Bürger wählen Standort aus
Zwei Architekten starteten 2016 in den Niederlanden ihr Projekt „Print Your City“. Mithilfe großformatiger 3-D-Drucker produziert das kreative Team Stadtmobiliar aus Kunststoffabfällen. Mittlerweile gibt es in Thessaloniki die ersten Prototypen.
Letztes Jahr eröffneten Setaki und Sakkas das „Zero Waste Lab“ im Zentrum der griechischen Hafenstadt Thessaloniki. Das Labor ist mit einem Roboterarm sowie Recyclinganlagen ausgestattet. Besucher können sich dort über das Thema Recycling informieren und die Produktion live mitverfolgen.
Als Bürger kann man sich aktiv am Pilotprojekt beteiligen und Stadtmöbel selbst designen sowie den späteren Standort mitbestimmen. Eine eigens eingerichtete Internetseite ermöglicht es ihnen, Form und Farbe auszuwählen. Außerdem können zusätzliche Funktionen in die Möbel integriert werden. Dazu gehören zum Beispiel ein Hundefressnapf oder ein Fahrradständer aus Metall. Ist der Entwurf abgeschlossen, errechnet das Computerprogramm die benötigte Menge an Kunststoff.
Für den Standort stehen, von der griechischen Gemeinde vorgeschlagen, mehrere Plätze in Thessaloniki zur Auswahl. In einem Abstimmungsverfahren wählen die Bürger ihr favorisiertes Möbelstück sowie den Standort. Das Interesse der Bürger an diesem Pilotprojekt ist sehr groß. Die Internetseite ging im Dezember letzten Jahres online. Seitdem wurden schon 3 000 Entwürfe eingereicht.
Neue Designs in Arbeit
Das erste Abstimmungsverfahren ist mittlerweile abgeschlossen. Die Bürger haben die zehn beliebtesten Stadtmöbel gewählt. Diese stehen inzwischen im Hanth Park. Über 900 Kilogramm Kunststoffabfall hat The New Raw hierfür sortiert, gesäubert, zerkleinert und anschließend per 3D-Drucker verarbeitet. Aber das Projekt ist noch nicht abgeschlossen. Die Bewohner und das kreative Team arbeiten schon wieder an neuen Designs und weiteren Standorten in Thessaloniki.
Den gesamten Artikel zu “Print your city” finden Sie in der Märzausgabe 2019 des G+L.
Alle Fotos: Stefanos Tsakiris