Quatsch mit Skype
Okay, okay, okay, wir geben es zu: Wir, die Garten+Landschaft-Redakteurinnen, wir schauen alle unglaublich gerne in die Häuser und Wohnungen anderer Leute. Aber hey, tut das nicht irgendwie jeder? Es ist einfach zu faszinierend zu sehen, wie andere Menschen wohnen und leben. Die Corona-Krise ist ernst, aber sie und der mit ihr verbundene Homeoffice-Alltag eröffnen uns auch neue Perspektiven auf die Lebenswelten unserer Kolleginnen und Kollegen. Und weil das so viel Spaß macht, haben wir ausgewählte Landschaftsarchitekturbüros und ihre Mitarbeiter in ihren vier Wänden besucht – natürlich virtuell und ganz virenfrei. Heute sind wir zuhause bei: böhm benfer zahiri landschaftsarchitekten.
Wann habt ihr gemerkt, dass die Corona-Situation ernst wird?
Schrittweise im Berliner Straßenbild: Kunstpelzmantel mit Do-It-Yourself Masken, viel Blaulicht auf hochtouriger Viren-Jagd und zuletzt wurde der büronahe Supermarkt zum neuen „Berghain“ – der Türsteher lässt die Wartenden einzeln ein. Mittelfristig ist die Situation ernst: berufsständisch und persönlich. Wir würden uns Möglichkeiten wünschen, um erforderliche Maßnahmen zu unterstützen.
Homeoffice – Neuland oder bei euch sowieso Standard?
Wir planen und realisieren Projekte in unterschiedlichen Teilen Deutschlands. Einige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten zusätzlich an Hochschulen, zeitweise auch im Ausland. Entsprechend sind wir geübt im dezentralen Arbeiten und hatten die erforderliche Hard- und Software zur Verfügung. Daran ließ sich gut anknüpfen.
Was hätte beim Übergang ins Homeoffice für euch besser laufen können?
Verteiltes Arbeiten mit großen Datenmengen braucht professionelle Netzverbindungen mit gleicher Up- und Download-Geschwindigkeit. Zudem fehlen vielen professionellen Anwendungen Schnittstellen zur Kollaboration.
Wie erhaltet ihr in diesen Zeiten den Teamgeist?
Frische Tulpen, Quatsch mit Skype, manchmal Geschenke via Kurier …
Habt ihr schon ein Ritual, das ihr beibehaltet, wenn der Büro-Alltag wieder ansteht?
Gemeinsames desinfizieren von Tastaturen, Telefonen und Mäusen zu lauter Musik.
Was macht ihr als erstes, wenn all die Einschränkungen wieder aufgehoben werden?
Wir gehen tanzen und schwimmen. Und reisen ins Ausland.
bbzl – böhm benfer zahiri landschaften städtebau wurde 2003 von Ulrike Böhm, Katja Benfer (Landschaftsarchitektinnen) sowie Cyrus Zahiri (Architekt) in Berlin gegründet. Das Team ist interdisziplinär zusammengesetzt aus Architekten, Landschaftsarchitekten und Stadtplanern, derzeit mit 8 Mitarbeitern. Ulrike Böhm und Katja Benfer sind als Professorinnen seit 2012 in Lehre und Forschung tätig an der Universität Stuttgart bzw. der Leibniz Universität Hannover.