30.11.2019

Projekt

Mit Flughöhe

holen Wasser- und Nebeldüsen den Himmel zu den Menschen. (Foto: Atelier Brunecky)

Auf den ersten Blick passen Flugverkehr und Naturschutz nicht zusammen. In Zürich schon. Am internationalen Flughafen entsteht derzeit aus der Feder der Schweizer Landschaftsarchitekten Studio Vulkan ein naturnaher Park und Erholungsraum – „The Park“ oder einfach nur Butzenbüelpark. Er ist umgeben von Auto- und Landebahnen und einem riesigen, multifunktionalen Konsum-, Kommerz- und Konferenzzentrum – „The Circle“.

Situationsplan des begrünten Bereichs mit Lichtung. (Foto: Studio Vulkan)
Eine Oase inmitten von Terminal und Landebahn. (Foto: Studio Vulkan)
Eigentlich nur schwer fassbar und gefühlt in großer Ferne, holen Wasser- und Nebeldüsen den Himmel zu den Menschen. (Foto: Atelier Brunecky)
Eine gläserne Kabine der Standseilbahn passiert zunächst die Erdschichten der Gletschermoräne und den Wald, bis sie an der Himmelsplattform ankommt. (Foto: Atelier Brunecky)
Eine Baumhalle mit Lichtung. (Foto: Studio Vulkan)
Noch ist der Park im Bau. Seine Eröffnung steht 2020 an. Dann lockt auch der Pavillon. (Foto: Atelier Brunecky)
Welche Besuchergruppe ab 2020 im Pavillon des "Circle" verweilen wird, bleibt abzuwarten. Reisende vermutlich, nur einen Sprung entfernt durch die Nähe zum Flughafen. (Foto: Studio Vulkan)

Multifunktionaler Komplex “The Circle”

Internationale Flughäfen waren immer Orte, an denen Architekten und Gestalter Innovationen wagten. Das vielleicht bekannteste Beispiel ist das TWA-Terminal von Eero Saarinen am Flughafen in New York City. Dieser in den 1960er-Jahren geschaffene, an die Schwingen eines Vogels erinnernde Baukörper ist schon lange eine Ikone. Ob die Geschichtsbücher auch den Neubau des Gebäudekomplexes „The Circle“ und den dazugehörigen Erholungsraum Butzenbüel am Flughafen in Zürich aufnehmen, ist noch offen. Schon jetzt aber beeindruckt, wie das Züricher Landschaftsarchitekturbüro Studio Vulkan mit seinem Projekt vermeintliche Gegensätze in Einklang miteinander bringt. Wem es gelingt, von oben einen Blick auf das Areal des Flughafens Zürich zu erwischen, der sieht eine kleine grüne Insel inmitten von Grau. Wie im Hurrikan umfliegen die Anlagen des Flughafenbetriebs ein grünes Auge: den Butzenbüel-Hügel. Start- und Landebahnen, Terminal- und Servicegebäude, Zubringerstraßen und Autobahnen prägen das Umfeld der kleinen Grünfläche. Mit 80 000 Quadratmetern ist der neue Butzenbüelpark aber gar nicht so klein.

Der Butzenbüel ist ein Hügel, dessen Ursprünge auf einen Gletscher zurückgehen. Dieser brachte in der letzten Eiszeit Material an diesen Ort. In den 1960er-Jahren kam der Aushub vom Bau der nahegelegenen Autobahn dazu. Wiederum zehn Jahre später waren es dann Bäume, Wiesen und Feuchtgebiete, die dem Areal eine neue Funktion gaben und es zum Naturschutzgebiet machten. Nun steht wieder eine Veränderung an. Mit der Expansion des Flughafens und dem Bau des vom japanischen Architekten Riken Yamamoto entworfenen multifunktionalen Komplexes „The Circle“ rückt auch der Butzenbüel in den Blickpunkt. Den landschaftsarchitektonischen Wettbewerb zu seiner Neugestaltung gewann Studio Vulkan im Jahr 2017. In seinem Entwurf meisterte das Büro die Herausforderung, sowohl dem Wunsch des Bauherrn, der Flughafen Zürich AG, nach einer nutzbaren Parkanlage nachzukommen, als auch die strengen Anforderungen des Natur- und Waldschutzes zu respektieren.

Den vollständigen Text lesen Sie in der G+L 12/2019. 

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