Bayern als Land mit den meisten Landschaftsarchitektur-Preisen
Der Deutsche Landschaftsarchitektur-Preis soll deutsche Landschaftsarchitektur präsentieren und sie in der Öffentlichkeit platzieren. Demnach liegt es auf der Hand, dass die meisten der ausgezeichneten Projekte in deutschen Städten und Gemeinden verortet sind. Nur knapp 10 Prozent befinden sich in anderen Ländern, vor allem in der Schweiz. Im Jahr 2003 gewann zum Beispiel der bekannte MFO-Park in Zürich eine der acht Würdigungen. Die beiden ersten Preise gingen in diesem Jahr an die Stadt Hamburg für ihr städtebauliches, landschaftsplanerisches Strukturkonzept und an das Projekt Stadteingang Aalen des Landschaftsarchitekten Jörg Stötzer.
Im letzten Jahr 2021 gewann das Projekt Westpark in Augsburg den ersten Preis des Deutschen Landschaftsarchitektur-Preises. Der heute 60 Hektar große Park befindet sich auf früheren Kasernenflächen in Augsburg und wurde von den Hannoveraner Landschaftsarchitekten Lohaus · Carl · Köhlmos gestaltet. Dass sich der erste Preis des Jahres 2021 in Bayern befindet, ist keine Seltenheit. In den letzten 20 Jahren erhielten 25 Projekte aus dem Freistaat den Deutschen Landschaftsarchitektur-Preis. Bayern ist damit Spitzenreiter; dicht gefolgt von Nordrhein-Westfalen und Berlin.
Landschaftsarchitektur in der Mitte der Gesellschaft
Der Spitzenreiter unter den ausgezeichneten Landschaftsarchitekturbüros von 2001 bis 2021 ist club L94 landschaftsarchitekten. Das Kölner Büro gewann in den Jahren 2011, 2013, 2015 und 2019 drei Würdigungen und zwei Anerkennungen. Das Büro mit den meisten ersten Preisen ist Atelier Loidl. Die Berliner Landschaftsarchitekt*innen wurden für folgende Projekte geehrt: Lustgarten in Berlin (2001), Park am Gleisdreieck in Berlin (2015) und Baakenpark in Hamburg (2019). Von folgenden Büros wurden mindestens drei Projekte mit dem Deutschen Landschaftsarchitektur-Preis ausgezeichnet.
- club L94 landschaftsarchitekten (5)
- Atelier Loidl (4)
- relais Landschaftsarchitekten (4)
- TOPOTEK 1 (4)
- FUGMANN JANOTTA PARTNER (3)
- Planorama Landschaftsarchitektur (3)
- WES LandschaftsArchitektur (3)
Insgesamt dürften sich seit 2021 um die 90 Landschaftsarchitekturbüros über einen ersten Preis, eine Anerkennung, eine Würdigung und / oder einen Sonderpreis gefreut haben. Seit 2017 vergibt der bdla Auszeichnungen mit unterschiedlichen Themenschwerpunkten. Sie reichen von „Digitale Innovation“ über „Partizipation und Planung“ bis zu „Klimaanpassung und Nachhaltigkeit“. Die „neue“ Ausrichtung des Deutschen Landschaftsarchitektur-Preis zeigt: Die Landschaftsarchitektur ist vielfältiger geworden und adressiert Themen aus der Mitte der Gesellschaft.
Landschaftsarchitektur-Preise in NRW, Bayern und Baden Württemberg
Auch die Landschaftsarchitekturpreise auf Landesebene würdigen die Vielfalt der Landschaftsarchitektur. In Nordrhein-Westfalen zum Beispiel wurden 2022 zum ersten Mal auch konzeptionelle, grünordnerische, landschaftsplanerische, städtebauliche, klimawirksame Projekte bewertet, also nicht-gebaute Projekte. Voraussetzung war jedoch: Die Einreichungen müssen im Bundesland Nordrhein-Westfalen realisiert oder bearbeitet worden sein. Ähnliche Vorgaben findet man ebenfalls beim Bayerischen und Baden-Württembergischen Landschaftsarchitektur-Preis. Sie sollen die Landschaftsarchitektur im jeweiligen Bundesland hervorheben.
Während der Landesverband in Nordrhein-Westfalen auf eine zehnjährige Tradition zurückblickt, sind die Wettbewerbe in den anderen Bundesländern noch in Kindesschuhen. Der baden-württembergische Landschaftsarchitektur-Preis lobte der hiesige Landesverband zum ersten Mal im Jahr 2021 aus, der Bayerische findet 2022 zum zweiten Mal statt. Wie sich die Landschaftsarchitektur-Preise als Spiegelbild der Profession entwickeln werden, das erfahren Sie auf der Garten + Landschaft.