Neben Neubauten galt ihre Aufmerksamkeit auch dem Bestand. Sie setze sich für den Erhalt von Gebäuden der Ost-Moderne am Alexanderplatz ein. Auch Kulturbauten wie die Deutsche Staatsoper, die Komische Oper und die Hochschule für Schauspielkunst profitierten von ihrem Engagement. Historischen Rekonstruktionen hingegen stand sie kritisch gegenüber. Vielmehr richtet Lüscher den Blick nach vorne. Der wird sich auch im Schumacher Quartier zeigen. Das neue Wohnquartier am Flughafen Berlin Tegel soll zum Modellquartier für den städtischen Holzbau werden.
Lob und Dank
Der Regierende Bürgermeister Michael Müller wird Regula Lüscher vermissen. Er lobt die Senatsbaudirektorin und schätzt ihre Erfahrung, ihr Einfühlungs- und ihr Durchsetzungsvermögen. Er lobt aber auch ihre kreativen Ideen für Prozesse der Beteiligung. Auch der Stadtentwicklungssenator Sebastian Scheel lobt die Zusammenarbeit. Sie sei eine Bereicherung gewesen. Aus seiner Sicht hat Regula Lüscher in Berlin positive Spuren hinterlassen: im Stadtbild und der Verwaltung. Dabei hätte sie das Thema Nachhaltigkeit nie aus den Augen verloren.
Kritik und Unverständnis
Nicht alle Stimmen sind positiv. Der Verein Berliner Historische Mitte kritisiert Regula Lüscher. Sie hätte sich nicht für das alte Berlin eingesetzt. Die Senatsbaudirektorin hätte das Vokabular und die Grammatik der Stadt nicht verstanden. Dabei sei die zwischen Gründerzeit und Erstem Weltkrieg entstandene Bebauung unglaublich nachhaltig. Sie war fortschrittlich und ist noch heute klimagünstig und flexibel. Regula Lüscher hätte gut daran getan, diese Qualitäten zu schützen und weiterzuentwickeln, so der Verein.
Regula Lüscher blickt zurück
Die Senatsbaudirektorin blickt mit Stolz auf ihre Arbeit in Berlin. Sie geht mit mehr als einem weinenden Auge. Das faszinierende Amt hätte sie all die Jahre sehr erfüllt. Sie blickt auf viele interessante und inspirierende Begegnungen sowie Erfahrungen zurück. Sie geht aber auch in freudiger Erwartung auf eine neue Ära und überlegt eine Ausbildung im künstlerischen Bereich zu machen. Vor allem aber will sie mehr Zeit mit ihrer Familie in der Schweiz verbringen. Einen Wohnsitz in Berlin wird sie behalten. Sie sei schließlich über die Jahre Berlinerin geworden. Seit 2016 auch mit doppelter Staatsangehörigkeit.
Mit dem Haus der Statistik wird ein Projekt mit Nutzungsmix aus Kultur, Bildung, Sozialem, öffentlicher Verwaltung und bezahlbarem Wohnraum geschaffen und Regula Lüscher freut sich sehr darüber. Lesen Sie hier mehr zum Projekt.