20.09.2023

Event

Landesgartenschau 2024

Drei Kinder mit Gesichtsbemalung sitzen in bunten Liegestühlen. Bunte Luftballons im Hintergrund.
Die Landesgartenschauen 2024 bieten schon jetzt Grund zum Feiern! Zum Beispiel beim Baustellenfest in Wangen Im Allgäu. Foto: Landesgartenschau Wangen; Tarja Pruess

Welche Städte laden zur Landesgartenschau 2024? Hier der Überblick.


Drei statt vier Gartenschauen

Das Jahr 2024 wartet mit drei Gartenschauen. Den Anfang macht die Solestadt Bad Dürrenberg in Sachsen-Anhalt ab Ende April. Kurz darauf folgt die Landesgartenschau Baden-Württemberg in Wangen im Allgäu. Und ab Mitte Mai starten dann die Bayerische Landesgartenschau in Kirchheim. Ursprünglich sollte auch Thüringen im Jahre 2024 zur Gartenschau laden, doch wegen Problemen im Zuge der Corona-Pandemie wird die Schau in Leinefelden-Worbis auf 2025 verschoben.


Landesgartenschau Bad Dürrenberg

Ähnlich war es auch der Landesgartenschau in Sachsen-Anhalt ergangen. Ursprünglich für das Jahr 2022 angesetzt, wurde auch sie um zunächst ein Jahr und dann schließlich ganze zwei Jahre nach hinten verschoben. Doch 2024 ist es nun endlich soweit. In der kleinen Solestadt Bad Dürrenberg, steht nun vom 19. April bis zum 13. Oktober 2024 alles unter dem Motto „Salzkristall & Blütenzauber“. Es ist die fünfte Landesgartenschau im Bundesland. Das Salz im Titel rührt von der heilenden Salzluft im Ort her. Verantwortlich für diese Besonderheit ist das längste noch in Funktion befindliche Gradierwerk Europas, ein imposantes Bauwerk von 636 Metern Länge und zwölf Metern Höhe. In die Düfte prächtiger Staudenbeete wird sich in Bad Dürrenberg deshalb eine feine Nuance Salzgeruch mischen. Den Entwurf zur Landesgartenschau liefert Rehwaldt Landschaftsarchitekten, die bereits im Jahre 2018 den entsprechenden Wettbewerb um das 15,3 Hektar große Areal für sich entscheiden konnten. 

Sie entwickelten den historischen Kurpark von Bad Dürrenberg als vielfältige Anlage weiter. So wollen sie einerseits die historischen Anlagen wieder in Wert setzen, gleichzeitig jedoch auch zeitgenössische Gartenräume integrieren. Das imposante Gradierwerk dient als Rückgrat für einzelne Teilbereiche des Entwurfs. Am nördlichen Eingang entsteht so beispielsweise ein großzügiges Entree. Die Grundfläche der ehemaligen Gradieranlage wird als Platz uminterpretiert, der als Verbindungsglied zur Rathausvorfläche dient. Im Norden der Anlage lagert zukünftig ein neues Holzdeck auf den bestehenden Fundamenten auf und lädt zum Verweilen ein. Angrenzend entsteht eine weite Rasenfläche. Die Umgestaltung der historischen Gartenstrukturen erfolgt behutsam. Sie werden in ihrer Struktur belassen, Wegeflächen und Pflanzungen zurückhaltend saniert. Als neues Element fügen Rehwaldt Landschaftsarchitekten ein Wasserparterre im Bereich des derzeitigen Spielplatzes hinzu.

Nach der langen Wartezeit fiebern alle Beteiligten der Eröffnung im nächsten Jahr entgegen. Die Stadt erhofft sich durch das Großereignis einen positiven Imagewandel. So sollen die Maßnahmen dazu beitragen, die Stadt als Wohn- und Lebensort, aber auch als „grüne Solestadt“ langfristig attraktiv zu entwickeln.

Vision zur Landesgartenschau Bad Dürrenberg, credits: Rehwaldt Landschaftsarchitekten
Vision zur Landesgartenschau Bad Dürrenberg, Abbildung: Rehwaldt Landschaftsarchitekten

Landesgartenschau Wangen im Allgäu

Ende April, ab dem 26. bis zum 06. Oktober, läuft auch die Landesgartenschau in Wangen im Allgäu. Es ist die bis dato größte Landesgartenschau Baden-Württembergs. Und sie hat sich unter dem Motto „munter, kunter, bunter“ einige große Ziele gesetzt. So wird die histo­rische Altstadt mit dem ehemaligen Industriegelände ERBA verbunden und dieses nachhaltig aufgewertet. Dabei entstehen gleichsam ein großer Park am Fluss Argen mit zugänglichen und renaturierten Bereichen sowie 400 neue Wohneinheiten in Holzbauweise im Auwiesenareal. Den Wettbewerb gewannen Lohrer.hochrein landschaftsarchitekten und stadtplaner gmbh gemeinsam mit löhle.neubauer_architekten BDA pmbb. 

