Das sind Aussagen, die zum Nachdenken anregen:
„Bis heute wird die Vormachtstellung des Autos in unseren Städten kaum als das Ergebnis einer bewussten politischen Entscheidung gesehen, sondern als Selbstverständlichkeit wahrgenommen“ (Seite 34)
„Der Platz wird neu verteilt – das ist mühsam und wird nicht ohne Konflikte gehen.“ (Seite 36)
„Als Städterinnen und Städter müssen wir jetzt erkennen, dass wir zugleich Verursachende und Betroffene des Klimawandels sind, aber auch Handlungsmöglichkeiten haben, um diese Situation zu verändern.“ (Seite 96)
„Jede große gesellschaftliche Veränderung ist von Verunsicherung und Verlustängsten geprägt.“ (Seite 143)
Der Klappentext wird erfüllt, weil…
Der Klappentext stellt das Dogma der Autovorherrschaft im öffentlichen Raum infrage und stellt Möglichkeiten des Wandels in Aussicht. Diesen Anspruch erfüllt das Buch, indem nicht nur die letzten 70 Jahre der Autodominanz unter verschiedenen Gesichtspunkten aufgearbeitet, sondern auch Szenarien für die Zukunft angeboten werden.
Mit diesem Wissen aus dem Buch kann man angeben:
Fakten aus der Statistik helfen, die Ist-Situation zu verstehen und gleichzeitig an Zukunftsvisionen zu glauben.
Erschreckend ist zum Beispiel, die Verbrauchssteigerung bei Verpackungsmaterial durch das enorm gestiegene Aufkommen von Onlinebestellungen. Seit 1996 bis heute beläuft sich der Anstieg auf über 600 Prozent. Ebenso aufrütteln sollte die Information, dass täglich sieben Tote und 800 Verletzte durch den Pkw-Verkehr zu beklagen sind. Oder auch, dass alle 24 Stunden eine Fläche von der Größe von 82 Fußballfeldern neu als Bauland ausgewiesen wird.
Diverse Beispielprojekte zeigen aber auch, dass ein Wandel möglich ist. Die Wirtschaftsthese fordert unter anderem, dass Produktion und Gewerbe in die Stadt zurückkehren. Und in Wien gelingt dies bereits: Dort produziert der Schokoladenwaffelhersteller Manner bewusst im Stadtgebiet statt auf der grünen Wiese. Und im Kapitel Politikthese wird auf die Experimentierklauseln verwiesen, die einen rechtlichen Rahmen bieten, um innovative Mobilitätslösungen zu erproben.
Mehr Klassiker als Trend, weil…
…die Klimakrise kein Trend ist und die Grundlagen für die Neugestaltung des öffentlichen Straßenraumes thematisch grundsätzlich auch kein Trend sein sollten. Im Speziellen bietet die Publikation dazu einen guten Überblick zum Status quo und informiert mit Glossar, Statistiken und Literaturverweisen.