Neue Kategorie: Bester Garten
Zum dritten Mal in Folge lobte die Online-Plattform Landezine den Landezine International Landscape Award, LILA, aus. Am 13. Oktober lud LILA Preisträger, Jury und Fachwelt zur Preisverleihung und Vorträgen in die Hafencity Universität (HCU) nach Hamburg ein. Landezine schafft mit der Auszeichnung des LILA Anlässe, um über den Status quo der Landschaftsarchitektur nachzudenken und zu diskutieren. Für den Stand der Landschaftsarchitektur in Lehre und Forschung habe ein solches Event große Symbolkraft, so Antje Stokman, Professorin für Architektur und Landschaft an der HCU. Die junge Hochschule ist in ihrer Ausrichtung auf Baukunst und Metropolentwicklung einzigartig, biete aber keinen eigenständigen Studiengang Landschaftsarchitektur an.
In Hamburg verlieh Landezine zum ersten Mal den LILA in der neuen Kategorie Best Garden. Das Büro Coen + Partners aus Minneapolis, USA, erhielt diesen für die Anlage „Lake Marion Private Retreat“ in Minnesota. Lobend erwähnt wurde der Garten „Salaam House“ im kenianischen Kilifi von The Landscape Studio aus Nairobi. Die Planungsvoraussetzungen beider Gärten könnten unterschiedlicher nicht sein. Dennoch konzentrieren sich die Landschaftsarchitekten beider Gärten darauf, mit minimalen Eingriffen den Reiz der vorgefundenen Landschaft erlebbar zu machen. Wenn ein afrikanisches und ein nordamerikanisches Exempel für diese Herangehensweise von Gartengestaltung im direkten Vergleich so sichtbar und publik werden wie hier, dann erweisen Auszeichnungen auf internationaler Ebene wie der LILA der Fachwelt schon einen guten Dienst.
Beste Projekt und bestes Büro 2018
Wer danach Ausschau hielt, welche Richtung die Landschaftsarchitektur in Zukunft einschlagen könnte, erhielt aus den Vorträgen der Prämierten keine direkte Antwort. In Ljubljana wurde zur LILA-Verleihung 2017 noch über die Stellenwert von Green Infrastructure diskutiert. In Hamburg stellte die Jury mit ihrer Auszeichnungen in der Kategorie Best Office mit Mosbach Paysagistes aus Paris und der Kategorie Best Project mit der Renaturierung des Flusses Aire in Genf von Superpositions und Atelier Descombes Rampini eine der elementarsten Aufgaben der Landschaftsarchitektur in den Fokus: Wie gestalten wir die Begegnung zwischen Mensch und Natur? Wer so bewusst und im Ergebnis so poetisch wie beide Büros in den Dialog mit der Natur tritt, der wird aktuellen und kommenden Herausforderungen gerecht. So könnte man die Botschaft zur Zukunft der Profession lesen.