Herr Wegener, was war Ihre Motivation, 2011 am Wettbewerb zur Landesgartenschau in Lahr teilzunehmen?
Es war die Auslobung mit der Aufgabe, einen existierenden Park zu überarbeiten und Ackerflächen eine neue Identität zu geben, sie zu einem Park zu entwickeln. Und darüber hinaus: beide Teilbereiche über zwei Bundesstraßen hinweg mit einer Brücke zu verbinden – alles in allem eine komplexe Aufgabe. Zudem hat es in unseren Kalender gepasst …
Haben Sie die Vorgaben im Planungsprogramm als einengend empfunden – etwa den Wunsch nach einem See, neuen Kleingärten und einem Landschaftspark, in den ein bestehendes Pappelwäldchen mit Krähenhabitat integriert werden sollte?
Eigentlich nicht, eher als Herausforderung. Zumal wir viel Freiraum bei der Ideenfindung hatten und angehalten wurden, Neues zu entwickeln, das sich mit Vorhandenem verbinden sollte.
Woran hatten Sie am meisten zu knabbern? Was hat Ihnen die größten Probleme beim Planen und Bauen gemacht?
Das war der See. Er sollte mehrere Hektar groß werden, aber wir konnten ihn nicht – wie anfangs gedacht – durch den Aushub von Boden realisieren. Es stellte sich schnell heraus, dass es Probleme mit dem Grundwasser gegeben hätte. So kamen wir auf die Idee, den See auf das bestehende Gelände aufzusetzen. Als Landschaftssee konzipiert, ist er nun rund 2,7 Hektar groß, aber nur zwei bis drei Meter tief. Insgesamt haben wir rund 100 000 Kubikmeter Füllboden im Gelände verarbeitet.
Der See wird diagonal von einem Steg gequert, dadurch scheint er zweigeteilt. Hat das eine tiefere Bedeutung?
Ja. Offziell ist der See ein Badesee und braucht dazu eine entsprechend hohe Wasserqualität. Das erreichen wir, indem wir das Wasser umwälzen, über eine Pflanzenkläranlage filtern und fehlendes Wasser über Pumpen aus dem Grundwasser zuführen. Der Steg über den See sitzt wiederum auf einer Mauer auf, die den Badesee vom Landschaftssee trennt und ihn aus einer anderen Perspektive als von den Ufern aus erlebbar macht. Die Ufer sind bewusst unterschiedlich gestaltet: im Badebereich mit einer harten, urbanen Kante samt Badestrand, im Landschaftsteil mit weichen Übergängen, die sich aus der Bepflanzung der Uferbereiche mit Röhricht und Wasserpflanzen ergeben.
Gab es noch andere Themen, die Ihnen beim Entwurf der Landesgartenschau besonders wichtig waren?
Zum Beispiel, dass auf der langen Seite des Sees eine Promenade entstehen sollte. Diese haben wir mit einer einreihigen Allee aus Trauerweiden bepflanzt, deren hängende Zweige wir lieben.