Bis zum Jahr 2025 soll durch die Neugestaltung des Potsdamer Platzes in Berlin das Stadtquartier grün und fußgänger*innenfreundlich werden – das verkündete das kanadische Immobilienunternehmen Brookfield Properties Anfang des Monats. Was konkret geplant ist, lesen Sie hier.
Während der Umbau der Potsdamer Platz Arkaden noch bis 2022 läuft, wurden jetzt die Pläne der Eigentümerin Brookfield Properties bekannt. Ein umfassender Umbau des ganzen Quartiers ist geplant. Die über vier Hektar große Fläche zwischen Potsdamer Straße, Eichhorn- und Linkstraße soll zu einem fußgänger*innenfreundlichen und grünen Ort mit hoher Aufenthaltsqualität werden. Die Kosten der Neukonzeption des Potsdamer Platzes sollen insgesamt 200 Millionen Euro betragen.
Potsdamer Platz wird bis 2025 Fußgänger*innenzone
Konkret soll die alte Potsdamer Straße vom Potsdamer Platz bis zum Marlene-Dietrich-Platz zu einer Fußgängerzone werden. Insbesondere die Reduzierung des Autoverkehrs und die Förderung des Stadtgrüns wurden bei einer vorgelagerten Befragung der Nutzer*innen des Potsdamer-Platz-Viertels als Bedürfnisse geäußert. Ein lebendiges und zusammenhängendes Quartier soll zukünftig entstehen, mit Natursteinpflaster als Bodenbelag, einem Wasserspiel und einladenden, ebenerdigen Ladenfronten. Als neuer Zentralpunkt soll der „Platz der Arkaden“ dienen – mittig der alten Potsdamer Straße gelegen und mit freier Sicht auf das Sony Center, den Potsdamer Platz, den Haupteingang des Einkaufszentrums Arkaden, den Marlene-Dietrich-Platz und die Berliner Philharmonie.
Die Umgestaltung des Marlene-Dietrich-Platzes umfasst neue Sitzgelegenheiten und einen großen Regenwassergarten. Dieser soll die Art und Weise positiv beeinflussen, wie die Bürger*innen mit dem städtischen Ökosystem in Verbindung treten. Der Entwurf soll dazu beitragen, den Platz als Zentrum zu etablieren und ihn ganzjährig zu beleben.
Die Pläne für die Neugestaltung der Eichhornstraße beinhalten flexibles Stadtmobiliar. Dieses ist sowohl für tägliche Besucher*innen als auch für öffentliche Veranstaltungen wie Märkte geeignet. Das soll den umliegenden Arealen mit ihren vielfältigen Kultur- und Freizeitangeboten zugute kommen.
Erster Bezirk, der neuem Lichtkonzept folgt
Der Potsdamer Platz wird künftig der erste Bezirk in Berlin sein, der dem „Berliner Lichtkonzept“ folgen wird. Dabei handelt es sich um ein Leitbild für eine sicherheitsschaffende und gleichzeitig ökologisch und ökonomisch verträgliche Stadtbeleuchtung. In Zusammenarbeit mit Behnisch Architekten und dem Lichtlabor Bartenbach hat das federführende dänische Architekturbüro Schulze+Grassov dafür neue Leuchten entwickelt. Sie senken den Energieverbrauch und reduzieren die negativen Auswirkungen von Kunstlicht auf den natürlichen Lebensraum Berlins.
Die Planungen für die Umgestaltung des Potsdamer Platzes umfassen auch Modifikationen an 17 großvolumigen Baukörpern im Areal, um fußgängerfreundliche Räume zu schaffen. Die Aktualisierungen zielen darauf ab, die Straßen, Gassen und Plätze zu öffnen und an die Umgebung des Potsdamer Platzes anzupassen. Damit hochwertiger, zugänglicher Raum für Bewohner*innen, Arbeiter*innen und Besucher*innen entsteht.
Vom Potsdamer Platz aus sollen die Bürger*innen künftig ohne konkurrierenden Autoverkehr durch das gesamte Quartier gehen können. Zehn Straßen und vier Plätze werden dafür umgestaltet. Zukünftig sollen die Fußgänger*innen unter Lindenbäumen flanieren, während sie in der Ferne Berliner Wahrzeichen sehen können.
Stimmen zur Neugestaltung des Potsdamer Platzes
Karl L. Wambach, Executive Vice President Europe bei Brookfield Properties: „Wir haben ambitionierte Ziele für den Potsdamer Platz. Wir wollen den Potsdamer Platz öffnen und einen grünen, öffentlichen Raum für soziale Begegnung, ganztägige Nutzung und kulturelle Veranstaltungen schaffen. Der Potsdamer Platz soll ein lebendiger, attraktiver und erlebnisreicher Ort werden. Anziehend für Besucherinnen und Besucher, Büroangestellte wie auch Anwohnerinnen und Anwohner. Gemeinsam mit den Architektur- und Stadtplanungsbüros Schulze+Grassov und Behnisch Architekten freuen wir uns darauf, diesen Platz neu zu gestalten.“
Stephan von Dassel, Bezirksbürgermeister Berlin-Mitte: „Wir begrüßen die ausgewogenen Pläne und das große Engagement des Eigentümers. Sowohl die Fußgängerzone als auch das städtebauliche Qualitäts- und Nachhaltigkeitskonzept sind aus Sicht des Bezirksamtes sehr gut geeignet, den Potsdamer Platz in eine gute Zukunft zu führen. Die Vielzahl der angedachten Maßnahmen wird dazu beitragen, den Potsdamer Platz als lebendiges Stadtquartier und Kulturstandort auf der Höhe der Zeit weiterzuentwickeln, mit großer Anziehungskraft für den Bezirk Mitte und die Stadt Berlin insgesamt.“
Oliver Schulze, Partner bei Schulze+Grassov: „Bislang wirkt der Potsdamer Platz auf die Menschen als strenger, wenig gemütlicher Stadtraum. Die Außenraumgestaltung aus den 1990er Jahren entspricht nicht den Erwartungen und Standards unserer Zeit. Wir wollen die städtebaulichen, architektonischen und landschaftsplanerischen Defizite schrittweise beheben und bestehende Qualitäten stärken, um allen Besucherinnen und Besuchern eine neue menschengerechte Erfahrung des Ortes zu ermöglichen. Die stadträumliche und städtebauliche Qualität des Potsdamer Platzes soll seiner kulturellen, sozialen und architektonischen Bedeutung für Berlin gerecht werden.“
Interesse an weiteren Themen aus der Hauptstadt? Mit der Öffnung des letzten Bauabschnitt des Grünzügs Südpanke steht den Berliner*innen ein neuer Grünraum zur Verfügung.