05.03.2019

Porträt

Nachruf auf Géza Hajós (1942-2019)

Géza Hajós

Géza Hajós 1942-2019 (Foto: Christian Hlavac)

Am 12.Februar 2019 verstarb Prof. Dr. Géza Hajós nach langem Leiden in Wien. Bis zuletzt war er als Kunsthistoriker tätig und widmete sich intensiv seinen gartenhistorischen Forschungen.

Géza Hajós 1942-2019 (Foto: Christian Hlavac)

Géza Hajós trat bis zuletzt für historische Gärten ein

1942 in Budapest geboren, studierte Hajós in seiner Heimatstadt und in Wien Kunstgeschichte. Bereits seit 1965 im Bundesdenkmalamt tätig, leitete er ab 1986 die damals neu geschaffene Abteilung für historische Gartenanlagen. Géza Hajós gilt als Doyen der Gartendenkmalpflege und der Forschung zur Gartenkunst.

Neben der Tätigkeit am Bundesdenkmalamt widmete sich Géza Hajós seiner wissenschaftlichen Karriere. Nach der Habilitation 1992 lehrte er bis zu seiner Pensionierung an den Universitäten Wien und Graz. Ebenfalls ab 1992 war Hajós Mitglied des wissenschaftlichen Komitees „Kulturlandschaften“ von ICOMOS-IFLA International Council on Monuments and Sites. Er verfasste Gutachten zur Nominierung historischer Gärten als UNESCO Weltkulturerbe und organisierte im Jahr 2007 einen Kongress zum Thema „Das Haus Habsburg und die Gartenkunst“ in Wien.

Hajós war Gründungsmitglied der 1991 ins Leben gerufenen „Österreichischen Gesellschaft für historische Gärten“. Bis 2010 hatte er den Posten als Generalsekretär inne und stiess zahlreiche Aktivitäten der Gesellschaft an: Internationale Fachtagungen, Exkursionen und Reisen, die von ihm begründete Zeitschrift Historische Gärten sowie Fachvorträge haben durch seine Initiative Gestalt angenommen. Ab 2010 war er Ehrenpräsident des Vereins und weiterhin aktives Mitglied im Vorstand.

Im Jahr 2012 wurde Géza Hajós in Anerkennung seines langjährigen, zudem auch international wirksamen, Eintretens für die Belange der Gartendenkmalpflege gewürdigt: Ihm wurde der Friedrich Ludwig von Sckell-Ring an der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in München verliehen. Im Jahr 2013 honorierte ihn auch Österreich durch die Verleihung des Österreichischen Ehrenkreuzes für Wissenschaft und Kunst 1.Klasse.

Zu Hajós Nachlass gehören zahlreiche Veröffentlichungen zu einerseits Kunstgeschichte, Theorie und Geschichte der Denkmalpflege sowie andererseits Gartengeschichte. Verwiesen werden soll hier nur auf die erste große Buchpublikation zur Geschichte der historischen Gärten Österreichs im Jahr 1993: Historische Gärten in Österreich. Vergessene Gesamtkunstwerke.

Géza Hajós trat trotz seiner zunehmenden gesundheitlichen Probleme zudem bis zuletzt für die Belange der historischen Gärten ein und dafür bewundere ich ihn sehr.

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