16.12.2014

Projekt

Technik und Ästhetik im Einklang

Mit der Eröffnung des Fehmarnbelt-Tunnels im Jahr 2021 verkürzt sich die Reisezeit von Deutschland nach Dänemark auf der Vogelfluglinie über den Fehmarnbelt für Autos, Lastwagen und Züge auf weniger als zehn Minuten. Der Tunnel wird die Inseln Fehmarn auf deutscher und Lolland auf dänischer Seite miteinander verbinden. Der Baubeginn ist für 2015 vorgesehen.

Das Design des Tunnels und die Gestaltung des Umfelds vereinen Technik und Ästhetik. Landschaftsarchitekt Jørgen Becker-Christensen und sein Team von Schønherr A/S waren die treibende Kraft bei der Planung des Designs für den Fehmarnbelt-Tunnel.
„Der Grundgedanke war, ein Reiseerlebnis zu schaffen. Deshalb haben wir uns das Landschaftsbild mehrere Kilometer vor Beginn der Tunneleinfahrten auf der dänischen und der deutschen Seite genau angeschaut. Wir wollten eine Beziehung zwischen den beiden Seiten herstellen, aber dabei auch den Tunnel selbst und den Bereich der Mautstation integrieren“, so Becker-Christensen.
Er entwarf ein Konzept, das den Wald entlang der Autobahn zum Tunnel auf der dänischen Seite einbezieht. Reisende werden über eine baumbewachsene Böschung geleitet, die sich über die flache Landschaft erhebt und einen kurzen Panoramablick ermöglicht, bevor sie sich wieder absenkt.
Das Motiv setzt sich bis zum Eingang des Tunnels fort. Dort hat Becker-Christensen eine weitere Erhebung für die Tunnelanfahrt vorgesehen, die über einen vorhandenen Deich führt. Auf diese Weise entsteht ein fließender Übergang zwischen Land, Tunnel und dem Fehmarnbelt selbst. Vom höchsten Punkt bietet sich ein Blick über die Ostsee, bevor das Tunnelportals erreicht wird, wo die Straße über ein offenes Areal direkt in den Tunnel führt.
„Wir betrachten unseren Entwurf als ein architektonisches Konzept, das die Reise bereichert. Er verweist zudem auf die Sicherheit des Tunnels, da der Reisende auf die Einfahrt vorbereitet und schrittweise auf die bevorstehende Unterquerung des Fehmarnbelts eingestimmt wird“, merkt Becker-Christensen an.

Rund um das Tunnelportal und den Anfahrtsbereich wurde versucht, so wenig Zäune und Barrieren wie möglich einzusetzen. Sicherheit und Abtrennung der beiden Areale werden stattdessen durch die Absenkung des Terrains im Tunnelbereich erzielt, sodass klare Linien und ein fließender Übergang zwischen der Tunnelkonstruktion sowie der umgebenden Landschaft geschaffen werden.
Schønherr AS arbeitete eng mit dem technischen Beratungskonsortium RAT (Rambøll-Arup-TEC JV) und Femern A/S zusammen. Verantwortlich für Planung und Umsetzung des Fehmarnbelt-Tunnels ist das dänische Staatsunternehmen Femern A/S. D

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