Desert City heißt der neue Hotspot für Kakteenliebhaber. In San Sebastián, schufen die Architekten des spanischen Büros Garciagerman ein Garten Center der stacheligen Art.
Vegetative Vielfalt
Das heiße und trockene Klima Madrids assoziiert man nicht mit grüner, fruchtbarer Vegetation. Doch die Spezialisierung der Desert City auf Xerophytes, Gewächse mit geringem Wasserbedarf wie Kakteen und Sukkulenten, verwandelt eine 16 000 Quadratmeter große, brach liegende Fläche nördlich der Hauptstadt in ein eindrucksvolles Kaktus-Paradies. Über 400 verschiedene Pflanzenarten aus fünf Kontinenten bewohnen unzählige Trockenbeete in einem großen Gewächshaus und einem Außenbereich, der einem Botanischen Garten gleicht. Das Garten Center präsentiert eine vegetative Vielfalt, die man in natura in keinem vergleichbaren Maße erleben kann und die es als eines der größten Europas auszeichnet.
Oase neben Autobahn
Trotz direkter Nähe zur viel befahrenen Autobahn A-1, gelang es den Architekten, mit „Desert City“ eine wahre Oase zu schaffen. Zwei flachgedeckte, rundum verglaste Gebäude flankieren den zentralen, dicht bewachsenen Garten. Sie bieten neben Trockenbeeten Raum für Ausstellungen, Verkaufsflächen und ein Restaurant. Das Hauptgebäude, ein großes Gewächshaus, zeichnet sich durch eine helle, lichtdurchlässige Dachkonstruktion aus. Mit Leichtigkeit überspannt sie die große Grundfläche. Ein langgestreckter, aufgeständerter Glaskorridor führt über den Kakteengarten hinweg und verbindet das große Gewächshaus mit dem zweiten, kleineren Trakt. Durch die Lage des Ganges parallel zur Autobahn greifen Garciagerman die Ausrichtung der Straße auf und schirmen den Kakteengarten gleichzeitig partiell von dieser ab.
Nachhaltigkeit und Transformation
Ein besonderes Anliegen der Architekten war die Nachhaltigkeit des Komplexes. Sie verwenden ausschließlich vorfabrizierte, modulare Elementen, die vor Ort montiert wurden. Um den Energieverbrauch des Gebäudes einzudämmen, setzen sie Photovoltaikglas ein und ermöglichen die Wasseraufbereitung sowie die Nutzung von Erdwärme.
Die Transformation des scheinbar so unfruchtbaren Geländes nahm nur zwei Jahre in Anspruch. Nun steht die Desert City täglich offen und bietet ihren Besuchern Veranstaltungen wie Workshops, Führungen, Ausstellungen und kleine Tagungen.