27.03.2017

Projekt

Liebeserklärung an die Natur

Nur fünf Minuten vom Hauptbahnhof Wuppertal liegt der Skulpturenpark Waldfrieden. Eine Straße in Serpentinenschleifen führt in das Skulpturenparadies, das sich der englische Bildhauer Tony Cragg (geb. 1949) in seiner bergischen Wahlheimat geschaffen hat. 2006 erwarb der ehemalige Rektor der Kunstakademie Düsseldorf das knapp 20 Hektargroße Anwesen Waldfrieden, um dort dauerhaft seine großformatigen Skulpturen auszustellen.

Der Skulpturenpark Waldfrieden steht in voller Blüte mit Tony Craggs Skulptur „Distant Cousin“. Foto: Skulpturenpark Waldfrieden/Charles Duprat. (c) VG Bild und Kunst Bonn 2017
Den Ausstellungspavillon entwarf der Wuppertaler Architekten Rudolf Hoppe. Foto: Skulpturenpark Waldfrieden/Süleyman Kayaalp
Bogomir Ecker hat mit seiner Skulptur „Odolop“eine Konstruktion aus roten Eimerzylindern geschaffen, die sich dem Himmel entgegenstreckt. Foto: Skulpturenpark Waldfrieden. (c) VG Bild und Kunst Bonn 2017
Von der schwedischen Künstlerin Eva Hild stammt diese organische Skulptur. Foto: Skulpturenpark Waldfrieden/Michael Richter. (c) VG Bild und Kunst Bonn 2017
Blick auf die Villa Waldfrieden, die der frühere Besitzer Kurt Herberts zwischen 1946 und 1949 erbauen ließ. Foto: Skulpturenpark Waldfrieden/Süleyman Kayaalpkayaalp
Die Marmorbüste „Mariana W.s World“ zeigt ein langgezogenes Gesicht einer jungen Frau und stammt von dem katalanischen Bildhauer Jaume Plensa. Foto: Skulpturenpark Waldfrieden/Michael Richter. (c) VG Bild und Kunst Bonn 2017
Die Skulptur „Paris ohne Arme“ von Markus Lüpertz führt einen angeregten Dialog mit der Natur. Foto: Skulpturenpark Waldfrieden/Foto Süleyman Kayaalp. (c) VG Bild und Kunst Bonn 2017
Das Lebensprojekt von Tony Cragg wächst immer weiter: Hier seine Skulptur „Declination“ im Skulpturenpark Waldfrieden. Foto: Skulpturenpark Waldfrieden/Charles Duprat. (c) VG Bild und Kunst Bonn 2017

Craggs Skulpturen und die Urkräfte der Natur

Lackfabrikant Kurt Herberts (1901–1989) hatte dort einst seine Villa erbauen lassen. Haus und Park ließen die Erben verfallen. „Alles war kaputt, die Fenster im Haus, die Wege im Park, sogar Tierkadaver lagen herum“, erzählt Tony Cragg. Dann zogen seine von der Natur inspirierten Skulpturen aus Metall, Holz oder Marmor ein und auf den Fundamenten des ehemaligen Schwimmbads ließ der Künstler einen gläsernen Ausstellungspavillon, entworfen von dem  Wuppertaler Architekten Rudolf Hoppe errichten. Er zeigt heute monografische Wechselausstellungen. Mario Merz machte mit der Eröffnungschau vor zehn Jahren 2008 den Anfang, Künstler-Kollegen wie Eduardo Chillida, Jean Dubuffet, Richard Long und John Chamberlain folgten. Aktuell sind dort bis zum 25. Juni Werke des Bildhauers Klaus Rinke zu sehen. Als Pionier der Prozesskunst, macht der ehemalige Düsseldorfer Kunstprofessor „Zeit und Raum als ‘Primärdemonstration’ für den Betrachter erfahrbar. Zentrale Rolle im Schaffen des Künstlers spielen die Urkräfte der Natur.

Wandern durch Kunst und Landschaft

Innerhalb des weitläufigen Parks ist die stetig wachsende Skulpturensammlung Tony Craggs ausgestellt, die neben Plastiken des Künstlers auch Werke der Klassische Moderne und Gegenwart von Henry Moore, Markus Lüpertz oder Erwin Wurm umfasst. Bei der etwa anderthalbstündigen Wanderung durch Tony Craggs Idylle kann man sie alle entdecken. In ihrer Artenvielfalt passen die Kunstobjekte perfekt in die verwunschene Landschaft. Waldfrieden lockt jedes Jahr Tausende Betrachter an. „Alle interessieren sich für Naturformen“, freut sich Tony Cragg. „wir sind auch Naturformen, ein Riesenvokabular von Formen. Es sind diese Formen mit ihren unterschiedlichen Eigenschaften, die uns die Grundlage für eine Sprache gegeben haben – unsere Sprache und unsere Gedanken, alles was wir kennen eigentlich, das, was wir in unserem Kopf haben, kommt aus der Materialwelt um uns herum“.

Skulpturenpark Waldfrieden

Öffnungszeiten: März bis Oktober 11 – 19 Uhr, Dienstag bis Sonntag

Eintrittspreise: Tageskarte Erwachsene 10 Euro

Hirschstraße 12

42285 Wuppertal

Weitere Informationen finden Sie hier.

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