02.12.2019

Redaktion

G+L im Dezember 2019: Parks in Europa

von Tanja Gallenmüller
in der Dämmerung. Der Fotograf hat sie mitten in der Bewegung aufgenommen
Atelier Loidl)


Parks von Bürgern für Bürger

Sie sind die grünen Lungen unserer Städte, sie stehen für Erholung und Freizeit und sind für viele Landschaftsarchitekten die Königsdisziplin schlechthin: Parks. In der Dezemberausgabe der G+L nehmen wir eine Auswahl beeindruckender Parks in Europa unter die Lupe. Mit dabei: der Baakenpark in Hamburg, der Parque Central in Valencia sowie der Entwurf von “The Park” in Zürich.

In Europa tut sich was. Von Hamburg bis Valencia entstehen neue Parks, im großen wie im kleinen Maßstab und: in zentralen Lagen. Eine gute Nachricht, wo doch die bauliche Verdichtung heute höchste Priorität hat. Aber gerade dort, wo immer weniger Freiraum zur Verfügung steht, wird er umso wichtiger – für die Bewohner und das Klima und letztlich auch für den Investor, denn Grün lässt sich vermarkten. Ein Glück also, dass es weitsichtige Stadtverwaltungen gibt, die das wenige, noch zur Verfügung stehende oder freiwerdende Flächenpotenzial auf meist ehemaligen Bahn- und Industriearealen nicht gänzlich dem immobilienwirtschaftlichen Verwertungsdruck preisgeben.

Doch wie sehen Parks von heute und für morgen aus? Was müssen sie bieten und leisten? Die Rahmenbedingungen sind schwierig: Die Stadtgesellschaft ist vielfältiger denn je und fordert ein diverses Angebot und Mitsprache, das Klima macht Druck und drängt auf zukunftsfähige Lösungen, die Gelder sind oft knapp, sodass Kreativität bei der Umsetzung und Pflege gefragt ist. Parks sind ohne Zweifel für Städte wie für Planer eine große Herausforderung – die sie annehmen und meistern, wie die Projekte in dieser Heftausgabe zeigen. Die Wege zum Ziel sind so verschieden wie die Ergebnisse und Orte, an denen sie entstehen. Und dennoch gibt es Gemeinsamkeiten. Die wesentlichste, und womöglich wichtigste Zutat zum Rezept des Parks der Zukunft: die Bürger. Nicht mehr nur als Nutzer, sondern als Mitgestalter.

Ihre Beteiligung beschränkt sich schon lange nicht mehr nur auf reines Informieren oder Wünsche Abfragen. Die Leute wollen ihr Lebens­umfeld mitgestalten und dürfen das auch. So entschied sich die Behörde für Umwelt und Energie in Hamburg zum Beispiel dafür, den Alster-Bille-Elbe-Grünzug im Stadtteil Hammerbrook vor dem klassischen Planungs­prozedere erstmal für einige Zeit zum Experimentierfeld zu machen. „Wir Planer werden immer mehr zu Kuratoren“, so Marc Pouzol, der das PARKS-Projekt mit seinem Berliner atelier le balto begleitet. Sie bringen Ideen ein, die sie dann zusammen mit den Akteuren vor Ort weiter­entwickeln und schließlich sogar, zumindest temporär, umsetzen und testen.

Schritt für Schritt entstehen so Visionen und konkrete Ideen für den künftigen Alster-Bille-Elbe-Park, die, so der Wunsch, auch in der späteren Planung ihren Platz finden sollen. Im niederländischen Tilburg ist ein solcher Park – von Bürgern für Bürger – schon Realität geworden. Ohne die Mitarbeit engagierter Einwohner beim Bau und ebenso bei der Pflege wäre der Spoorpark nicht möglich gewesen, die nötigen Gelder fehlten.

Landschaftsarchitektur und Stadtplanung vereint

Was unsere Städte aber weiterhin, oder künftig noch viel mehr als bisher, benötigen, um eines ihrer wichtigsten und zukunftsfähigsten Elemente – den Park – zu sichern, sind Visionen. Und Menschen, die sich für diese Visionen einsetzen, damit sie Realität werden können.

Außerdem: Vielleicht ist Ihnen aufgefallen, dass wir unseren Subtitle erweitert haben. Von „Magazin für Landschaftsarchitektur“ zu „Magazin für Landschaftsarchitektur und Stadtplanung“. Warum? Beide Professionen sind aus unserer Perspektive heute nicht mehr voneinander zu trennen. Daher gehören sie auch in der G+L vereint.

Die G+L 12/2019 können Sie hier erwerben.

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