Vor rund einem Jahr wurde die High Line in New York City endlich fertiggestellt. Für ihren krönenden Abschluss über Manhattans Kreuzung zwischen der 30th Street und der 10th Avenue ist auch Simone Leighs Skulptur „Brick House“ verantwortlich. Bis September 2020 ruht die Frauenbüste als Teil des neuen Wahrzeichens inmitten der Hochhäuser.
Majestätisch und überblickend ruht „Brick House“, eine knapp fünf Meter hohe Bronzebüste einer afro amerikanischen Frau, über New Yorks 10th Avenue. Platziert ist sie auf „The Spur“, dem finalen Abschnitt von Manhattans 1980 stillgelegter Hochbahntrasse. „The Spur“ als neues Wahrzeichen und Knotenpunkt der High Line schafft im Rahmen seines Teilstücks „High Line Plinth“ Interaktion zwischen Passanten und zur Architektur: Hier prägt Kunst im 18Monatsrhythmus temporär das Stadtbild, schenkt eine sichtbare Plattform, kritisiert unreflektiertes Monumentalisieren.
Simone Leighs „Brick House“ ist die erste Skulptur und noch bis September zu sehen. In dem Werk sind architektonische Konzepte und Prozesse aus Westafrika und dem amerikanischen Süden eingebunden. Aussehen und Namen der erhabenen schwarzen Frauengestalt seien angelehnt an die Stärke, Ausdauer und Integrität eines Ziegelsteinhauses. In dem offenen Raum inmitten der Hochhäuser bricht die Skulptur mit den Maßstäben und nimmt die auffordernde Haltung ein, über Gesellschaft, Werte, Körper und Architektur nachzudenken.
Video: Friends of the High Line
Dieser Beitrag ist in Ga+La 04/2020 erschienen. Hier geht’s zum Shop.