Sie orientierten sich am von Grün und Wasser geprägten Stadtgewebe des Bestandes und entwickelten entlang der Argen drei unterschiedliche städtische Charaktere im Bearbeitungsraum. Ein Wegekonzept, das Platzsituationen und Grünräume inszeniert, verbindet alle Teilbereiche. Der Argenraum wird durch neue Wiesenrampen künstlich überhöht, was die Wahrnehmbarkeit des Flusses im Stadtraum stärkt. Für Landschaftsarchitekt Axel Lohrer eine wesentliche Entwurfsentscheidung: „Die Argen ist auf fast ihrer ganzen Länge drei Meter tief unten in ihrem Bett. Wir wollen eine Wiese, auf der man mit dem Kinderwagen gehen kann und von der man ans Wasser kommt. Es ist Teil der Idee, die hinter dem Ganzen steht, dass ich vor meiner Haustür aus der Altstadt heraus diese Grünanlagen nutzen kann.“ Ab dem kommenden Jahr können sich dann Anwohner*innen wie Besucher*innen von diesem Konzept überzeugen. 

Dieser Holz-Naturfaser-Pavillon entsteht im Zuge der Landesgartenschau Wangen .credits: Universität Stuttgart; Janusch - the visual collective
Dieser Holz-Naturfaser-Pavillon entsteht im Zuge der Landesgartenschau Wangen. Abbildung: Universität Stuttgart; Janusch - the visual collective

Landesgartenschau Kirchheim 

Kurze Zeit nach der Gartenschau in Wangen im Allgäu startet vom 15. Mai bis 6. Oktober auch die Bayerische Landesgartenschau in Kirchheim bei München. „Zusammen.Wachsen“ lautet das Motto, denn die Gartenschau will zeigen, wie sich Stadtentwicklung und der Erhalt beziehungsweise die Schaffung von neuem Grün miteinander verbinden lassen. Auf dem insgesamt 14 Hektar großen Areal entstehen im Zuge der Gartenschau sodann mehr als 100.000 Quadratmeter neues Grün. Dabei wird der Ortspark zwischen den den beiden Gemeindeteilen Kirchheim und Heimstetten zum entscheidenen Entwurfselement. Die Gestaltung dazu liefert die SINAI Gesellschaft von Landschaftsarchitekten mbH aus Berlin.

Sie inszenieren unter den Schlagworten Wildnis, Wasser, Wald, Wiesen und Garten fünf kontrastierende Atmosphären. Diese dienen der Erholung und Aneignung für die Besucher*innen. Gleichzeitig besitzen sie einen hohen ökologischen Wert als Rückzugsräume in der Stadt. Dabei gelang es den Planer*innen nicht nur die neuen öffentlichen Gebäude am Parkrand stimmig ins Konzept zu integrieren. Sie bestanden auch auf die Einbindung der Bestandsgehölze. Diese werden zukünftig mit Arten kombiniert, die den Herausforderungen der Klimakrise besser gewachsen sind. Durch die Artenauswahl wird so ein resilienter Wald entstehen, der auch lange über das Gartenschaujahr hinaus bestehen bleibt. Zuletzt konnte ein über 7.000 Quadratmeter großer Parksee als Mittelpunkt vor dem neuen Rathaus die Jury im Wettbewerb überzeugen. Das Gewässer wird von wasserbeeinflussten Landschaftsräumen wie Schilfinseln und Auenbäumen begleitet. Die Bauarbeiten dazu laufen auf Hochtouren. So wird seit einigen Wochen das zukünftige Herzstück – der Landschaftssee – mit Wasser gespeist. In einem Jahr können sich die Besucher*innen dann bei den sommerlichen Temperaturen im kühlen Nass erfrischen. 

Ortspark Kirchheim (Landesgartenschau) 2024 © SINAI
Der See als zukünftiges Herzstück ist nun in Bau. Abbildung: Bloomimages Berlin GmbH – SINAI

Ein spannender Sommer 2024

Allen Interessierten und den Verantwortlichen steht mit den Gartenschauen in Bad Dürrenberg, Wangen im Allgäu und Kirchheim ein spannender Sommer 2024 bevor. Nach dem Abschluss der herausfordernden Planungs- und Bauphasen dürfen Sie sich auf qualitätsvolle, grüne Daueranlagen und inspirierende temporäre Ausstellungen freuen.

Wollen Sie noch tiefer in die Konzepte der Landesgartenschauen 2024 eintauchen? Mehr Infos, zum Beispiel zur Landesgartenschau Kirchheim, finden Sie hier.

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