonenden Umgang mit Ressourcen, kann das Freibad nun nahezu klimaneutral betrieben werden. Im Kreis Viersen konnte der Neubau des zentralen Kreisarchivs überzeugen. Dieser setzt Maßstäbe im Bereich nachhaltiges Bauen. Beim Bau wurden beispielsweise auf die Wiederverwertung von Baustoffen geachtet und im laufenden Betrieb sorgen Photovoltaik, Solarthermie und ein thermischer Eisspeicher für mehr Klimafreundlichkeit. Der Landkreis Lörrach wurde für sein Konzept der Interkommunalen Wärmeplanung ausgezeichnet. In einem partizipativen Prozess mit 35 Kommunen sowie weiteren Akteur*innen ein Strategieinstrument entwickelt. Dieses soll bis 2040 eine klimaneutrale Wärmeversorgung für die Region in Aussicht stellen. Die drei Projekte wurden aus 28 Bewerbungen hervorgehoben.


Klimagerechte Mobilität

In der Kategorie Klimagerechte Mobilität wurde die Wissenschaftsstadt Darmstadt, der Kreis Pinneberg sowie die Stadt Bielefeld prämiert. Darmstadt erstellte für die Lincoln-Siedlung eine autounabhängige Zukunftsvision. Durch eine Stellplatzreduzierung, den verkehrsberuhigten Ausbau der Siedlung und die alternative Mobilitätsangebote sollen sowohl die Lebensqualität erhöht, als auch dem Klimaschutz Genüge getan werden. Dem Kreis Pinneberg gelang mit der Umsetzung ihres Elektro-Fuhrparks inklusive smarter Buchungssoftware ein Beispiel für die Mobilitätswende. Und Bielefeld ging noch einen Schritt weiter. Im Rahmen des Projektes „3 Monate ohne Auto“ gaben sie den Bürger*innen direkt die Möglichkeit zum unkomplizierten Erproben klimafreundlicher Mobilität. Neben der Bereitstellung der nachhaltigen Verkehrsmittel, gehört eine kontinuierliche Begleitung und Unterstützung im Alltag ohne Auto zum Projekt. Auch in dieser Kategorie waren 28 Bewerbungen eingegangen, aus denen sich die beschriebenen als Favoriten herauskristallisierten.


Klimafreundliche Verwaltung

In der Kategorie Klimafreundliche Verwaltung gingen die Auszeichnungen an die Gemeinde Nohfelden, die Stadt Münster, sowie die Stadt Amberg. Die Gemeinde Nohfelden im Saarland bewarb sich mit dem Projekt Kommunalverwaltung auf Klimakurs. Dabei versucht die Verwaltung in allen Bereichen – von Beschaffung über Digitalisierung, Neubau und Sanierung bis zu Mobilität und Energieversorgung –Co2-reduziert zu agieren. Der Bürgermeister begleitet diesen Weg mit fachübergreifenden Kernteams. Auch die Stadt Münster hat es sich zum Ziel gesetzt, zur klimaneutralen Stadt zu werden. Bis 2030 sollen Handlungsschritte unternommen werden, um dieses ambitionierte Ziel zu erreichen. Dabei werden verschiedene Fachämter und Tochtergesellschaften eingebunden. Und in einem partizipativen Prozess an der Erreichung dieses Ziels beteiligt. CO2 Reduktion steht schließlich auch beim letzten prämierten Projekt der Kategorie im Mittelpunkt. Die Stadt Amberg will Klimaschutz systematisch in allen Bereichen des kommunalen Handelns verankern. Dies zeigt sich beispielsweise im reflektierten Umgang bei Themen wie Beschaffung, Mobilität oder der Energieversorgung.


Sonderpreis Klimaschutz und Naturschutz

Zuletzt erhielt der Bodenseekreis den Sonderpreis Klimaschutz und Naturschutz. Damit werden Projekte ausgezeichnet, welche zwischen Klimaschutz und Naturschutz vermitteln. Oder solche, die zum Schutz oder zur Wiederherstellung von lokalen Ökosystemen beitragen. Der Bodenseekreis begann vor fast 40 Jahren mit der Renaturierung des Moorgebiets Hepbacher-Leimbacher Ried. Durch den Aufkauf von Flächen gelang die Wiederherstellung des Moores als Lebensraum seltener Tier- und Pflanzenarten. Das Moor dient als natürlicher Speicher für klimaschädliches CO2 und leistet somit einen wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz.


Neue Chance in 2023

Die prämierten Projekte erhalten jeweils ein Preisgeld in Höhe von 25 000 Euro, mit dem sie ihre Klimaprojekte weiter voranbringen können. Weiterhin möchte der Difu mit dem öffentlichkeitswirksam Preis andere Kommunen dazu anregen, sich für den Klimaschutz einzusetzen. Die ausgezeichneten Konzepte können auf der Internetseite im Detail eingesehen werden. Und ab Januar 2023 geht der Wettbewerb in die nächste Runde und aktive Gemeinden können sich für eine Förderung im nächsten Jahr bewerben.

Die Preisträger*innen des letzten Jahres finden Sie hier: Klimaaktive Kommune 2021.

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