23.04.2014

Wettbewerb

Städtebaupreis 2014 ausgelobt

von Thomas Armonat

Die Deutsche Akademie für Städtebau und Landesplanung hat den Städtebaupreis 2014 ausgelobt. Für den Preis können städtebauliche Projekte eingereicht werden, die nach dem 1. Januar 2009 für Orte in der Bundesrepublik Deutschland realisiert worden sind. Konzeption und Entwurf können weiter zurückliegen. Teilrealisierte Projekte können eingereicht werden, soweit es möglich ist, von den realisierten Abschnitten auf das Ganze zu schließen.

Die Projekte werden nach ihrer stadtfunktionalen, stadträumlichen, sozialen und architektonischen Qualität bewertet. Den Projekten sollen integrierte Konzepte und beispielhafte Zusammenarbeit zwischen öffentlichen und privaten Akteuren zugrunde liegen. Bei Projekten die aufgrund einer ersten Beurteilungsrunde in eine engere Wahl aufgenommen wurde, werden sich Mitglieder der Jury durch eine Ortsbesichtigung im Sommer 2014 einen Eindruck verschaffen. Die Qualität und die Urbanität des öffentlichen Raums sind wesentliche Elemente der Attraktivität der Städte: Die Mobilität prägt ihn in besonderer Weise. Sie folgt dabei keinem Naturgesetz; sie ist ein zu gestaltender Prozess. Dabei geht es überwiegend um Neugestaltung im Bestand. Noch immer prägen primär auf die Bedürfnisse des motorisierten Individualverkehrs ausgelegte Verkehrsschneisen oder notdürftige, gestalterisch in der Regel wenig befriedigende Schutzmaßnahmen – etwa Lärmschutzwände – sowie zunehmend auch verödende Erdgeschosszonen unser Stadtbild.

Neue Entwicklungen im Verkehr in konzeptioneller und technischer Hinsicht stellen einerseits neue Anforderungen an den Raum und erhöhen die Komplexität im Abwägungsprozess der unterschiedlichen Ansprüche: Beschleunigung des Öffentlichen Verkehrs, Ausdifferenzierung der Formen des Radverkehrs, Infrastruktur für Elektromobilität, veränderte Erscheinungsformen der Außengastronomie, Gestaltung von Freiräumen mit hoher Aufenthaltsqualität für unterschiedliche Altersgruppen, um nur einige Faktoren zu nennen, beanspruchen den begrenzt zur Verfügung stehenden Raum. Gleichzeitig bieten die neuen Impulse aber die Chance, den öffentlichen Raum für die Stadt und damit für ihre Bürger zurückzugewinnen. Um diese Chance zu nutzen bedarf es integrierter, innovativer und damit kreativer Konzepte, entwickelt mit hoher Prozessqualität unter Einbindung der Bürgerinnen und Bürger.

Der Sonderpreis zum Deutschen Städtebaupreis 2014 sucht in Städten und Gemeinden nach besonders gelungenen Beispielen einer funktional und gestalterisch anspruchsvollen Aufwertung öffentlicher Verkehrsräume, die einen Beitrag für eine Stadt der Zukunft leisten. Ausschlaggebend ist die Qualität der ganzheitlichen Betrachtung – also das “Ausbalancieren” der unterschiedlichen Interessen – und der Prozesskultur. Die Maßnahmen sollen Baukultur im besten Sinne widerspiegeln, der Maßnahmeumfang ist nicht von Bedeutung.

Die Preisträger werden im Rahmen der Preisverleihung im Oktober 2014 bekannt gegeben, im Rahmen der Jahrestagung der Deutschen Akademie für Städtebau und Landesplanung.

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