Im Projekt „Mühldorfit – für die Zukunft“ wurden mit den Trends Raumnutzung, Mobilität und Gesundheit drei grundsätzliche Handlungsfelder identifiziert und angegangen. Dabei steht eine Reduktion des motorisierten Verkehrs durch alternative Mobilitätsformen im Vordergrund. „Mühldorfit – für die Zukunft“ entstand im Rahmen einer Projektarbeit im Master Urbanistik an der Technischen Universität München.
Nicht nur in unserer Septemberausgabe 2023 machen wir Raum für Projekte aus dem Studium. Auch auf unserer Webseite stellen Studierende ihre eigenen Arbeiten selbst vor – zum Beispiel in diesem Beitrag. Die Projekte finden Sie alle auf unserer Themenseite „Studium“ und die Septemberausgabe gibt’s in unserem Shop.
Wie muss sich Mühldorf entwickeln, um auch in der Zukunft attraktiv und lebenswert zu bleiben? Die Mobilität in Mühldorf ist sehr stark auf das Auto ausgerichtet. Das liegt daran, dass die Stadt ein Knotenpunkt in der Region ist, viele Durchgangsstraßen führen so in die unterschiedlichsten Richtungen. Gleichzeitig ist Mühldorf aber auch ein Eisenbahnknotenpunkt, der als Basis für den öffentlichen Verkehr in der Region gilt.
Fokustrends Raumnutzung, Mobilität und Gesundheit
Nach der Zusammenstellung von Stärken und Schwächen während der Bestandsaufnahme in Mühldorf haben wir drei grundsätzliche Trends herausgehoben. Während der Trend Mobilität das Verkehrsproblem in Mühldorf angeht, lässt der Trend Raumnutzung neue Räume des Aufenthalts entstehen. Mobilität und Raumnutzung werden dabei aber nicht nur als einzelne Trends betrachtet, die voneinander getrennt umgesetzt werden, sondern bringen zusätzlich auch eine gemeinsame Lösung. Es soll ein Wegesystem erschaffen werden, das Radfahrer*innen und Fußgänger*innen sicher in den Vordergrund stellt, dabei deren Mobilität erhöht und gleichzeitig den Weg als qualitativen Freiraum auftut. Dabei spielt ebenso der dritte Trend eine wichtige Rolle: Der Gesundheitstrend soll hier nicht nur für neue Arztpraxen oder andere für das Gesundheitssystem relevante Institutionen stehen, sondern für ein allgemeines Gesundheitsverständnis, also ein gesundes Leben in Mühldorf. So gehören das soziale Leben, Verminderung von Lärm, saubere Luft und ein attraktiver Aufenthaltsraum auch dazu.
Mehr Lebensqualität durch alternative Mobilität
Diese drei Trends in Mühldorf sind zusammen als ein neues Netz der Bewegung zu verstehen, das die andere Anpassung zusammenhält und im Gesamten einbettet. Mit den dabei gewählten Trends war es daher das Ziel, den Autoverkehr zu reduzieren und alternative Möglichkeiten der Fortbewegung in Mühldorf zu fördern. Diese neue Mobilität soll dabei die Grundlage für eine Steigerung der Raumqualität und damit für die Förderung von Wohlbefinden und Gesundheit in der gesamten Stadt sein. Abgeleitet wurde diese Lösung aus den hohen Potenzialen Mühldorfs und seiner Umgebung, wie dem Naturschutzgebiet, dem Inn, einem guten Sportangebot und der Altstadt. Dazu sollen die vier Barrieren der Stadt für Fußgänger*innen und Radfahrer*innen abgebaut werden. Wir haben daraufhin fünf Fokusräume definiert, die jeweils einzeln diese neue Mobilität berücksichtigen. Die Bereiche Aktivpark, Altstadt, Bahnhof, Grüner Campus und Wohnen wurden aufgrund der in Mühldorf vorgefundenen Schwachstellen ausgewählt. Diese Räume bestimmen durch die Nutzung in diesem Bereich Ihr Umfeld in der Stadt und bauen mit den Eingriffen darin auf der Grundlage der neuen Mobilität von Mühldorf auf. Dabei greifen wiederum die Trends Mobilität, Raumnutzung und Gesundheit in diese Räume ein und verbessern sie. Da diese Eingriffe nicht einfach von heute auf morgen umgesetzt werden können, sind diese Eingriffe auf 30 Jahre verteilt.
Der Entwurf entstand im Rahmen von „Mühldorf 2053“, einem Interdisziplinären Projekt im Master Urbanistik an der Technischen Universität München. Mehr über die Hintergründe zum Projekt gibt es hier zu lesen, und die Entwürfe weiterer Studierenden finden Sie hier.