Wenn Sie heute nochmal Student wären. Was würden Sie anders machen als Ihre Studenten?
Die G+L vom September 2019 ist den Studenten der Landschaftsarchitektur gewidmet. Professoren, Absolventen und Studenten kommen zu Wort. Wir haben sie gefragt, was sie anders machen würden, wo die größten Herausforderungen liegen und ob das Studium auf das Berufsleben vorbereitet. Hier sind mehr von ihren Antworten.
Lilli Licka, Professorin
Wenn ich heute noch einmal Studentin wäre, würde ich versuchen, aus all den Angeboten an Weiterbildung, internationalem Austausch und aus der Verbindung von Praxis und Studium das meiste herauszuholen. Dafür müsste ich weniger auf durchgängige Top-Noten hinarbeiten als auf Wissen und Erfahrungen, die mich das Gelernte einordnen und priorisieren lassen. Dabei würde ich die Möglichkeit der Auszeit vom Studium ebenso in Erwägung ziehen, etwa um ein internationales Praktikum zu machen oder in ein anderes verwandtes Fach zu schnuppern, als auch die Angebote an anderen Universitäten in derselben Stadt in Anspruch nehmen und Kunstunis, technische Unis oder im Rahmen von Austauschprogrammen auch internationale Universitäten besuchen.
Worin liegen Deiner Ansicht nach aktuell die größten Herausforderungen im Studium?
Svenja Schmitz, Studentin
In der Landschaftsarchitektur kann man sich leicht verlieren. Das Feld ist groß und interdisziplinär. An der Uni bemühen sie sich, uns ein größtmögliches Spektrum an Wissen zu vermitteln. Das ist gut gemeint. Bei all den Pflichtblöcken ist es aber schwer, sich auf das zu spezialisieren, was einen begeistert. Vor allem bei der fehlenden Zeit – für mich die zweite Herausforderung. Es gibt so viele berühmte Landschaftsarchitekten, deren Werke man gesehen, deren Bücher man gelesen haben muss. Dafür bleibt kaum Zeit, weil ich mich in unsere Projekte reinhänge und parallel arbeite. Ich würde gerne mal tagelang nach Inspiration stöbern, ohne dabei nur ans Projekt zu denken.